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Vom Reichtum des Geistes

Vom Reichtum des Geistes

Titel: Vom Reichtum des Geistes
Autoren: Lama Ole Nydahl
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unzerstörbaren Raum erkennt.
     

     
    Obwohl der Geist an sich frei von Merkmalen ist, entsteht dennoch alles Äußere wie Innere als sein ihm innewohnender Reichtum. Freude und sinnvolle Handlungen entspringen seinem Raum, spielen dort frei, werden durch seine Klarheit erkannt und verschwinden wieder mühelos in seine Unbegrenztheit zurück.
     

     
    Der Geist kann nicht gefunden werden, weil er kein Ding ist. Es gibt nichts, was an ihm sichtbar gemacht oder untersucht werden könnte. Da er ohne Größe, Gewicht oder Farbe ist, ohne Mitte und in jeder Weise leer und unbegrenzt, kann er sich auch nicht von irgendwo anders her beobachten. Der Seher und das Gesehene sind beide der Geist. Wer das versteht und aufhört, irgendetwas als vom Geist getrennt beweisen oder wahrnehmen zu wollen, wird immer häufiger die Klarheit seines Gewahrseins erfahren. Dadurch erwacht die ihm innewohnende Einsicht und Kraft, und der Geist erfährt sich in seiner Ganzheit. Dieses Verweilen im zeitlosen Erleber, die ständige Einheit von dem, was gerade jetzt sieht und erfährt, mit allem, was äußerlich wie innerlich geschieht, ist das Ziel. Dadurch wird jede Erfahrung zur höchsten Erfüllung.
     

     
    Ein Stück Kohle wird beim Säubern nur kleiner, während ein Diamant immer kräftiger strahlt. Der Geist ist wie ein Diamant. Wer die Gewissheit erreicht hat, dass die Wahrnehmung und die Erscheinung untrennbar eins sind, sich gegenseitig beeinflussen und zugleich die freie Entfaltung des Geistes sind, kann genüsslich in dem verweilen, was ist; denn jeder Eindruck befreit und reinigt sich aus eigener Kraft.
     

     
    Zweiheit ist letztlich nur eine Vorstellung. Die alten tibetischen Texte verwenden zur Erklärung dieser Tatsache das Bild der Luft in einem Tonkrug: Wird der Krug zerschlagen, verschwindet jede Abgrenzung zwischen innen und außen. Die Trennung ist also nur scheinbar.
     

     
    Buddhismus lehrt, wie die Dinge sind. Sollte die Wissenschaft gewisse Aussagen der Lehre widerlegen können, was wohl bis heute nicht der Fall ist, sollte man ihren bewiesenen Erkenntnissen folgen. Es kann keine annehmbare Religion geben jenseits von Wahrheit und Menschlichkeit.
     

     
    Der Lehrer ist der Spiegel des eigenen Geistes. Die oder der Nichtbefreite sieht nicht die Welt, sondern den Ausdruck des eigenen Geistes. Wer einen guten Lehrer auf einer hohen Ebene erfährt, bezeugt dadurch in erster Linie seinen inneren Reichtum.
     

     
    Man muss im Buddhismus nichts glauben. Man kann sich auch bis zur Erleuchtung durchzweifeln; nur dauert es länger.
     

     
    Die Leuchtkraft des Geistes ist stärker als alle Bilder in ihm.
     

     
    Die Grundlage letztendlicher Weisheit ist eine unerschütterliche Erfahrung von der Unbegrenztheit des Geistes. Zu diesem Zweck muss der Erleber meditieren und sich als grenzenloser bewusster Raum erkennen, jenseits von Anfang, Ende, Mitte oder Grenze.
     

     
    Die Sonne strahlt immer, die Wolken kommen und gehen.
     

     
    Im Diamantweg spiegelt der Lehrer dem Schüler den eigenen Geist. Man kann Vollkommenheit nur wahrnehmen, weil sie einem bereits innewohnt.
     

     
    Unsere wertvollsten Eigenschaften wie Liebe, Weisheit, Freude, Mut und Kraft sind keine Beigaben zum Geist, sondern zeitloser Ausdruck seines Wesens. Seine Raum-Klarheit bringt ständig und immer spielerisch neu seine grenzenlosen Möglichkeiten hervor und zeigt die Welt als Reines Land.
     

     
    Nur der Geist kann Glück erfahren. Der Kluge sucht das Glück dort, wo es erlebt wird.
     

     
    Erleuchtung ist das stärkste und sicherste Glück überhaupt. Was nur den Raum als Ursache hat, kann weder vergehen noch sich auflösen.
     

     
    Wir werden heutzutage von Eindrücken überflutet, zu denen wir nie richtig Stellung nehmen können. Wir haben so viele Bilder im Spiegel, dass die Verbindung zum Spiegel verloren geht.
     

     
    Alle Meditationen des Diamantweges zielen auf Erleuchtung. Man verhält sich wie ein Buddha, bis man einer geworden ist. Drei grundlegende Eigenschaften des Geistes sind die Hebel dazu: sein Bewusstsein, seine Kraft und seine Fähigkeit zur Begeisterung. Alle drei bewirken einen Zustand erhöhter Empfindsamkeit, wodurch der Erleber sich als nicht-dinglich, leuchtend klar und seinem Wesen nach unbegrenzt erfährt.
     

     
    Was immer im Geist auftaucht, bestätigt nur seinen Reichtum, seine Möglichkeiten und seine Kraft. Höchste Wahrheit ist immer höchste Freude und Leistungsebene! Jenseits von Hoffnung und
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