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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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jedem. Wenn Buck den Kopf über den Zaun streckt, läuft sie weg - so heißt das Pferd, das auf dem einzigen übrig gebliebenen Feld (damit meine ich: ohne Häuser darauf) in Walnusswald grast. Mary Kay hat Angst vor Bucks großen Zähnen. Dabei habe ich ihr gezeigt, wie man ihm die flache Hand hinhalten muss, damit er das Futter nehmen kann, ohne dass er einem in die Hand beißt. Solche Dinge muss man wissen, wenn man Tierärztin werden will. Wir geben ihm manchmal Äpfel, die beim Mittagessen übrig geblieben sind.
    Ich dachte an die Regel, dass man seinen Freunden nette Dinge sagen soll, damit sie einen gern haben, und sagte: »Stimmt, das macht mich bestimmt traurig. Aber wahrscheinlich gewöhne ich mich daran … irgendwann.«
    Diese Antwort genügte Mary Kay anscheinend nicht, denn sie fügte hinzu: »Außerdem, wenn du umziehst, kannst du nicht mehr nach dem Gehirn dieses Kindes in den Büschen suchen.«
    Das war jetzt echt nicht nett von ihr. Sie wusste ganz genau, wie sehr ich mir wünschte, das Gehirn dieses Kindes zu finden. Ich rastete ja schon aus, weil ich in ein Geisterhaus ziehen und auf eine neue Schule gehen musste. Bis auf die Aussicht, ein Kätzchen zu bekommen und eine bessere beste Freundin als Mary Kay zu finden, gab es für mich schließlich gar keinen Grund, umzuziehen. Aber ich wusste immer noch nicht, was ich dagegen tun konnte. Ich war doch nur ein Kind!

    »Komm«, sagte ich zu Mary Kay. »Wir wollen uns nicht streiten. Höchstwahrscheinlich ziehe ich in ein paar Wochen um und bis dahin sollten wir uns vertragen.«
    »Hör endlich auf damit!«, rief Mary Kay. »Kannst du von etwas anderem reden als von deinem Umzug? Ich habe Geburtstag! Erwähne bitte nicht mehr, dass du umziehst.«
    Ich bekam ein noch schlechteres Gewissen. Ihren Geburtstag hatte ich völlig vergessen … dabei wollte Carol doch später die Muffins mit dem rosa Zuckerguss in die Schule bringen.
    Also versprach ich Mary Kay, dass ich an diesem Tag keinem mehr erzählen würde, dass ich möglicherweise umzog. Und daran habe ich mich gehalten. Ich habe keiner Menschenseele etwas von den Umzugsplänen erzählt, nicht einmal Mrs Myers. Als wir uns ein Land aussuchen sollten, über das wir in den nächsten Monaten etwas herausfinden und dann in der Klasse berichten sollten, sagte ich nicht: »Da gibt es ein kleines Problem, Mrs Myers. Ich bin dann vielleicht nicht mehr hier.«
    Auch als Brittany Hauser mich fragte, ob ich sie besuchen wollte, um die tolle Edelkatze zu bestaunen, die ihr Vater ihrer Mutter als Hochzeitstags-Überraschung gekauft hat, habe ich nichts von einem Umzug erzählt.
    Ich habe Mrs Fleener, der Aufsicht beim Mittagessen, nichts erzählt, als sie mir auftrug, meine Mutter an das Schulmilch-Geld für den nächsten Monat zu erinnern. Ich habe absolut niemandem erzählt, dass ich vielleicht umziehe.

    Jedenfalls nicht, bis ich zufällig in Sport beim Zombieball neben Scott Stamphley stand. (Das spielten wir nur, weil es regnete. Sonst hätten wir draußen Baseball gespielt.) Ehrlich gesagt, wäre ich mittlerweile fast geplatzt, weil ich keinem etwas sagen durfte. Ich ging davon aus, es wäre in Ordnung, es Scott zu erzählen, weil sowieso kein Mädchen aus unserer Klasse mit ihm redet. Das liegt nicht an seinem Akzent. Daran hatten wir uns nach einigen Tagen gewöhnt - im Gegensatz zu seiner Schlangensammlung, die er bei jedem »Haustier-Tag« mit zur Schule bringt. Er konnte es also gar nicht weitererzählen.
    »Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«, fragte ich ihn, als wir hinten standen, um nicht von den großen roten Bällen getroffen zu werden.
    Mary Kay spielte schon nicht mehr mit - sie war gleich als Erste abgeschossen worden. An ihrem Geburtstag wollten sie natürlich alle abschießen und zum Weinen bringen - was auch hervorragend gelungen war. Jetzt saß sie also am Spielfeldrand und zeigte Mr Phelps den roten Fleck, den der Ball auf ihrem Oberschenkel hinterlassen hatte. Wenn sie nicht gerade schluchzte, sagte sie: »A-aber i-ich habe d-doch Geburtstag!«
    »Nicht wirklich«, antwortete Scott auf meine Geheimnisfrage.
    Ich wusste aber, dass er mich nur ärgern wollte, und verriet es ihm trotzdem. »Wir ziehen wahrscheinlich um.«
    »Na und?«

    Die Mädchen mögen ihn nicht - weil er immer so grob und unhöflich zu uns ist. Außerdem rülpst er im Unterricht laut, wenn Mrs Myers uns den Rücken zuwendet. Brittany Hauser findet das ekelhaft. Mir war es egal, wie ungezogen er zu mir war. Ich war so
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