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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest
Autoren: Siri Kolu
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gemacht – von vorne und von der Seite, und dazu haben sie deinen vollständigen Namen? Hast du deine Adresse auch noch dagelassen?«
    » Nein, Hele hat gesagt, dass man seine Kontaktdaten nicht rausrücken darf, auch wenn die noch so sehr danach betteln«, jammerte der Wilde Karlo. » Obwohl sie mir Fanpost versprachen … ein bisschen hat’s mich schon geärgert …«
    » Du wärst dann der erste Räuber gewesen, der eigene Fans hat, Boss!«, sagte Gold-Piet bewundernd. » Mit diesem Job ist man ja normalerweise nicht gerade der Liebling der Nation.«
    » Auf der Piratenmünze ist also dein Name drauf und dein Gesicht?!«, wiederholte ich ganz langsam. » Sodass jeder Bonbon-Esser auf diesem Planeten dich sofort erkennt, wenn er dich sieht?!«
    Hele begriff als Erste und ihre Augen wurden immer größer. » Eine landesweite Fahndung …«, flüsterte sie und schnappte nach Luft.
    » Jeder Bonbonladen und Kiosk in Finnland …«, fügte Gold-Piet, der nicht minder geschockt war, hinzu.
    Der Wilde Karlo bekam kein Wort mehr heraus, so fassungslos war er. Kalle warf seinen pieksenden Kamm auf den Tisch. Wie sollte er denn bitte schön in die Schule zurückkehren, wenn bald nicht nur verärgerte Räuber, sondern dazu auch noch Polizisten aus ganz Finnland hinter seinem Vater herjagen würden, die – dank der Lakritzmünze – genau wussten, wie sein Papa aussah?!
    » Unser Lebensunterhalt …«, schluchzte Hilda. » Das war’s dann mit unserem Leben.«
    Auf einmal fasste sie sich an den Bauch. » Hör mal zu, Karlo Räuberberg. Ich glaube wohl …«, sagte sie zwischen zusammengepressten Zähnen, » dass genau in diesem passenden Moment deine Tochter auf die Welt will!«

Kapitel 46
    in dem der Startschuss für die
    » Operation Königsmünze « fällt
    H ilda, der Wilde Karlo und Kaija bestellten ein Taxi zum Krankenhaus. Dann gingen Hilda und der Wilde Karlo, der ganz bleich geworden war, mit der Tasche fürs Krankenhaus in den Hof, um auf den Wagen zu warten. Die Räubermutter sagte, sie wolle sich ein wenig die Füße vertreten, und Kaija gab Gold-Piet die letzten Anweisungen. Dann drehte sie sich in meine Richtung. » Es dürfte besser sein, wenn ihr euch schon mal einen Plan ausdenkt, und du fährst dann auch geradewegs nach Hause! In diesem Tohuwabohu brauchen wir nicht noch zusätzlich eine landesweite Suchaktion«, flüsterte sie mir zu.
    Ich saß völlig geschockt auf dem Sofa.
    » Ist das meine Schuld?«, stammelte ich. » Weil ich gekommen bin, um euch schlechte Nachrichten zu überbringen?«
    » Babys kommen, wann sie wollen«, antwortete Kaija sanft.
    Unten hörte man Gehupe, das Taxi war angekommen.
    » Das Baby sollte erst im September kommen«, schniefte ich.
    » Dem geht’s schon gut. Babys sind in diesem Stadium schon völlig entwickelt«, beruhigte mich Kaija. » Und mal davon abgesehen ist es ein Räuberberg!« Sie wuschelte durch meine Haare und ging dann mit eiligen Schritten zur Tür.
    Zum Glück übernahm Hele das Kommando, nachdem ihre Eltern gegangen waren. Es war klar wie Kloßbrühe, dass der Plan der Pärnänens teuflisch genial war. Der Räuberherrscher-Wettkampf hatte dazu geführt, dass das Gesicht des Siegers auf die Lakritzmünze gedruckt werden würde. Diese Räubersippe wäre, sobald das süße Piratengeld auf dem Markt war, recht bald arbeitslos und vermutlich auch im Gefängnis. Daran sah man die Hinterhältigkeit des ganzen Plans: Die Pärnänens konnten in aller Seelenruhe mitverfolgen, welcher ihrer beiden Erzfeinde – die Hurmalas oder die Räuberbergs – vollständig vernichtet werden würde. Dann könnten die P-Westen als Retter in der Not auftauchen und sich selbst gnädigerweise wieder als Herrscherfamilie anbieten, damit der verletzliche Friede zwischen den einzelnen Sippen gewahrt bliebe.
    Die Situation war äußerst kompliziert. Wir mussten uns einen eisenharten Gegenplan ausdenken, und so machten wir es dann auch! Wir zählten die Tage, die uns noch blieben, bevor die Süßigkeiten auf den Markt kommen würden. Dann schmiedeten wir Pläne, wie wir am besten zur Fabrik kommen und dort die Person in die Finger bekommen könnten, welche für das Aussehen der Münze verantwortlich war. Die Produktion dieser Münze, die Karlo Räuberbergs Gesicht zieren würde, musste mit allen Mitteln gestoppt werden! – der Startschuss für die » Operation Königsmünze« war gefallen!
    » Wir müssen uns jetzt den genauen Ablauf des Plans überlegen«, sagte Gold-Piet. » Dann
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