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Vogelfrei

Titel: Vogelfrei
Autoren: Julianne Lee
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schwirrte hinter ihm her.
    Hinter der nächsten Anhöhe fand er eine Anzahl Sassunaich vor, die die von den Jakobiten zurückgelassenen Kilts und sporrans gierig von Hand zu Hand gehen ließen. Dylan grinste. Abgesehen von zerschlissenen Wolltüchern und Säckchen mit Hafermehl würden sie wenig Brauchba-res erbeuten. Trotzdem stieg beim Anblick der englischen Plünderer siedend heiße Wut in ihm auf. Er verlangsamte sein Tempo. Ein Rotrock löste gerade einen schwarzen sporran von einem rötlich braun und schwarz gemusterten Kilt. Dylan trieb sein Pferd an, beugte sich über den Hals des Tieres und jagte an einem überraschten Dragoner nach dem anderen vorbei, bis er den Mann erreicht hatte, der seinen Kilt in den Händen hielt. In vollem Galopp entriss er dem verdutzten Sassunach seine Beute und floh weiter auf das Moor zu.
    Er hatte den Rand schon fast erreicht, als hinter ihm Geschrei aufbrandete. Schüsse dröhnten, und ein paar Kugeln pfiffen wie bösartige Hummeln dicht an seinem Kopf vorbei. Dylan gab seinem Pferd die Sporen, hielt seinen Kilt hoch, sodass das lange Plaid wie eine Hochlandfahne hinter ihm herwehte, und brach in triumphierendes Gelächter aus. Auf einem Hügel direkt unterhalb des Moores hielt er an, drehte sich zu den Rotröcken um, schwenkte den Kilt über seinen Kopf und brüllte aus vollem Halse: »Alba gu brath!« Schottland auf ewig! Dann warf er den Kopf zurück und stieß einen markerschütternden Rebellenschrei aus. Als die Sassunaich erneut ihre Musketen auf ihn richteten, trieb Black Dylan sein Pferd wieder an und galoppierte Richtung Edinburgh davon, zurück zu Cait.

Nachwort
    Die in diesem Roman beschriebenen Ereignisse haben sich tatsächlich so zugetragen; bis auf die Kleinigkeiten natürlich, die meiner Fantasie entsprungen sind. Doch obwohl viele dieser Begebenheiten zu der Zeit und in dem Land, in dem der Roman spielt, an der Tagesordnung waren, habe ich für die erfundenen Charaktere keine Persönlichkeiten der Geschichte zum Vorbild genommen. Glen Ciorram existiert nicht und hat auch nie existiert. (>ciorram< bedeutet auf Gälisch-Schottisch so viel wie >Verderben<). Ebenso wenig ist einer der Mathesons oder Bedfords in diesem Roman einem historischen Mitglied des Clans Matheson oder der Familie Bedford nachempfunden.
    Bei der Beschreibung der tatsächlich aus der Geschichte her bekannten Charaktere habe ich mich weitgehend nach dem gerichtet, was über sie nachzulesen ist. Es sind dies: Rob Roy MacGregor und seine Söhne; Iain Glas Campbell of Breadalbane; Alasdair Roy; Alasdair MacGregor of Bal-haldie; James Graham, 4. Marquis of Montrose; John Ers-kine, 6. Earl of Mar; John Campbell, 2. Herzog von Argyll; Alexander Gordon of Auchintoul; John Dalrymple, Schottischer Staatssekretär; Königin Anne von England; König George I. von England; König James VIII. von Schottland; Cuchulain of Muirthemne; Sinann Eire, Enkelin des Meeresgottes Lir.
    ZUR SCHREIBWEISE: Im 18. Jahrhundert hätte die Frage der Rechtschreibung ein ganzes Gelehrtenteam in Atem gehalten. Erst im darauf folgenden Jahrhundert wurde eine einheitliche englische Schreibweise eingeführt, für das Gälische erst Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Schreibweise der gälischen Worte in diesem Buch habe ich MacLennan's Dictionary entnommen, das sich an die archaische Orthographie anlehnt und demzufolge besser in die Zeit passt, in der der Roman spielt. Alle anderen nicht dem Standardenglisch angehörenden Worte stammen aus dem Scots, dem Dialekt, den englischsprachige Schotten sprechen, und unterliegen zwecks besseren Verständnisses den Regeln der amerikanischen Rechtschreibung.
    Julianne Lee

Kleine schottisch-gälische Wortkunde

Danksagungen
    Für ihre Unterstützung und Ermutigung möchte ich mich bedanken bei:
    Jersey Conspirators Keith DeCandido, Marina Frants, Laura Anne Gilman, Sue Stiefel, Donna Dietrich, Ashley McConnell, Doris Egan, Cleindori, Karen Jones und Margie Maggiulli; dem Schwertkampfmeister F. Braun McAsh; meinen Beratern in Kampftechnikfragen Rev. HyeonSik Hong, Sam Alden, Cecily M. McMahan und Aaron Anderson; Ernie O'Dell and The Green River Writers of Louisville, Kentucky; meinem Lehrer der gälischen Sprache John Ross; den immer hilfsbereiten Damen der Public Library in Ft. William, Schottland; den einheimischen Fremdenführern Gail Montrose und Duncan MacFarlane aus Glen-finnan, Schottland; der High Hallack Research Library in Murfreesboro, Tennessee; Teri McLaren; Susan Bowmer;
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