Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens

Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens

Titel: Von Kühlschrankdrachen, Superhelden, Feen und anderen Normalitäten des Lebens
Autoren: Sissi Kaiserlos
Vom Netzwerk:
gekommen war. Er prüfte also Sinja auch eingehend auf Echtheit und sie verlegten die Prüfung ins Bett. Wo sie nun schon beide im Pyjama waren, eigentlich logisch, obwohl diese Kleidungsstücke am Ende der Prüfung vor dem Bett lagen.
     
    „Du bist echt – echt total süß“, erklärte Sinja nach einer langen, intensiven Prüfungsperiode.
    „Hm“, murmelte Tim, „Du auch. Aber – wie bin ich in deine Badewanne gekommen?“
    Sinja kicherte. Sie hatte da eine Theorie. Eine unbewiesene, unglaubliche und völlig abstruse Theorie. Die würde sie Tim erzählen, schließlich sprangen dem ja auch Frösche aus dem Hals, also würde er sie verstehen.
     
    Irgendwo anders, auf dem gleichen Planeten, ging eine Frau schlaftrunken an ihren Kühlschrank. Sie hatte Durst und Lust auf eine saure Gurke. Als sie die Tür öffnete, lächelte ihr ein Drache verschämt entgegen.
    „Hallo“, sagte Wolfgang und hielt das leere Glas hoch, „Gibt’f nof mehr davon?“
     
    Haftungsausschluss:
    Ich möchte
ausdrücklich
darauf hinweisen, dass diese Geschichte frei erfunden ist und keine Frau auf die Idee kommen sollte, saure Gurken in ihren Kühlschrank zu stellen, nur um die Autorin dann hinterher zu verklagen, wenn KEIN Drache in ihrem Kühlschrank sitzt.

Katastrophe? Nach dem Motto: schlimmer geht immer
    Ich war spät dran. Der verdammte Wecker hatte nicht geklingelt. Der Rest - nie hatte ich einen so schlechten Morgen gehabt, aber es kam noch schlimmer...
    ++++++ 
    Ich blinzelte. Der Wecker hatte nicht geklingelt, wahrscheinlich war die Batterie alle. Müde richtete ich meinen leicht unscharfen Blick auf die Uhr, die auf der anderen Seite des Bettes stand. Oh nein! Es war schon acht, ich hatte verschlafen!
     
    Ich schob mich von der Matratze und trat auf die Katze, die es sich auf dem Bettvorleger bequem gemacht hatte. Mit einem gequälten Miauen sprang das Tier in die Höhe und verschwand wie der Blitz aus dem Zimmer.
    „Mistvieh“, knurrte ich und lief ins Bad.
    Aus dem Spiegel sah mir ein verquollenes Gesicht entgegen, das nur mit Hilfe einer einstündigen Reparatur zu retten wäre. Die Zeit hatte ich nicht. Schnell schaufelte ich mir Wasser ins Gesicht und griff blind nach dem Handtuch. Es war keines da. Fluchend bückte ich mich, um aus dem Schrank unter dem Waschbecken ein neues herauszuholen. Dabei stieß ich mir die Stirn am Beckenrand und sah einen Moment nur Sterne. Mit einem frischen Handtuch in der Hand tauchte ich wieder auf und sah in den Spiegel. Jetzt zierte eine dicke Beule meine Stirn.
    Na, schlimmer konnte es nicht mehr werden, dachte ich mit Galgenhumor und trocknete meine verunstaltete Visage ab. Ich tastete nach der Bürste und fuhr durch mein Haar. Oh nein. Es war einer dieser Bad-hair-days die jede Frau kennt. Egal was ich auch anstellte, ich sah aus wie ein Mob auf dem Kopf.
    Wütend streckte ich mir die Zunge heraus und ging zurück ins Schlafzimmer, wo ich in meine Unterwäsche schlüpfte. Leider riskierte ich dabei einen Blick in den bodentiefen Spiegel und entdeckte die Fettröllchen, die mir an der Taille gewachsen waren. Sekundenlang starrte ich diese Katastrophe an, die meine Figur verunstaltete. Bevor ich dazu übergehen konnte, prüfend an meinem Bauch rumzuzupfen, erinnerte ich mich an meine Eile, griff nach der Bauchwegstrumpfhose und quälte mich hinein.
    Die Katze hatte sich entschieden, dass keine Gefahr mehr drohte. Maunzend strich sie mir um die Beine und erinnerte mich mit ihren Krallen, die sie liebevoll in meine Haut hakte, daran, dass sie Hunger hatte. Unwirsch ob der Laufmasche, die sich deutlich an meinem Unterschenkel zeigte, gab ich dem Fellbündel einen Tritt und beförderte es quer durchs Zimmer. Kreischend verschwand das Ungetüm unter dem Bett, nachdem es von der Wand abgeprallt war.
     
    Meine Lieblingsbluse war in der Wäsche, also zog ich die zweite Wahl an und quälte mich in den Bleistiftrock, der plötzlich viel zu eng war. Während ich fahrig an dem Reißverschluss zerrte, spürte ich plötzlich diesen Schmerz, den jede Frau kennt. Verdammt. Einer meiner Designerfingernägel war abgerissen.
    Den Finger in meinen Mund steckend humpelte ich ins Bad und nahm erst jetzt wahr, dass die Krallen eine blutende Wunde hinterlassen hatten. Notdürftig wischte ich das Blut von meinem Bein, warf einen Blick in den Spiegel und stöhnte entsetzt auf. Die Beule an meiner Stirn war lila angelaufen und sah aus wie ein Hörnchen.
    Als ich den Spiegelschrank öffnete, der über dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher