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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Kristalldrusen. Falls du es nicht weißt: Das sind Steine, die von außen ganz normal aussehen, innen aber hohl sind. Und in diesen Hohlräumen sind Kristalle versteckt, die wie Diamanten funkeln. Wer es nicht besser weiß, könnte Geoden glatt mit einem Diamanten verwechseln.

    Man kann einem Stein nicht ansehen, ob es sich um einen ganz normalen Stein oder einen Geoden handelt. Stimmt nicht, man kann es doch, aber das muss man üben. Es ist schwer, Geoden zu knacken, um an die Kristalle in ihrem Inneren heranzukommen. Um sie aufzubrechen, muss man sie entweder mit Karacho auf die Bürgersteigkante knallen lassen oder auf die Einfahrt werfen. (Das kann ich nicht empfehlen, weil das manchmal Spuren hinterlässt, die ein Jahr oder länger nicht verschwinden. Das habe ich auf die harte Tour gelernt.) Man kann auch mit einem Ding aus Metall, zum Beispiel einem Hammer, draufhauen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass sich Dads Golfschläger nicht dafür eignen.
    Die meisten Geoden habe ich auf Baustellen in unserem Viertel gefunden. Mom und Dad sagen zwar, wir dürften die Baustellen nicht betreten, aber in den Dreckhaufen, die die Bagger zusammengeschoben haben, kann man viele spannende Dinge finden.
    »Zehn große Einkaufstüten mit Steinen«, sagte Mom, »sind einfach zu viel, Allie. Vor allem wenn man bedenkt, dass du deine Steine noch nicht einmal gewaschen hast oder dich sonderlich um sie kümmerst.«
    »Das sind keine Steine«, widersprach ich, »das sind Geoden.«
    »Wie auch immer«, sagte Mom, »sie liegen einfach nur in den Tüten herum und verstopfen deinen Kleiderschrank. Such
dir drei oder vier aus, die du besonders schön findest. Die kannst du mitnehmen, aber die anderen musst du dorthin zurückbringen, wo du sie gefunden hast.«
    Da musste ich enttäuscht aufschreien, weil ich wirklich viel Zeit und Arbeit in diese Sammlung gesteckt habe. Gut, ich habe sie vielleicht nicht gewaschen. Aber ich finde sie trotzdem wunderschön.
    Dann fiel mir noch etwas Schlimmeres ein.
    »Und was ist mit der Schule?«, fragte ich. »Wenn das neue Haus so nahe am College liegt, bedeutet das, es liegt weit weg von der Schule. Wie können wir denn so weit laufen und trotzdem pünktlich in der Schule sein?«
    »Ganz einfach«, antwortete Mom, »ihr werdet in eine neue Schule gehen, weil wir dann in einem anderen Schulbezirk wohnen. Die Pinienpark-Schule ist direkt um die Ecke von unserem neuen Haus. Ihr könntet sogar zum Mittagessen nach Hause kommen! Ist das nicht super?«
    Das fand ich ganz und gar nicht. Ich fand das alles nur schrecklich.
    »Ich will nicht die Schule wechseln!«, heulte ich.
    Ich heulte echt, weil ich, tja, weil ich eben heulte. Ich heule seltener als Mary Kay, aber ab und zu tue ich es auch.
    »Und was ist mit Mrs Myers?«
    Mrs Myers ist meine Lehrerin. Sie ist die beste, die ich je hatte. Ihre Haare sind so lang, dass sie darauf sitzen kann.

    »Deine neue Lehrerin ist bestimmt auch sehr nett«, sagte Mom. »Wir werden in die Schule gehen und die Lehrer kennenlernen, bevor du dort zum ersten Mal Unterricht hast. Damit du sie schon ein bisschen kennst. Wie hört sich das an?«
    »Klingt gut, finde ich«, sagte Mark kauend.
    Er aß Fischstäbchen mit Ketchup, obwohl ich ihm geraten hatte, niemals etwas Rotes zu essen. Mark war der Umzug eindeutig egal. Es interessierte ihn nur, ob er mit dem Umzugswagen mitfahren durfte oder nicht. Es kümmerte ihn nicht, dass er auf eine andere Schule gehen und neue Freunde finden musste.
    »Halt die Klappe«, sagte ich zu Mark.
    »So was sagt man nicht zu seinem Bruder«, sagte Dad.
    Wenn Dad einem etwas verbietet, sollte man damit aufhören. Das ist auch so eine Regel - eine, an die sich sogar Mark und Kevin halten.
    Trotzdem.
    »Und was ist mit Mary Kay?«
    Plötzlich fiel mir meine beste Freundin ein, nur erinnerte ich mich nicht daran, dass ich mir gerade eine nicht heulsusige Freundin gewünscht hatte.
    »Wenn wir umziehen, gehen wir nicht mehr in eine Klasse! Dann wohne ich nicht mehr in ihrer Straße!«
    »Du kannst sie trotzdem besuchen«, schlug mein kleiner
Bruder Kevin hilfsbereit vor. »Du musst halt den Bus nehmen.«
    »Ich will aber nicht Bus fahren!«, schrie ich.
    »Hör auf zu schreien«, sagte Dad. »Keiner fährt mit dem Bus. Allie, du kannst dich weiter mit deiner Freundin treffen. Nur eben nicht in der Schule. Du kannst so eine Wie-heißtsie-noch-gleich-Verabredung vereinbaren.«
    »Eine Spielverabredung«, sagte Mom. »Papa meint, wir können
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