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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
Autoren: Sophie Lang
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einschlagen wie Raketen. Ich reiße meinen Kopf herum. Ich sehe sie, bevor ich sie höre. Ein greller Blitz durchschneidet die Dunkelheit, verbrennt Erde. Noch einer. Es sind Drohnen und sie jagen Hope! Auf dem Dach des riesigen Gebäudes.
    „Hope!“
    Ich will zu ihr, aber Adam hält mich zurück. Ich könnte seinen Arm ausreißen, wenn ich wollte.
    Wieder ein Blitz, noch einer. Ich sehe Hope dort draußen, wie sie nur knapp verfehlt wird, wie sie um ihr Leben rennt. Zwei Drohnen verfolgen sie, aber sie wird es schaffen. Sie ist flink, schnell, listig.
    Plötzlich taucht noch eine Drohne auf. Sie fliegt direkt über Adam und mich hinweg. Schneidet Hope den Fluchtweg, den Weg zurück zu uns ab. Wieder zucken Blitze durch die Dunkelheit. Die Nacht steht in Flammen. Das war knapp. Viel zu knapp.
    „Adam, ich muss da jetzt raus. Sie wird das nicht alleine schaffen. Drei Drohnen sind zu viel, selbst für Hope. Drück das weiter auf die Wunde!“
    „Freija, ich...“
    „Lass mich bitte gehen. Ich. Muss. Hope. Helfen.“ Adam lässt meinen Arm los und sofort bin ich draußen, rase überirdisch schnell auf Hope zu. Ich bin wie ein Leuchtfeuer in der Nacht, so hell strahlt meine Haut. Sofort explodiert die Luft neben mir, aber ich habe den Blitz kommen sehen und weiche nach rechts aus ohne mein Tempo zu verlangsamen. Es ist etwas anderes gegen Drohnen zu kämpfen als gegen Bestien. Ich renne auf Hope zu und sie auf mich und gleich krachen wir aufeinander wie zwei Güterzüge, aber wir verstehen uns blind.
    Eine der Drohnen hinter Hope sinkt, geht in einen Tiefflug. Ich kann nicht beschreiben, wie wir uns in diesem Bruchteil einer Sekunde verständigen. Es passiert einfach. Ohne Worte. Wir kommunizieren auf einer anderen Ebene miteinander. Kommunizieren nicht wie Menschen es tun.
    Ich bin bei Hope und in einer einzigen fließenden Bewegung springe ich und Hope erfasst mich und schleudert mich wie ein Katapult nach oben.
    Der Blitz der Drohne verfehlt uns beide. Zischt zwischen uns durch und lässt die Stelle, wo er in das Dach einschlägt explodieren. Im nächsten Moment bekomme ich das glatte Metall der Drohne zu fassen, halte mich an einem Manövrierflügel fest und stoße mich instinktiv wieder ab. Die zwei anderen Drohen haben ihr Ziel automatisch erfasst. Mich. Aber sie sind zu langsam, um zu begreifen, dass sie nicht mich treffen werden.
    Die Drohne neben mir geht in Flammen auf, zersplittert, getroffen von ihren eigenen Verbündeten. Getroffen von zwei Blitzen. Die Wucht der Explosion wirbelt mich durch die Luft. Das Dach kommt näher. Irgendwie versuche ich mich auf den Aufprall vorzubereiten, aber es hilft nicht besonders viel. Ich krache auf den Beton, schlittere und wetze meine Haut auf, aber ich liege außerhalb ihrer Scheinwerfer. Für den Moment.
     
    Ich kann mich noch nicht bewegen, als die Drohne vor mir in das Gebäude kracht und zerschellt. Metallsplitter und Feuer fliegen mir um die Ohren.
    Ich suche Hope und sehe sie, ihre Tattoos strahlen und funkeln. Sehe die Schwarzhaarige, wie sie springt, sich in Sicherheit bringen will, vor dem Feuer, der umherfliegenden  Wrackteile, dann schlägt ein Blitz neben ihr ein und ein zweiter schießt in ihre Richtung, und es ist wie ein unwirklicher Alptraum als ich sehe, wie er sie treffen wird. Hope reist die Arme hoch. Zum Schutz. Schützt sich mit ihrer Barriere. Der Blitz rast mitten in ihre Brust.
    Sie wird wie eine Puppe von der Stelle weggerissen und bleibt zehn Meter weiter reglos auf dem kalten Beton liegen. Ihre Tattoos erlischen, dann sehe ich nur noch die brennende Drohne. Alles vergeht wie in Zeitlupe. Hope wurde getroffen.
    „Nein!“, will ich schreien. Ich kann mich nicht hören.
    Ich
    stehe
    auf.
    Mein rechtes Bein steht unnatürlich zur Seite ab. Ist das mein Bein, das ich da hinter mir her schleife. Ich humple auf einem weiter. Bewege mich. Irgendwie. Zu Hope.
     
    Die Scheinwerfer erfassen mich jetzt, aber das ist mir egal. Hope? Ich kann mein rechtes Bein nicht mehr spüren, es hindert mich am Vorwärtskommen. Kann ich es mir nicht einfach abschneiden, damit ich schneller bin. Meine Gedanken sind glasklar, aber ich wünsche mir ich wäre nicht bei Sinnen. Ich bin wie auf Autopilot. Meine Sinne sind messerscharf. Mein Gehirn läuft auf Hochtouren. Meine Ängste foltern mich. Quälen mich zu tode. Hope?
    Ich habe jetzt die Aufmerksamkeit beider Drohnen. Ich habe nichts mehr entgegenzusetzen, schmecke Blut auf meiner Zunge, fühle wie der Schmerz
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