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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen
Autoren: Carter Brown
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in der er Ihnen davongerannt ist !« Toni äffte wütend die siruptriefende Stimme Miss Koerners nach. »Die alte Hexe war bloß
schadenfroh .«
    »Schwamm drüber !« sagte Ivan obenhin. »Möchtest du an ihrer Stelle sein ?«
    Das Mädchen schauderte. »Was
für ein gräßlicher Gedanke.«
    »Toni, Süße«, sagte er mit
weicher Stimme, »ich glaube, du solltest Mr. Holman >Rick< nennen, denn
er wird in den nächsten paar Tagen viel in deiner Nähe sein .«
    »Okay.« Sie nickte ohne
sonderliches Interesse, noch immer mit dem Kleenex beschäftigt.
    »Interessiert dich der Grund
nicht ?« fragte Ivan beharrlich.
    »Nein«, sagte sie und zuckte
die Schultern. »Aber Papa Ivan wird es mir ja vermutlich erzählen, nicht ?«
    »Und Sie sollten Miss Astor
>Toni< nennen, weil ich möchte, daß ihr beide euch gut kennenlernt«,
sagte Massie, mir einen Augenblick lang den Kopf zuwendend. »Erzählen Sie Toni,
was Sie für einen Beruf haben, Rick .«
    »Ich bin Industrieberater«,
sagte ich bereitwillig.
    »In welcher Sparte?«
    »Hauptsächlich für Film- und
Theaterleute.«
    »Was er damit in Wirklichkeit
sagen will, ist, daß er sozusagen professionell Schwierigkeiten aus dem Weg
räumt«, erklärte Ivan dem glatten Rücken des Mädchens. »Und zwar erstklassig —
tatsächlich ist er der beste Mann, den wir in dieser Branche haben. Er hat
einen ausgezeichneten Ruf in Hollywood; und all die wichtigen Leute lassen Rick
kommen, wenn sie besonders unangenehme Schwierigkeiten haben, mit denen sie zu
keinem Rechtsanwalt gehen können .«
    »Wie nett.« Sie gähnte leicht.
    »Ich stecke im Augenblick in
großen Schwierigkeiten, Toni, Süße«, sagte er nüchtern. »Deshalb habe ich Rick
engagiert, damit er sich der Sache annimmt .«
    »Ja?« Sie erstarrte leicht und
betrachtete prüfend Ivans Gesicht im Spiegel. »Was für Schwierigkeiten denn,
Papa Ivan?«
    »Jungens- und Mädchengeschichten«,
erklärte er ihr. »Und ich meine Geschichten über Toni Astor und Larry Gold.«
    Ein paar Sekunden lang starrte
sie wie gebannt auf sein Gesicht. In ihren großen braunen Augen lag ein
Ausdruck diamantener Härte. »Ich habe dir schon einmal gesagt«, antwortete sie
schließlich, »laß die Finger von meinem Privatleben, Papa Ivan !«
    »Habe ich das vielleicht nicht
getan ?« Massie lächelte müde. »Beim erstenmal , bei Kent Shelton, habe ich genau das getan. Aber
diesmal kann ich das nicht tun, Süße, um unser beider willen nicht. Dieser
Larry Gold und die Leute, die hinter ihm stehen, lassen Shelton wie einen
Kirchenfensterheiligen erscheinen .«
    Toni nahm ein sauberes Kleenex
zur Hand und begann, sich erneut das Gesicht zu betupfen. » Wieviel Jahre? Wieviel Filme, Papa Ivan?«
    »Fünf Jahre«, sagte er
leichthin, »und elf Filme, Kleines .«
    »Wenn du mir diesmal Steine in
den Weg legst«, teilte sie seinem Spiegelbild mit spröde klingender Stimme mit,
»sind wir miteinander fertig — und zwar für immer !«
    »Ich weiß«, sagte er und
nickte.
    Die Hand, die das Kleenex
hielt, zitterte einen Augenblick und fiel dann in ihren Schoß, während sie auf
dem Stuhl zu ihm herumfuhr. Ihre Unterlippe hing unheildrohend herab.
    »Und das macht dir nicht einmal
etwas aus, Papa Ivan ?«
    »Es macht mir sehr viel aus,
Toni, Süße«, sagte Massie und sein zottiges Bärengesicht war plötzlich
zärtlich. »Deshalb möchte ich mit dir ein Abkommen treffen .«
    »Keinerlei Abkommen !« fuhr sie ihn an. »Ich möchte Larry haben, und ich werde
ihn heiraten, und darüber gibt es kein Abkommen. Verstehst du ?«
    »Es handelt sich um folgendes
Abkommen«, sagte der Produzent mit freundlicher, geduldiger Stimme, als ob er
einem ganz kleinen Kind etwas erklärte — und vielleicht war dem auch so, dachte
ich.
    »Ich möchte, daß Rick sich hier
ein bißchen umsieht — laß ihm etwas Zeit, um herauszufinden, was mit Larry Gold
los ist. Wenn er die einschlägigen Informationen — ob sie nun für oder gegen den jungen Gold sprechen - besorgt hat, möchte ich, daß du
dir das alles anhörst. Wenn du ihn dann hinterher immer noch heiraten willst,
soll es mir recht sein. Ich werde keine Einwände dagegen erheben, im Gegenteil,
ich werde dir gegen alle Einwände anderer Leute beistehen !«
    »Da steckt doch irgend etwas
dahinter ?« Sie beobachtete mißtrauisch sein Gesicht.
»Ich kenne dich seit langem, Papa Ivan, also heraus damit .«
    »Ich führe nichts im Schild,
Toni, Süße«, sagte er forsch. »Ich kenne Rick Holman und vertraue ihm; er
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