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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen
Autoren: Carter Brown
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    »Ich habe heute
nachmittag mit Davis Vaughan gesprochen«, sagte ich. »Ich nehme an, er
hat ebensowenig dagegen .«
    »Wirklich?« Sein Grinsen wurde
für einen Augenblick unsicher. »Hat er das tatsächlich gesagt ?«
    »Ich nehme an, er wird es
sagen«, erwiderte ich ehrlich. »Irgendwann morgen nachmittag werde ich es mit Sicherheit wissen .«
    »Na, so was!« Sein Grinsen
wurde breiter. »Vielleicht kriegt der alte Bastard auf seine alten Tage eine
weiche Birne ?« In seinen Augen lag ein triumphierendes
Funkeln, als er flüchtig auf das Mädchen hinunterblickte. »Ich glaube, wir
beide haben gar keine Sorgen, Süße !« Seine Finger
bohrten sich grausam in ihren Oberschenkel, und sie quietschte in einer
Mischung aus Schmerz und Ekstase.
    Ein Bursche, der leicht
verlegen wird, sollte sich einen anderen Job als den meinen aussuchen, das
hatte ich mir schon immer überlegt; am besten etwas rein Routinemäßiges, wie
zum Beispiel Büstenhalter mit Schaumgummieinlage an die oben besonders
unbekleideten Frauen von Bali zu verkaufen. Aber im Augenblick war ich so nahe
daran, verlegen zu werden, daß ich eigentlich schon verlegen war. Zum zweitenmal an diesem Tag war Toni Astor in meiner
Anwesenheit halb nackt, als ich zu ihr hereintrat, und diesmal, wo sie
wollüstig auf ihrem eigenen Bett in ihrem eigenen Haus ausgestreckt lag, war es
sogar noch schlimmer als beim erstenmal. Ganz abgesehen von dem Burschen, den
sie zu heiraten beabsichtigte und der selbstzufrieden mit ihrem Oberschenkel
herumspielte, als ob er ihm bereits gehörte. Es war meine eigene Schuld, ich
war unaufgefordert bei ihr aufgetaucht und hatte die Art Empfang bekommen, bei
der es selbst einem Eskimo eiskalt den Rücken hinunterläuft. Niemand hatte mich
gebeten, mich zu setzen, oder mir etwas zu trinken angeboten, und es wurde auf
quälende Weise klar, daß auch niemand die Absicht hegte, dergleichen zu tun.
Der Besuch war also ein Fiasko — ich hätte mir sowieso denken können, daß Gold
zu einem hohen Prozentsatz Wahrscheinlichkeit dasein würde — und nun blieb mir keine andere Wahl, als mich wieder zurückzuziehen.
    Ich hatte bereits den Mund
geöffnet, um mich zu verabschieden, als an die Tür geklopft wurde und das
hausbackene Mädchen wieder erschien.
    »Entschuldigen Sie, Miss
Astor«, sagte sie mit ehrerbietiger Stimme, »aber Miss Prostett ist hier, und Sie möchte Sie sofort sprechen. Sie sagt, es sei sehr wichtig .«
    Ein leidender Ausdruck erschien
auf Tonis Gesicht, während sie einen Augenblick lang das Mädchen anstarrte,
dann entlud sich ihre aufsteigende Wut gegen die Decke. »O Himmel !« sagte sie leidenschaftlich. »Was will denn bloß meine
gräßliche große Cousine jetzt schon wieder ?«
    »Mich jedenfalls nicht — soviel
ist sicher«, sagte Gold mürrisch. Er nahm seine Hand von ihrem Schenkel und
stand auf. »Drei sind schon eine Volksversammlung, Süße, aber vier ist der
reine Mord, wenn dieses Frauenzimmer auftritt. Ich haue ab, bevor sie eine
Gelegenheit findet, mir ein blankes Messer zwischen die Rippen zu jagen .«
    »Geh nicht weg !« Der Gedanke daran, daß er gehen könnte, bekümmerte sie so
sehr, daß sie den Kopf mindestens sechs Zentimeter hoch vom Kissen hob.
    »Du weißt, wie es zwischen mir
und Cousine Lisa steht, Süße«, sagte Gold mit resignierter Stimme. »Ich gehe
besser, bevor es Scherereien gibt. Bis morgen abend . Ja?«
    »Wir werden eine formelle
Dinnerparty haben«, sagte sie eifrig. »Ich werde diesen gräßlichen kleinen
Küchenchef von seinem fetten Hintern aufscheuchen, und wir werden draußen auf
der Terrasse eine gewaltige Braterei veranstalten mit
französischem Champagner und allem Drum und Dran. Das macht dir doch Spaß,
Larry, nicht, Lieber ?« Sie blickte ihn ängstlich an.
    »Du kennst mich doch, Baby .« Das breite gespielte Grinsen kehrte auf sein Gesicht
zurück. »Ich persönlich bin ein Boulettenesser und Biertrinker. Aber klar, ich
bin da — so gegen halb acht ?«
    »Und komm nicht zu spät !« Ihr Kopf fiel auf das Kissen zurück, und sie entspannte
sich, als ob sie sich dank seiner Zusage, am folgenden Abend wiederzukommen,
nun sicher fühlte.
    »Ich komme nie zu spät, es sei
denn, wenn ich mit einem der Flittchen vom Stellar-Studio drüben in häuslicher
Idylle mache, das weißt du doch, Süße !« Er blinzelte
mir zugleich mit einer kunstvollen Pantomime zu, als ob wir alte Busenfreunde
und, verdammt noch mal, ganz ausgekochte Verführer wären. »Nett,
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