Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
glaube, wir warten nicht mehr länger .« Er
setzte sich bequem in seinen Stuhl zurück. »Würden Sie mir bitte die Bedeutung
dieser zweideutigen Botschaft, die Sie mir durch meine Sekretärin zukommen
ließen, erklären ?«
    »Ich möchte nicht unbescheiden
wirken, Mr. Vaughan«, sagte ich höflich, »aber es würde uns eine Menge Zeit
ersparen, wenn ich zuerst an Sie eine Frage richten würde. Sie wissen, wer ich
bin ?«
    »Ja.« Seine Stimme klang nicht
sonderlich beeindruckt.
    »Ich habe einen Kunden, der
einen detaillierten Bericht über Larry Gold wünscht«, sagte ich. »Ich vermute,
er möchte meiner Ansicht nach alles über ihn erfahren,
was es zu wissen gibt. Die Herkunft des Jungen, sein Geschmack in Krawatten,
seine unehelichen Kinder, sofern er welche hat, wer ihn in der Hand hat und ihn
fördert — alles das. Ich hatte so eine Vorahnung, daß es Ihnen nicht gefallen
hätte, wenn ich geradewegs zu Larry Gold gegangen wäre und versucht hätte, ihm
das alles selbst aus der Nase zu ziehen. Habe ich recht ?«
    Es wurde leicht an die Tür
geklopft und ein großes, grobknochiges Individuum kam herein. Der Bursche blieb
vor Vaughans Schreibtisch stehen und zuckte ausdrucksvoll die Schultern. »Ich
bin aufgehalten worden .« Seine Stimme klang hart,
völlig selbstsicher und in keiner Weise entschuldigend. »Dieser verdammte
Versand!«
    »Es spielt keine Rolle«,
flüsterte Vaughan. »Das hier ist Rick Holman .« Er wies
mit dem Zeigefinger in meine Richtung. »Er hat etwas auf dem Herzen .« Er bedachte mich mit der Andeutung eines Lächelns. »Dies
ist Walt Lumsden , mein stellvertretender
Geschäftsführer, Mr. Holman .«
    Lumsden war, wie die Sekretärin, Mitte
Dreißig — aber im Vergleich mit ihr stach er aufs vorteilhafteste von ihr ab.
Sein krauses schwarzes Haar war kurz geschnitten, das grobknochige Gesicht
hübsch sonnengebräunt und sein Anzug war die Perfektion selbst. Er sah eher wie
ein Madison-Avenue-Typ aus, nur daß ihm die
professionelle Ausstrahlung von Wohlwollen restlos abging. Sein breiter Mund
war schmal und grausam, und seine schieferfarbenen Augen waren kälter als eine
Januarnacht auf dem Atlantik.
    »Mr. Lumsden «,
sagte ich und nickte höflich.
    »Ist das der Holman, der dafür
sorgt, daß die Studiobosse keine Scherereien mit den Zeitungen haben ?« fragte er und blickte Vaughan Bestätigung heischend an.
    »Stimmt«, flüsterte sein Boss.
»Und im Augenblick hat er etwas auf dem Herzen. Würden Sie bitte das, was Sie
mir eben gesagt hatten, für Walt noch einmal wiederholen? Daß Ihr Kunde einen
Bericht haben möchte und so weiter .«
    »Bitte.« Ich wiederholte
pflichtschuldigst das Ganze und beendete es mit dem Satz: »...es wäre Ihnen
vermutlich nicht recht gewesen, wenn ich geradewegs zu Larry Gold gegangen wäre
und versucht hätte, ihm diese ganzen Informationen persönlich aus der Nase zu
ziehen, nicht wahr ?«
    Ein paar Sekunden lang
schwiegen beide, dann blickte Vaughan mit leichtem Lächeln seinen
stellvertretenden Geschäftsführer an. »Reizend, nicht ?« flüsterte er.
    »Reizend?« Lumsden warf den Kopf zurück und lachte rauh . »Ich finde, das
ist einfach zum Brüllen !«
    »Walt hat einen ausgeprägten
Sinn für Humor«, vertraute mir Vaughan an und blickte erneut zu mir herüber.
»Sie haben es erfaßt, Mr. Holman, es wäre mir nicht recht gewesen .«
    »Das ist der eigentliche Grund
meines Hierseins«, erklärte ich behutsam. »Ich dachte, wenn ich die Karten auf
den Tisch lege, könnten wir uns vielleicht irgendwie einigen .«
    »Worauf zum Beispiel, Mr.
Holman?«
    »Darauf zum Beispiel, daß Sie
dem kleinen Gold mitteilen, es sei okay, wenn er offen mit mir redet«, sagte
ich, »und mir damit behilflich wäre, alle erforderlichen Informationen für
meinen Kunden zu bekommen .«
    »Bilden Sie sich vielleicht
ein, einer unserer Agenten habe ihn zufällig in den Hügeln von Tennessee unter
einem Stein aufgelesen ?« fragte Lumsden im Konversationston. »Und nach einem Liter selbstgebrauten Fusels sei dem
Jungen plötzlich eingefallen, daß wir eigentlich nur auf Holman gewartet haben,
um unserem Land und der Westernmusik neues Blut zuzuführen ?«
    Seine Stimme schnappte vor
Gelächter beinahe über, während er mich verächtlich anblickte. »Sie haben nicht
zufällig eine Gitarre unter der Weste versteckt, Holman ?«
    »Und was haben Sie in der
Organisation für Aufgaben, Mr. Lumsden ?« erkundigte ich mich höflich. »Abgesehen davon, bei den
Besprechungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher