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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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eigentlich auch schon genug, auch wenn es allabendliche Besuche in der Eisdiele, eine neue Nicht-Heulsuse als Freundin und ein Kätzchen mit sich bringen würde. Stattdessen wünschte ich mir, alles wäre wie vorher, bevor Mom und Dad etwas von einer kleinen Katze gesagt oder vom Umzug geredet hatten. Ich wünschte mich in eine Zeit zurück, bevor ich das Zäpfchen meiner besten Freundin aus Versehen mit einem Teigschaber berührt hatte. Aber das ist leider eine der härtesten Regeln, die man lernen muss: Man kann die Zeit nicht zurückdrehen .
    Aber auch wenn man die Zeit nicht zurückdrehen kann, kann man sich darum bemühen, dass nicht alles noch schlimmer wird. Da wusste ich, dass ich genau das tun musste. Ich wusste nur nicht wie. Noch nicht.

Regel Nummer 3
    Wenn deine Geheimnisse nicht die Runde machen sollen, erzähle sie nicht Scott Stamphley
    Mary Kay weinte, als ich ihr erzählte, dass wir wohl bald umziehen würden. Das wunderte niemanden, weil Mary Kay bei jeder Gelegenheit weint. Doch diesmal hätte ich ausnahmsweise am liebsten mitgeheult.
    »Du kannst doch jetzt nicht umziehen«, sagte Mary Kay. »Mitten im Schuljahr. Das verstößt gegen die Regeln.«
    Es gibt eine Menge Dinge, von denen ich keine Ahnung habe, zum Beispiel von Freundschaften und vom Renovieren alter Geisterhäuser. Aber mit Regeln kenne ich mich aus.
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, antwortete ich. »Wenn das gegen die Regeln wäre, würden meine Eltern das nicht tun.«
    »Wie du meinst«, sagte Mary Kay. »An deiner Stelle würde ich dafür sorgen, dass sie sich erkundigen. Vielleicht nimmt dich die neue Schule mitten im Schuljahr gar nicht auf.«
    Das ist auch schwierig, wenn man mit Mary Kay befreundet ist: Sie weiß immer alles besser.

    »Also, Mom hat gesagt, wenn wir umziehen, wohnen wir in einem anderen Schulbezirk und müssen auf diese neue Schule gehen. Deshalb habe ich gar keine andere Wahl.«
    »Du hörst dich so an, als wolltest du umziehen«, sagte Mary Kay vorwurfsvoll.
    »Natürlich will ich nicht umziehen«, antwortete ich.
    Ich hatte ihr noch nicht einmal erzählt, dass ich das Haus für ein Geisterhaus hielt. Nur das mit dem Kätzchen, das hatte ich ihr gesagt. Deswegen musste sie nur noch mehr weinen. Was totaler Quatsch ist. Ich meine, sie hätte sich doch wegen des Kätzchens ein bisschen mitfreuen können.
    Hat sie aber nicht.
    »Wenn du eine Katze hast, kann ich dich nicht mehr besuchen, verstehst du?«, sagte sie unter Tränen, als wir an der Hauptstraße auf Mrs Mullens, die Schülerlotsin, warteten. »Ich bin allergisch gegen Katzen!«
    »Du kommst doch sowieso nie zu mir«, widersprach ich.
    Wir spielen immer nur bei Mary Kay, weil meine Brüder ihr zu grob sind. Nur weil Mark bei einem ihrer Besuche, als wir gerade Löwe spielten (das einzige Spiel, das Mary Kay überhaupt spielt) beschloss, der Anführer eines anderen Löwen-Rudels zu sein. Als er sich vom Sofatisch auf sie stürzte, fing sie an zu heulen. Überraschung, Überraschung!
    »Ich weiß«, sagte Mary Kay. »Aber dann komme ich gar nicht mehr.«

    »Das kriegen wir schon hin«, tröstete ich sie. »Ich komme zu dir.«
    »Nein, tust du nicht«, sagte Mary Kay und heulte weiter. »Weil du viel zu sehr mir deinen neuen Freunden und deinem K-Kätzchen beschäftigt sein wirst.«
    Das stimmte wahrscheinlich, aber ich behielt es für mich, denn eine der Freundschaftsregeln, die ich aufgeschrieben habe, lautet: Du sollst nur nette Sachen zu deinen Freunden sagen, ob sie stimmen oder nicht . Dann fühlen sie sich besser und mögen einen mehr.
    Es ist wichtig, gemocht zu werden. Wenn einen keiner mag, muss man die Pausen allein verbringen, wie Scott Stamphley, als er neu auf unserer Schule war. Keiner verstand auch nur ein Wort, weil er einen starken Akzent hatte.
    »Ich werde nie so beschäftigt sein, dass ich keine Zeit mehr für dich habe, Mary Kay«, sagte ich so nett wie möglich. Schließlich machte sie mich gerade wahnsinnig. »Allerdings trägt man große Verantwortung, wenn man eine kleine Katze großzieht. Mehr Verantwortung als bei einem Hamster.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Mary Kay.
    »Doch«, sagte ich, »das stimmt wohl.«
    »Ich finde, du solltest dich nicht so über diesen Umzug freuen«, sagte Mary Kay. »Vor allem weil du dann nicht mehr mit mir gemeinsam zur Schule gehen kannst.«
    Ich sah sie nur an, als sie das sagte. Mit Mary Kay zur Schule
zu gehen, machte nämlich überhaupt keinen Spaß. Sie fürchtete sich vor allem und
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