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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Leben wäre … im Augenblick höchst unbequem, wenn diese üblen Schläger Erfolg gehabt hätten.«
    Bloß wie unbequem eigentlich. By? Ivan schwieg einen Moment lang, dann fragte er leise: »Hat Gregor das befohlen?«
    »Hast du romantische Vorstellungen, wie plausibel man etwas verneinen kann, Ivan? Du lieber Himmel. Nein. Ich habe mir einige Mühe gegeben, um den KBS aus der Sache herauszuhalten. Diese bevorstehende Hochzeit hatte sie alle so bedrückend rigide gemacht. Sie hätten – wie langweilig! – die Verschwörer sofort verhaften wollen.
    Was auch nicht annähernd so politisch effektiv gewesen wäre.«
    Falls By log… dann wollte Ivan es nicht wissen. »Wenn du solche Spiele mit den großen Jungen spielst, dann solltest du lieber verdammt sicherstellen, dass du gewinnst, sagt Miles. Regel Nummer eins. Und es gibt keine Regel Nummer zwei.«
    Byerly seufzte. »So hat er es mir auch gesagt.«
    Ivan zögerte. »Miles hat mit dir darüber gesprochen?«
    »Vor zehn Tagen. Hat dir schon jemand die Bedeutung
    des Begriffes deja vu erklärt, Ivan?«
    »Er hat dich gerügt, oder?«
    »Für bloße Rügen habe ich meine eigenen Quellen. Es
    war schlimmer. Er… er hat mich einer fachlichen Kritik unterzogen.« Byerly schauderte leicht. »Vom Standpunkt der verdeckten Operationen aus gesehen, nicht wahr. Eine Erfahrung, von der ich hoffe, dass ich sie nicht noch einmal machen muss.« Er nippte an seinem Wein.
    - 830 -
    Ivan war fast verlockt, ihm mitfühlend zuzustimmen.
    Aber nicht ganz. Er schürzte die Lippen. »Also, By… wer ist dein Kontaktmann?«
    By blinzelte ihn an. »Mein was?«
    »Jeder verdeckte Informant hat einen Kontaktmann. Es
    würde für dich nicht passen, wenn genau die Männer, die du vielleicht morgen verpfeifen würdest, dich beim KBS
    ein-und ausgehen sähen. Wie lange hast du diesen Job schon, By?«
    »Was für einen Job?«
    Ivan saß stumm da und runzelte die Stirn. Humorlos.
    By seufzte. »Etwa acht Jahre.«
    Ivan zog eine Augenbraue hoch. »Heimische Angelegenheiten… Gegenaufklärung … ziviler Vertragsangestellter… wie ist dein Rang? IS-6?«
    Bys Lippen zuckten. »IS-8.«
    »Ooh, sehr gut.«
    »Tja, das bin ich. Natürlich war es IS-9- Ich bin mir sicher, dass es das auch eines Tages wieder sein wird. Ich muss nur langweilig sein und eine Weile die Regeln befolgen. Zum Beispiel werde ich über dieses Gespräch berichten müssen.«
    »Das darfst du ruhig tun.« Endlich ging alles auf, in ordentlichen Zahlenkolonnen ohne störenden Rest. Byerly Vorrutyer war also einer von Illyans – vermutlich jetzt von Allegres – schmutzigen Engeln … Der anscheinend ein wenig nebenbei schwarz arbeitete. By musste sicherlich eine Rüge verpasst bekommen haben wegen all seiner - 831 -
    Taschenspielertricks zugunsten von Dono. Aber seine
    Karriere würde das überleben. Wenn Byerly ein bisschen so etwas wie eine lockere Schraube war, dann gab es genauso sicher mitten im Hauptquartier des KBS einen sehr intelligenten Mann mit einem Schraubenzieher. Einen Offizier von Galenis Kaliber, falls der KBS genügend Glück hatte. Er mochte vielleicht sogar Ivan einen Besuch abstatten, nach diesem Gespräch. Die Bekanntschaft dürfte sich als interessant herausstellen. Am allerbesten: Byerly Vorrutyer war sein Problem. Ivan lächelte erleichtert und stand auf.
    Byerly streckte sich, nahm sein halb leeres Weinglas und schickte sich an, Ivan wieder den Pfad hinaufzubegleiten.
    Ivans Gehirn mäkelte immer noch an dem Szenario herum, trotz seines strengen Befehls, jetzt damit aufzuhören. Wenn er selbst auch ein Glas Wein trinken würde, dann würde es funktionieren. Aber er konnte sich nicht zurückhalten und fragte erneut: »Also, wer ist jetzt deine Kontaktperson? Es sollte jemand sein, den ich kenne, verdammt noch mal.«
    »Du meine Güte, Ivan, ich würde meinen, du solltest
    inzwischen genügend Hinweise haben, um es selbst
    herauszubringen…«
    »Nun ja… es muss jemand im gesellschaftlichen Milieu
    der hohen Vor sein, weil das offensichtlich deine
    Spezialität ist. Jemand, dem du häufig begegnest, der aber kein ständiger Begleiter ist. Jemand, der auch täglichen Kontakt mit dem KBS hat, aber auf eine unauffällige Weise. Jemand, den niemand bemerken würde. Ein unbeobachteter Kanal, eine Leitung, die man ignoriert.
    Verborgen vor aller Augen. Wer?«
    - 832 -
    Sie erreichten das Kopfende des Pfades. By lächelte.
    » Das wäre aufschlussreich.« Er ging davon. Ivan drehte sich nach einem Diener mit
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