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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen
Autoren: Carina Mueller
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warf ich ein und er nickte.
    „Die Amilia dafür erst mal leiden können müssen“, wiederholte er. „Das Problem ist, dass Alpha-Wölfe sich ungern unter den Schwächeren umsehen. Wenn überhaupt würden sie maximal jemanden von Rang 2 oder 3 nehmen. Aber 15? Sehr unwahrscheinlich …“ 
    „Also kommen deine Brüder auch nicht in Frage.“
    Liam schüttelte nachdenklich den Kopf.
    „ Hmm … Also wäre der Einzige, der das machen würde, du?“, fasste ich das Dilemma zusammen.
    Li am sah mich mit großen Augen an, als wollte er fragen, ob ich noch ganz klar in der Birne sei, doch bevor er dazu etwas sagen konnte, fragte ich weiter: „Was bedeutet das denn, der Gefährte von jemandem zu sein? Ist das wie verheiratet sein?“
    Liam sah mich immer noch pikiert an.
    „Wenn das so ist, könntet ihr das ja machen. Quasi, wie eine Scheinehe?“
    Liam schüttelte plötzlich energisch mit dem Kopf. „Nein, Emma, das hat nichts mit der christlichen Auffassung einer Ehe zu tun. Wenn man bei Werwölfen von einem Gefährten spricht, spricht man ausschließlich von dem Sexual-Partner.“
    „Bitte was?!“ , fragte ich verdattert.
    „Der Partner, mit dem man si ch verpaart, um Junge zu zeugen,“ antwortete Liam nüchtern.
    Ich spürte, wie ich rot wurde. Doch ich versuchte, cool zu bleiben. Immerhin hatte ich Amilia die ganze Sache ja einbrockt. „Und wenn ihr das nur behauptet, es aber nicht … na ja, miteinander treibt?“
    Ich hörte White leise lachen. „Du hast eine vorzügl iche Art dich auszudrücken, kleine Emma“, warf er ein, doch ich missachtete ihn. Ich hatte jetzt keine Zeit für sowas.
    „Also?“, fragte ich Liam.
    „Nein, Emma, so einfach geht das nicht. Werwölfe unterliegen ja keiner Regierung, die man mit Falschaussagen betrügen kann. Amilia würde erst zum Alpha-Wolf werden, wenn sie auch den Akt vollzogen hat.“
    „Okay“, sagte ich relativ ruhig, doch meine vor Entsetzen geweiteten Augen sprachen eine andere Sprache, „dann ähm … fällt das schon mal flach.“
    Nun lachte White laut los. Ich verdrehte die Augen und sah Liam unverwandt an. Ich wollte sehen, was er dazu zu sagen hat te.
    „Natürlich fällt das flach“, entgegnete er scharf, „du glaubst ja wohl nicht, dass ich aus solchen Gründen mit jemandem in die Kiste springe, oder?!“
    Ich wollte erst antworten, dass das schon im Bereich des Möglichen lag, doch ich verkniff mir meinen Kommentar, als ich Liams vor Wut blitzende Augen sah. Wir starrten uns gegenseitig an, doch keiner sagte etwas.
    „Hört mal , ihr beiden, ich will eure überaus amüsante Unterhaltung ja nicht stören, aber ich glaube, es ist langsam Zeit, Amilia eine Spritze zu verpassen. Außerdem muss ich mich auf die Suche nach dem Heilmittel begeben, bevor ihr euch wegen Nichts die Köpfe einschlagt.“
    „Dr . White?“, sprach ich ihn erneut an.
    „Ja , Emma?“
    Ich wusste gar nicht, wie ich es am besten ausdrücken sol lte. Aber in Anbetracht dessen, dass mein Gesicht durch das ganze Sex-Geschwätz vermutlich eh schon stärker als jeder Alarmknopf leuchtete, stellte ich die Frage ohne Umschweife.
    „Können Liam und ich uns denn jetzt noch unbesorgt Küssen? Also , ich meine ... äh ... wenn die Dinger auch in meiner Spucke drin sind?“
    White grinste mich an, während meine Wangen weiter vor sich hin glühten. „Keine Angst , Emma. Die Viren sind zwar in deinem Speichel, aber für eine Infektion müssten sie schon in den Blutkreislauf des Anderen gelangen.“
    „Sind Sie sicher?“, fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach. Eine Person, die durch mich todkrank geworden war, reichte mir schließlich.
    „Ganz sicher. Sonst hättest du dich bei deinem ersten Kuss mit Liam ja ebenfalls angesteckt. Außerdem wäre es speziell in Liams Fall eh nicht so schlimm. Wir haben ja vorhin festgestellt, dass die Alpha-Viren die stärkeren sind und da Liams ganzer Körper damit regelrecht vollgepumpt ist, bräuchtest du dir da sowieso keine Sorgen zu machen. Selbst wenn du es mal etwas wilder angehst und ihm die Lippe blutig beißt oder so.“ Whites schiefes Grinsen in Kombination mit seinem flachen Witz beruhigte mich etwas.
    Mit diesen Worten schob er uns beide aus der Haustür raus und verabschiedete sich.
    „Er hat recht. Warten wir erstmal ab, ob er nicht doch ein Heilmittel findet. Ansonsten muss sie halt für den Rest ihres Lebens Spritzen bekommen“, meinte Liam und schaute mich aufmunternd an.
    Ich lächelte dankbar und auch er lächelte
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