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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden
Autoren: Kathy Reichs
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den Verstand verloren«, erwiderte Chance. »Du bist keine Claybourne.«
    »Aber ich werde eine sein«, entgegnete Hannah. »Das hat mir dein Vater versprochen. Ich werde in diese Familie einheiraten und deine Frau werden. So wie wir es uns immer erträumt haben.«
    Ihr Gesicht verhärtete sich.
    »Das ist nicht mehr deine Entscheidung.«

KAPITEL 70
    »Du hast den Verstand verloren!« Chance’ Stimme zitterte vor Wut. »Ich werde dich niemals heiraten. Nicht nachdem, was heute passiert ist. Ganz egal, was mein Vater sagt.«
    »Du tust, was ich dir sage!«
    Hannahs Stimme war so schrill, dass Chance instinktiv zurückwich.
    Hannah verlor völlig die Kontrolle. Sie konnte uns jeden Augenblick erschießen.
    Ich erreichte die Tonne. Meine Finger berührten das Brecheisen.
    »Mach dir keine Sorgen, Liebling.« Hannahs Gesichtszüge glätteten sich wieder. »Wir stehen das hier zusammen durch. Ich verspreche es dir. Und wenn diese Störenfriede erst mal verschwunden sind, vergessen wir die ganze Angelegenheit.« Sie zauberte ihr süßestes Lächeln hervor. »Ich werde dir eine perfekte Frau sein, du wirst sehen.«
    Hannah und Chance sahen sich tief in die Augen. Für einen Moment existierten wir nicht mehr. Höchste Zeit zu handeln.
    Ich muss einen Schub auslösen.
    Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf mich selbst.
    Tory Brennan, vierzehn Jahre alt. Groß gewachsen, schlank, sommersprossig. Rote Haare, smaragdgrüne Augen.
    Ich fügte persönliche Eigenschaften hinzu. Eigensinnig. Intelligent. Unbekümmert. Loyal.
    Ich versank in Erinnerungen. Spielfilme und Popcorn mit
Mom. Meine erste unbeholfene Begegnung mit Kit. Bücher von Tante Tempe, die ich am Strand gelesen hatte.
    Mein Selbstbildnis vervollständigte sich.
    Dann schob ich es beiseite und konzentrierte mich auf den anderen Teil meines Bewusstseins. Auf meine fundamentalsten Bedürfnisse, den Kern meines Wesens, der in meinen Genen begründet lag.
    Ich suchte die Wölfin in mir.
    Meine Gedanken wurden diffus.
    Ein Tunnel öffnete sich.
    An seinem Eingang wartete jemand auf mich. Coop begrüßte mich enthusiastisch.
    Mein Bewusstsein nahm Verbindung zu dem Wolfshund auf.
    Coop bellte ein Mal, drehte sich um und jagte davon. Ich folgte ihm, bis in die Tiefen meiner Seele hinab.
    Zeit und Raum verschwammen. Meine grauen Zellen wurden von seltsamen Eindrücken beherrscht. Meiner Zunge, die begierig das kühle Wasser eines Waldbachs aufschleckte. Meinen Zähnen, die das Fleisch eines noch warmen Kadavers in Stücke rissen. Meiner Kehle, aus der ein Heulen drang, das ich zum mondhellen Himmel emporschickte.
    KLICK.
    Ein Stromstoß durchzuckte meinen Körper. Die Welt trat in allen Einzelheiten deutlich hervor. In meinen Augen loderte ein goldenes Feuer.
    Der Schub.
    Ich schrie in meinem Kopf.
    Virals! Ein Schub! Jetzt!
    Die Jungs zuckten zusammen, als sie meine Nachricht erhielten. Ich spürte ihre Gedanken, wie weit entfernte Stimmen, die über einen See schallen.

    Mit aller Kraft erneuerte ich meine Botschaft.
    Ein Schub! Jetzt!
    Ben griff sich an den Kopf. Shelton sank auf die Knie. Hi keuchte.
    Alle drei sahen mich an.
    Mit glühenden Augen.
    Fragt mich nicht, wie ich das gemacht habe, aber ich hatte ihren Schub ausgelöst.
    Jetzt waren wir eine Kraft. Jetzt konnten wir zurückschlagen.
    Hannahs Gesicht drehte sich in unsere Richtung. Danach die Pistole.
    Sie schnappte nach Luft.
    »Was ist mit euren Augen?« Sie blickte uns ungläubig an. »Ihr alle! Was macht ihr da?«
    Lenkt sie ab!
    Hi rannte los, zwischen den Weinregalen hindurch.
    »Stopp!«
    Hannah machte einen Satz nach vorn und feuerte mit der Pistole hinter ihm her.
    Peng! Peng! Peng!
    Flaschen explodierten um Hi herum. Ein rauchiger Geruch erfüllte die Luft.
    Hi stolperte, stürzte und blieb liegen. Unter seinem Bauch breitete sich ein roter Fleck aus.
    Chance stand stocksteif da, wie paralysiert.
    »Hi!«, schrie Shelton.
    Ich griff nach dem Brecheisen. Es war federleicht. Ich schwang es mit beiden Händen über dem Kopf wie das Lasso und ließ es mit einem Knurren in Hannahs Richtung sausen.
    Hannah sprang schreiend zur Seite. Das Eisen krachte ins
Weinregal hinter ihrem Rücken. Flaschen gingen zu Bruch. Der Duft nach Wein vermischte sich mit dem Geruch von Schwefel und Rauch.
    Ben rannte auf Chance zu und riss ihn an der Schulter zu Boden. Am Treppenabsatz rappelte er sich auf und schlug mit der Faust auf die Lichtschalter. Im nächsten Augenblick war alles dunkel.
    Hannah kniete auf
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