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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen
Autoren: Carina Mueller
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zurück.
    „Wir sagen ihr aber erstmal nichts davon, oder?“, fragte ich zaghaft.
    Liam schüttelte den Kopf. „Wozu im Vorfeld die Pferde scheu machen? Wir sagen, dass es nur übergangsweise ist, bis White sein Heilmittel fertig hat.“
    Ich nickte und wir beide machten uns auf den Weg zu Amilia.

28.
     
    Liam wollte gerade auf die Klingel drücken, da machte der Butler schon die Haustür auf.
    „Miss Amilia erwartet sie bereits“, sagte er und ließ uns eintreten.
    Wir gingen die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf und auf halben Weg kam uns bereits ihre Mom entgegen.
    „Was wollt ihr denn schon wieder hier? Habt ihr nicht schon genug Schaden angerichtet?“, polterte sie direkt los.
    Anstatt sich großartig mit Erklärungen aufzuhalten, zeigte Liam ihr die Spritze gefüllt mit seinem Blut.
    „Was ist das?“, fragte sie misstrauisch.
    „Wir werden helfen “, sagte Liam knapp und ging an ihr vorbei.
    Skeptisch schlich Mrs Benett hinter uns her, während wir uns auf den Weg zu Amilias Schlafzimmer machten. Dort angekommen, schlug uns ein widerlicher Geruch entgegen. Es roch faul und leichtnach Verwesung.
    Oh mein Gott! Was wohl in der Zwischenzeit passiert war?
    „Amilia?“, rief Liam vor der Tür und klopfte an. Doch niemand rührte sich.
    „Ihr könnt reingehen. Sie wird dir nicht antworten können.“ Mrs Benetts Stimme erstarb und ich sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    Wir gingen in Amilias Zimmer und ich musste mich echt zusammenreißen, dass ich dort nicht rückwärts wieder rauspurzelte. Der abartige Geruch, der mich vorhin schon k urz würgen ließ, war jetzt 100 Mal intensiver. Es roch fast, als wäre Amilia schon seit 3 Jahren tot und würde in ihrem Zimmer weiter vor sich hinschimmeln.
    Vorsichtig näherten wir uns ihrem Bett und auch ihr Anblick war nicht gerade ermunternd. Amilia lag dort tatsächlich wie tot. Die Augen geschlossen, die Haut bereits grau, ganz zu schweigen von den Wunden, die ich ihr zugefügt hatte und die nun munter vor sich hin eiterten.
    Als Mrs Benett meinen entsetzten Blick auf die durc hgeweichten Verbände sah, begann sie sich zu rechtfertigen. „Ich wechsele sie alle halbe Stunde, doch es wird immer schlimmer.“
    „Daher kommt also der Gestank.“ Ich wollte das gar nicht sagen, es war mir einfach so rausgerutscht, doch anstatt mir die Hölle heiß zu machen, blickte Mrs Benett beschämt zu Boden.
    „ Ich weiß, es riecht wirklich widerlich. Als ob sie schon tot wäre, doch sie lebt. Glaubt mir“, sagte Mrs Benett verzweifelt.
    Wir setz ten uns zu ihr ans Bett. Liam nahm einen Gürtel und schnürte ihr damit das Blut im Oberarm ab. Es dauerte eine Weile, bis es sich zu stauen begann und die Venen an die dünne Hautoberfläche traten.
    „Was ist das?“, fragte Mrs Benett und deutete dabei auf die Spritze, die Liam dabei hatte.
    Während Liam Amilia sein Blut injizierte, erklärte ich ihr, was White herausgefunden hatte und was es mit der Spritze auf sich hatte. Mrs Benett schien erleichtert, auch wenn ich ihr sagte, dass es erstmal nur eine Behandlungsmethode sei und kein richtiges Heilmittel. Zumindest so lange, bis White eins gefunden hatte, doch das schien ihr egal zu sein. Offensichtich war sie froh, dass wir überhaupt irgendetwas hatten, was ihr helfen konnte.
    „So, den Rest muss ihr Blut machen“, sagte Liam und wandte sich uns zu.
    Mrs Benett lud uns zu einem Stück Fleischpastete und Rinderbouillon ein und erst jetzt bemerkten wir beide, wie hungrig wir waren, also nahmen wir das Angebot dankend an. Eine Stunde später, nachdem ich 3 Stücke Pastete vertilgt und auch die zweite Tasse Bouillon geleert hatte, sahen wir nochmal nach Amilia. Sie war zwar noch sehr schwach, doch eindeutig auf dem Weg der Besserung. Ihre Haut hatte wieder einen leicht rosigen Schimmer und auch die dunklen Augenringe gingen langsam zurück und: Sie schaffte es und begrüßte uns.
    Ich seufzte. Als i ch Amilia so sah, fiel mir eine gigantische Last von den Schultern. Sie war zwar noch nicht gesund , aber sie schien nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
    „Amilia?“ Sie horchte auf und Liam sah sie eindringlich an. „Ich weiß nicht, ob du es vorhin mitbekommen hast, aber das hier ist nur eine Übergangslösung, bis White ein Heilmittel gefunden hat. Solange wirst du alle paar Stunden etwas Blut von mir brauchen.“
    Amilia nickte.
    „Die richtigen Abstände, wann du neues Blut brauchst, müssen wir erst noch herausfinden, also ruf einfach an, sowie es dir
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