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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai
Autoren: Gordon R. Dickson
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ihrer Kinder und ihre drei Ehemänner – von denen jeder anders, jeder in seiner eigenen Art und Weise einzigartig gewesen war.
    Sie liebte diesen Planeten so, wie sie ihren Erstgeborenen Jimmy und alle Tage seines Lebens geliebt hatte, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber wo lag die Ursache für dieses intensive Gefühl? Auch in Wales hatte es Berge gegeben – prächtige Berge. Doch als sie zum erstenmal hierher gekommen war, nach dem Tod ihres zweiten Mannes, hatte irgend etwas an diesem Land, diesem Planeten, zu ihr gesprochen und sie mit einer Stimme verzaubert, die anders als alle anderen gewesen war, die sie zuvor vernommen hatte. Auf seltsame Weise waren sie und diese Stimme eins geworden, untrennbar für alle Zeiten. Eine sonderbare, mächtige, fast schmerzende Liebe war in ihr entstanden und hatte sie an sich gebunden. Wie war es möglich, daß ein einfacher Planet, eine Welt aus ganz gewöhnlichem Wasser und Land und Wind und Wolken, etwas darstellen konnte, das sie so tief bewegte?
    Sie verdrängte diesen Gedanken, als sie nun rasch die lange Wölbung des sich abflachenden Hangs hinabglitt, der nach Foraliestadt führte. Sie konnte jetzt das braune Band der Uferstraße erkennen, die der Schlange aus blauem Wasser folgte. Der Fluß wand sich nach Osten und verschwand durch ein Tal zwischen hoch aufragenden Gipfeln. Blickte man in die andere Richtung, so führte das Blau nach Westen, verschleiert von silberner Gischt, wo es weit oben aus den Felsgraten sprühte, dort, wo es von den Wassern der nie abtauenden Gletscher gespeist wurde, in einer Höhe von fünf- bis sechstausend Metern. Kleine Ansammlungen heimischer Nadelholzbäume nahmen ihr dann und wann die Sicht auf die unten gelegene Stadt und glitten wie sich öffnende Jalousien vorbei, als ihr Gleiter weiter hinabschwebte. Sie erblickte keine anderen Fahrzeuge zu dieser frühen Stunde. Zwanzig Minuten später erreichte sie die Uferstraße im Osten der Stadt, wandte sich nach links, stromaufwärts, und hielt auf die Häuser zu, die nun nahe waren.
    Sie kam hinter einem Büschel kleiner Weichholzsträucher hervor und glitt an dem Stadtmanufakturat und -depot vorbei, das ihr nun die Sicht auf den Fluß und den Pier nahm, an dem die Frachtschiffe anlegten, um ihre Ladung unmittelbar am Manufakturat zu löschen. Zu dieser frühen Stunde arbeitete noch niemand hier, und der Gebäudekomplex war von einer Aura der Stille umgeben. Das Licht der Morgensonne funkelte auf den Metallfragmenten und anderen ausrangierten Materialien des Abfallhaufens, der sich aus der kleinen Mulde unterhalb der Abluftöffnungen der Energiestation des Manufakturats erhob.
    Dorsai war eine arme Welt, was kultivierbares Ackerland und die meisten natürlichen Ressourcen anging – bis auf das Öl, das in den sumpfigen Küstenstreifen der vielen Inseln gefördert und verarbeitet wurde, Inseln, die auf diesem Wasserplaneten die Bedeutung von Kontinenten hatten. Aus diesem Grund hatte man Rohöl als Betriebsstoff für die Kraftwerkeinheit des Manufakturats gewählt, die zu immensen Kosten von der Erde importiert worden war. Die Maschinen, die von diesem Generator mit Strom versorgt wurden, waren so hochentwickelt wie die auf anderen Industriewelten. Das Depot jedoch, in dem die Fertigprodukte lagerten, war so primitiv wie das einer Barackenstadt, die gerade auf einem noch unerschlossenen Planeten errichtet worden war. Ein Kontrast ähnlich jenem zwischen dem Haus Fal Morgan und den darin eingebauten Kommunikationsgerätschaften.
    Amanda hielt den Gleiter an und stieg aus. Sie überquerte die Straße und ging die paar Schritte zurück zu dem Gebüsch gegenüber dem Depot. Dort zog sie die schwere Ergschleuder aus dem Gürtel und befestigte sie an dem niedrig hängenden Zweig eines Schößlings, wo die grünen Blätter sie vor den Blicken eines jeden verbargen, der nicht unmittelbar davor stand. Sie machte sich nicht die Mühe, sie besser zu verstecken. Der in den Kolben gestanzte breitköpfige Pfeil, das Zeichen der ap Morgans, würde für jeden Einheimischen, der durch Zufall auf die Waffe stoßen mochte, als Identifikation ausreichen.
    Dann kehrte sie zu ihrem Gleiter zurück, gerade als sich an der einen Seite des Manufakturats eine metallene Tür rasselnd und mit einem lauten Knall öffnete. Jhanis Bins kam heraus und rollte einen Schuttwagen mit einer Ladung aus feinem, silbrigen Metallstaub vor sich her.
    Amanda schritt zu ihm hinüber, als er den Wagen an den Müllhaufen
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