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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden
Autoren: Kathy Reichs
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Kühlschränke. Da wurde alles Mögliche im Keller gelagert.«
    Ich schulterte meinen Rucksack. »Wir müssen den Küchentrakt finden. Von dort gibt’s mit Sicherheit eine Treppe in den Keller.«
    Ben warf einen Blick auf den Gang. »Alles klar.«
    Während ich die Treppe hinunterging, durchdrangen meine Augen mühelos die Dunkelheit. Meine Ohren hörten das Ticken zahlreicher Uhren. Ein Mischmasch verschiedenster Aromen stieg mir in die Nase, aber die halfen mir jetzt nicht weiter.
    Das Haus schien völlig leer zu sein. Wir begegneten keiner
Menschenseele. Ich hoffte inständig, dass sich daran nichts änderte.
    Im Erdgeschoss strömten unzählige Essensgerüche auf mich ein.
    »Da rüber.« Wir huschten ins Speisezimmer, durchquerten einen kurzen Flur und gelangten zu einer großen weißen Tür. Dahinter tat sich eine riesige Küche auf.
    Der graue Boden und die Wandkacheln reflektierten das Mondlicht, das durch die beiden Erkerfenster fiel. Moderne Küchengeräte aus Edelstahl umgaben eine Kochinsel, groß genug, um einen Elch zu zerlegen.
    »Pst!« Shelton zeigte auf eine Tür in der äußersten Ecke, die leicht zu übersehen war.
    Meine Finger schlossen sich prüfend um den Knauf.
    Er drehte sich in meiner Hand.

KAPITEL 68
    Wir eilten einen schmalen Korridor entlang, bis wir an eine Gittertür kamen. Durch die Gitterstäbe hindurch sahen wir uralte Treppenstufen, die im Dunkel verschwanden. Ein modrig-würziger Geruch schlug uns entgegen.
    »Da müssen die Kellerräume sein«, sagte ich.
    Die Scharniere kreischten, als wir die Gittertür öffneten. Aus Angst, noch mehr Lärm zu machen, ließen wir sie weit offen stehen, nachdem wir hindurchgetreten waren.
    Mit tastenden Schritten traten wir auf die stockfinstere Treppe. Selbst mein Wolfsblick hätte ein paar zusätzliche Pixel gebrauchen können.
    Die Stufen schienen kein Ende zu nehmen. Als ich endlich den Boden erreicht hatte, war meine Hand, die stets an der Wand geblieben war, eiskalt geworden. Ich zitterte.
    Die Dunkelheit war undurchdringlich. Ein Geruch nach feuchten Steinen, uraltem Staub und rostigem Eisen nahm mich gefangen. Ich atmete tief ein, um den unverwechselbaren Hauch des Todes zu identifizieren, konnte ihn aber nicht aufspüren.
    Ben gab mir eine Taschenlampe. Ich knipste sie an. Die anderen taten dasselbe.
    Vier fahle Lichtkegel wanderten durch das Dunkel.
    Wir standen auf der Schwelle zu einer riesigen unterirdischen Höhle, die von Betonsäulen getragen wurde. Genau in der Mitte standen sechs Stühle mit hoher Lehne um einen runden Eichentisch. Auf den Anrichten zu beiden Seiten befanden
sich Kristallgläser und verschiedene Weinutensilien. Hinter dem Tisch erstreckten sich zwei Reihen mächtiger Holzfässer.
    Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe durch den Raum wandern.
    Zu unserer Rechten und Linken türmten sich hohe Weinregale, zwischen denen nur schmale Gänge hindurchliefen. Das Ganze erinnerte an eine Bibliothek, die mit Tausenden von Flaschen bestückt war.
    Ich leuchtete den Gang hinunter. Aber der Lichtstrahl war nicht stark genug, um die nächste Wand zu erreichen.
    »Die Flaschen würden reichen, um die ganze Welt besoffen zu machen«, sagte Hi. »Das müssen doch mindestens zehntausend sein.«
    »Konzentration«, mahnte Ben. »Wir müssen die Knochen finden, und dann nichts wie weg hier!«
    »Wir verteilen uns«, sagte ich. »Die Knochen müssen irgendwo hier sein. Ben, du checkst mit Hi die Gänge auf der rechten Seite, Shelton und ich die auf der linken.«
    »Meine Taschenlampe ist ausgegangen.« Sheltons Stimme klang panisch.
    »Benutz dein iPhone«, entgegnete ich. »Das strahlt hell genug, solange der Schub anhält.«
    Ich trat einen Schritt nach links und schnüffelte wie ein Spürhund, fest entschlossen, die Geruchsspur der Knochen ausfindig zu machen.
    »Wie abgedreht ist das denn?« Shelton war direkt hinter mir. »Hier stehe ich im Weinkeller von Hollis Claybourne und versuche, ein Skelett zu erschnüffeln. Vor zwei Wochen war meine Fantasie noch damit beschäftigt, das perfekte Baseballteam zusammenzustellen.«
    Shelton hatte recht. Unsere Welt war total aus den Fugen
geraten. Für einen Moment fragte ich mich, ob das Leben je wieder normal werden würde.
    Ich kannte die Antwort. Unser Wesen hatte sich fundamental geändert. Es gab kein Zurück mehr.
    »Los jetzt«, sagte ich. »Wir suchen abwechselnd die Reihen ab, bis wir das Ende des Kellers erreicht haben.
    »Alles klar«, erwiderte Shelton. »Aber wenn wir
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