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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)
Autoren: Elisa Lorello
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ausmachen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin doch nicht mit ihm verlobt oder so.«
    »Du kamst mir etwas eingeschnappt vor, als ich mich mit ihm unterhalten hab.«
    »Wirklich?«, erwiderte Allison. »Na ja, es ist nur so, dass ich ihm ’ne Menge Geld zahle, damit er mit
mir
redet. Ich bin dann einfach besitzergreifend, wenn ich ihn für die Nacht gebucht habe.«
    »Wo hast du ihn kennengelernt?«
    »Delia hat mir seine Nummer gegeben.«
    »Delia Howard? Die Dekanin?«
    »Genau die«, antwortete sie. »Das war nett von ihr, findest du nicht? Sie hat ihn über eine Verlagsvertreterin der
Ashton Press
kennengelernt und ist mit ihm in der folgenden Woche zu einer Premiere am Broadway gegangen, und den Rest können wir uns vorstellen.«
    »Sind alle seine Klientinnen Akademikerinnen?«
    »Na ja, es hat sich einfach unter uns rumgesprochen«, meinte Allison. »Aber er hat überall in der Stadt Klientinnen aus allen möglichen Jobs vom oberen Ende. Geschäftsfrauen, Anwältinnen … Es ist wirklich toll mit ihm, er ist echt
erstaunlich
, falls du weißt, was ich meine.« Mittlerweile hatte sie die Stimme gesenkt. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also rang ich mir nur ab: »Da wette ich drauf.«
    Ich sammelte meine Kräfte für die nächste Frage. »Hm, was macht er denn so?«
    »Willst du eine Liste haben?«, lachte sie.
    »Wie viel verlangt er?«
    Sie trat dicht an mich heran und flüsterte mir die Summe ins Ohr. Mir klappte der Unterkiefer herunter.
    »Hab ich dich recht verstanden?«
    »Wenn du noch mal nachfragen musst, dann hast du es richtig verstanden.«
    Ich sah Allison ungläubig an – nicht wegen der eben genannten Summe, sondern weil ich nicht gewusst hatte, dass Vertreterinnen von Lehrbüchern so viel Geld verdienten. Die Dekanin vielleicht schon. Und was war mit meinen Kolleginnen? Handelten sie denn alle an der Börse?
    »Wie oft benutzt, äh, ich meine, triffst du ihn?«, fragte ich sie.
    »Nicht oft genug«, bedauerte sie sich selbst. »Dafür ist er echt zu teuer. Außerdem hat er richtig viel zu tun, und das wird immer schlimmer. Manchmal arbeitet er die ganze Woche durch. Ich musste meine Verabredung fürs Seminar einen Monat im Voraus buchen.«
    »Nimmt er sich noch nicht mal den Sonntag frei?«
    »Andi, der Typ ist richtig gut.«
    »Er kam mir ziemlich arrogant vor.«
    »Auf alle Fälle ist er ein Charmeur«, stellte sie fest. »Aber gib ihm eine Chance. Er ist wirklich ausgesprochen intelligentund unterhält sich auf einem ziemlich hohen Niveau mit dir. Hier …« Sie blieb stehen, kramte in ihrer Umhängetasche und zog eine Brieftasche heraus, die fast platzte vor Visitenkarten. Sie fand die gesuchte und gab sie mir. ERDBEEREN UND CHAMPAGNER leuchtete es mir in feuerwehrroten Buchstaben entgegen, darunter eine Telefonnummer, in Century Gothic gesetzt. »Da springt ein Anrufbeantworter an. Hinterlass deinen Namen und deine Telefonnummer, dann ruft dich jemand zurück, meistens einer von Devins Partnern. Sie machen das zu fünft. Vergewissere dich, dass du Devin bekommst.«
    »Ihm gehört der Laden?«
    »So ist es. Eine Art Unternehmensgründer.«
    Ich starrte noch eine Weile auf die Visitenkarte.
    Sie sagte: »Vertrau mir. Er ist wie ein guter Therapeut.«
    »Oder ein guter Mechaniker«, fügte ich hinzu.
    »Nach ihm bist du für herkömmliche Verabredungen verdorben«, warnte sie mich. »Wer braucht den ganzen Ärger? Mit ihm ist es sicher, er ist respektvoll und sexy. Was will man mehr? Und du musst nicht rumnörgeln, dass er endlich den Müll rausbringt, den Rasen mäht oder irgendeinen anderen Mist macht.«
    Das habe ich sowieso nie getan, aber ich war außer mit Andrew auch nie lange genug mit einem Mann zusammen, um zu diesem Stadium zu kommen. Außerdem wohnte Andrew in einer Eigentumswohnung, und wir trennten uns, kurz nachdem wir beschlossen hatten zusammenzuziehen und gerade mit der Haussuche angefangen hatten … 
Worüber denke ich hier eigentlich nach?
    »Brauchst du das nicht mehr?«, fragte ich und hielt Allison die Visitenkarte hin.
    Sie schüttelte den Kopf. »Behalt sie. Ich hab ihn auf eine Kurzwahltaste in meinem Handy eingespeichert.«
    Noch am selben Abend steckte ich Devins Karte ans Schwarze Brett über dem Computer und starrte sie an.
Du kannst diesen Typ nicht anrufen. Unmöglich. Du kannst ihn dir garnicht leisten. Und außerdem machst du so was gar nicht.
Dann tippte ich weiter, aber die heißen roten Buchstaben brannten sich durch den Bildschirm
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