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Virulent

Virulent

Titel: Virulent
Autoren: Scott Sigler
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rennen, denn jeder ihrer Muskeln protestierte lautstark. Sie betrat den Trailer und schloss die Tür hinter ihnen beiden. Kaum war der Druckausgleich abgeschlossen, öffnete sie die Tür zur Dekontaminationskammer. »Margaret«, sagte Murray, »antworten Sie mir!«
    »Es ist ansteckend«, sagte sie schwer atmend. Sie ging die Kontrollen durch, während Clarence die zweite Tür der Luftschleuse schloss. Sie drückte auf den entsprechenden Knopf, und der Raum füllte sich mit einer Mischung aus Bleichmitteln und Chlorgas.

    »Wir wissen, dass es ansteckend ist«, sagte Murray.
    »Nein, Sie verstehen nicht.« Sie hob die Arme und drehte sich langsam um sich selbst, sodass das Spray an alle Stellen gelangen konnte. »Es wird durch die Luft übertragen. Es vermehrt sich in den Körpern der Opfer und bläht sie auf, bis sie platzen, wie manche Pilze.«
    »Okay. Wie können wir die Ausbreitung eindämmen? Wo ist Dew?«
    »Dew ist infiziert«, sagte Margaret. »Perry ebenfalls. Alle sind infiziert. Es gibt nichts, was wir für sie tun können, Murray, und wenn wir die Sache noch eindämmen wollen, dann müssen wir unverzüglich handeln.«
    Totenstille am anderen Ende der Verbindung.
    »Murray, haben Sie mich gehört?«
    »Ja«, sagte er rasch, doch seine Stimme verriet totale Erschöpfung. »Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?«
    Die Düsen schalteten sich ab. Clarence öffnete die Luftschleuse, die in Richtung Eingang führte. Margaret schluckte. »Sie müssen …«
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie Clarence folgte. Er schloss die innere Tür, und sie rannten zur letzten Luftschleuse.
    »Margaret«, sagte Murray, »reden Sie mit mir.«
    Sie fühlte, wie ihr die Tränen über das Gesicht strömten, doch wegen des Schutzanzugs konnte sie sie nicht abwischen.
    »Option Nummer vier«, sagte sie. »Sie müssen von Option Nummer vier Gebrauch machen.«
    Totenstille. Otto zog sie über das Footballfeld und fing an, ihr die Handschuhe auszuziehen.
    Als Murray sich wieder meldete, klang seine Stimme dünn und alt. »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben.«

    Clarence hob nacheinander ihre Füße und zog ihr die Schuhe aus.
    Margaret schüttelte den Kopf. »Es gibt keine. Die Temperatur des Feuerballs ist so hoch, dass alle Sporen innerhalb von drei bis vier Meilen vernichtet werden. Wahrscheinlich haben sie sich bereits eine Meile weit ausgebreitet. Sie müssen es tun. Sofort.«
    Eine weitere Pause. Sie löste den Helm von ihrem Anzug, behielt ihn jedoch noch auf, damit sie weiter mit Murray sprechen konnte. Sie begann, sich den Anzug vom Leib zu reißen. Clarence tat dasselbe mit seinem.
    Eine neue Stimme aus den Lautsprechern.
    »Margaret, hier ist Präsident John Gutierrez. Sind Sie sich dessen bewusst, dass Sie uns aufgefordert haben, eine Atombombe über Detroit abzuwerfen?«
    »Scheiße, und wie bewusst ich mir dessen bin! Ich weiß genau, wozu ich Sie aufgefordert habe, Sie beschissener Schwachkopf!«
    Margaret konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, sie konnte nicht mehr aufhören zu schluchzen. Sie trat aus dem Anzug. Jetzt trug sie nur noch einen Chirurgenkittel und die entsprechende Hose sowie ihren Helm. Otto packte ihre Hand und zog sie zur offenen Heckluke des Osprey.
    »Wie viel Zeit haben wir für eine Evakuierung?«, fragte Gutierrez.
    »Sie können keine Evakuierung durchführen«, antwortete sie. »Wenn Sie nicht sofort handeln, ist es zu spät. Denken Sie daran, wie Odgens Männer verändert wurden, wie schnell alles ging und wozu der Erreger bei ihnen geführt hat. Die Sporen haben sich bereits über das ganze Zentrum von Detroit hinweg ausgebreitet. Tausende sind infiziert. Die Infizierten werden
die Stadt in alle Richtungen verlassen. Diese Menschen haben entsetzliche Angst. Sie werden versuchen, so weit von Detroit weg zu fliehen, wie sie nur können. Man kann sie nicht aufhalten. Einige von ihnen werden sich in diese … Gasballons … voller Sporen verwandeln. Wir haben gerade gesehen, wie es dazu gekommen ist. Die Infektion wird sich überall ausbreiten. Die Leute werden sich in diesen Kollektivorganismus verwandeln. Sie werden keine Menschen mehr sein. Wenn es sich über Detroit hinaus ausbreitet, sind wir geliefert. Die Menschheit ist geliefert. Sie müssen jetzt handeln, Mister President, oder Sie werden die Sache nie mehr in den Griff bekommen.«
    »Wo sind Sie?«, fragte Gutierrez.
    »Wir steigen gerade in eine der beiden Ospreys auf dem Footballfeld.«
    Sie rannte die
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