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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
Autoren: Sophie Lang
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in meine Glieder kriecht. Ich höre weitere Explosionen aus der zerstörten Drohne und dann noch etwas Anderes. Neues. Stimmen.
    Ich sehe Vollstrecker aus der anderen Richtung aufs Dach kommen. Einer feuert auf mich. Ein anderer reißt ihm die Waffe aus der Hand. Was soll das? Spielt das noch eine Rolle?
    Ich bin hellwach und doch taub, nicht mehr in der Lage Furcht zu empfinden. Aber ich weine. Weine um Hope. Dann höre ich die Männer. Irgendwie unbeteiligt, verständnislos reiße ich meinen Kopf hoch und kann sehen wie die Drohnen inne halten. Dann davon fliegen. Abkommandiert.
    Ich mache weiter. Immer weiter. Schleife mich weiter, bin gleich da. Bei ihr.
    Die Vollstrecker rennen über das Dach. Ihre Schweinwerfer erfassen jetzt auch Adam. Sie schießen nicht. Feuern nicht auf ihn.
    Endlich. Ich habe es geschafft, bin bei Hope. Sie liegt auf dem Rücken, die Augen geöffnet. Ich sehe keine Angst in ihnen und sie sind wunderschön, einzigartig, wie Sterne.
    Der Wind zieht an Hopes und meinen Haaren. Verweht die restliche Hoffnung in mir, dass sie noch am Leben sein könnte.
    Die Stimmen kommen näher. Ich halte Hope im Arm, schließe ihre Augen doch sie öffnet sie wieder. Sie lebt?!
     
    „Hope? Geh nicht. Die Welt braucht dich. Ich brauche dich!“
    Sie kann nicht sprechen, aber ich sehe sie lächeln und ihre Lippen bewegen sich. Ich beuge mich vor und möchte ihre Stimme hören. Ich hoffe nicht ein letztes Mal.
    „Bitte Hope. Bitte. Bitte“, weine ich.
    „Frei-ja“, sagt sie leise und schwach und trotzdem, wie schön sie klingt und dann spüre ich ihre Finger auf meiner Haut, in meinem Gesicht. Ihre Haut, die Tattoos flammen auf, für eine Sekunde, dann spüre ich, wie ihr Körper in meinen Armen erschlafft.
    „Neiiiin. Hope nein. Bleib bei mir!“ Ich vergrabe mein Gesicht in ihrer Brust.
    Es ist nicht mehr als ein Flüstern, das über meine Lippen kommt. Kein Gesang, nur gesprochene Worte. Aber ich bin mir sicher, sie kann mich hören.
    Ich singe ein Lied, das einzige Lied das ich singen kann. Ihr Lied und ich ende mit dem letzten Refrain:
     
    Ich gebe dir meine Seele, ich gebe dir alles von mir
    Aus der tiefe meines Herzens, ich werde immer bei dir sein
    Aus der tiefe meines Herzens, ich lass dich niemals gehn
     
    Ich drücke sie an mich. Fest. Fest.
    Ganz fest. Und dann.
    Dann kann ich es spüren.
    Ihr Herz. Es schlägt.
    Ich will zerspringen vor Glück.
    Ihre Augen. Sie öffnen sich wieder.
    Ich bin im Himmel.
    „Ver-flucht…e Schei-ße ich wus-ste… da gib…t es mehr… als schnell ren-nen und die Lu-ft an-halten“, krächzt sie leise.
    „O Gott. O Gott Hope!“, keuche ich.
    Dann.
    Ein Arm berührt meine Schulter.
    Ein Gewehrlauf meinen Hinterkopf.
     
     

Kapitel 23
     
     Hope ist fort.
    Sie bringen mich in den Komplex hinein.
    Tiefer. Immer tiefer.
    Ich stolpere auf einem Bein. Bin schwer verletzt. Habe furchtbare Schmerzen. Ich bin es gewohnt Schmerzen zu ertragen.
    Hope?
    Adam?
    Wo bringen sie Hope und Adam hin?
    Sie sind bei mir. Der Verrückte Professor und Vollstrecker mit tödlichen Waffen. Ich bin zu schwach um mich zu wehren. Sie sind zu viele. Ich bin allein.
    Ich bin ein Eindringling in einer fremden Welt. In einer Welt, in der Bestien wie Schwerverbrecher eingesperrt werden. Sie werden mich einsperren.
    Sie führen mich durch eine Halle in der Säulen aus Glas stehen, die den Umfang und die Höhe von gewaltigen Kirchensäulen haben. Ich erinnere mich an Kristens Haus. Wie ich eine Tür geöffnet hatte und eine Bestie in einer solchen Säule sah, wie sie mich böse ansah.
    Hier stehen dutzende Säulen. Die Apparate, Schläuche Geräte sehen aus wie die bei Kristen, aber die Dimensionen sind industriell.
    Wir sind außerhalb der Sektion. Im Bestiengebiet. Deadland, denke ich. Sie haben uns alle getäuscht. Ich wusste es.
     
    Der Fahrstuhl vibriert, summt und bringt mich noch tiefer unter die Erde. Ich frage mich, ob es hier unten auch Bestien gibt. Bestien können uns riechen wie Haifische das Blut.
    Es gibt keine. Außer mir. Denke ich.
    Hier unten wird mich etwas erwarten. Meine Vergangenheit. Weiß ich.
    Nach endlosen Korridoren stehen wir vor einer verschlossenen Tür. Es riecht nach Stahl und etwas, dass mich an Ashas Krankenstation erinnert.
    Ein Schild an der Wand macht jedem klar, dass hier niemand etwas verloren hat:
    Versuche eingestellt. Unberechtigtes Betreten wird mit dem Leben bezahlt.
     
    Der Professor öffnet die Tür.
    „Freija folge mir. Stützt sie“ sagt
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