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Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Titel: Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
Autoren: Raphaela Oswald
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lang andauernden Stresssituationen entwickeln sensible Hunde Wege der Kompensation, die sich auf lange Sicht zu Verhaltensstörungen festigen können. Manche Hunde neigen in solchen Situationen zu selbstverletzendem bis selbstverstümmelndem Verhalten. Sie kratzen sich ohne körperliche Ursache die Haut wund, lecken oder beißen sich Pfoten oder Rute blutig, teilweise bis hin zu einer unvermeidbaren Amputation. Rassen und Mischlinge, die über ein sehr hohes Aktivitätslevel verfügen, neigen in reizarmen Umgebungen und Stresssituationen zu Bewegungsstereotypien. Vergleichbar einem Tiger in einem zu kleinen Zoogehege laufen sie stoisch immer wieder dieselben Wege innerhalb ihres Zwingers, ohne ihre Umwelt noch wahr zu nehmen, drehen sich stundenlang im Kreis oder springen im immer gleichen Rhythmus gegen die Zwingerwände. Sie sind in diesem Zustand nicht ansprechbar und lassen sich nur schwer an ihren stereotypen Bewegungsmustern hindern.
    Natürlich ist es möglich , dass langjährige Insassen in schlecht betreuten Tierheimen einfach nur verwahrt werden und durch großen Stress und mangelnde Auslastung beginnen, Verhaltensstörungen zu entwickeln. Allerdings ist man heutzutage in den meisten Tierheimen sehr bemüht, den Hunden durch Gruppenhaltung, Spaziergänge, Spielzeiten und Trainingseinheiten einen abwechslungsreichen Tagesablauf zu bieten und das Stresslevel auf einem möglichst niedrigen Stand zu halten, um der Entstehung von Verhaltensstörungen vorzubeugen.
    ...alle alt und/oder krank
    Viele Menschen wünschen sich einen jungen Hund an ihrer Seite. Es muss nicht zwingend ein Welpe sein, doch nur wenige wollen einen Senioren bei sich aufnehmen und auch ein chronisch kranker Hund kommt für viele Interessenten nicht in Frage. Der Weg ins Tierheim wird öfter abgelehnt, da man dort in der Regel nur alte und kranke Hunde in der Vermittlung finden würde und es angeblich keine Welpen im Tierheim gibt.
    Doch auch bereits in sehr jungem Alter kann ein Hundeleben ins Tierheim führen. Teilweise werden Welpen direkt im Tierheim geboren, wenn eine ungewollt trächtig gewordene Hündin abgegeben wird, weil die Besitzer sich die Arbeit ersparen wollen. Manche Welpen kommen mit acht Wochen ins Tierheim, weil sich keine Käufer finden und man nicht die Zeit und den Platz hat, sich weiter um sie zu kümmern. Teilweise wird nach dem Kauf des vierbeinigen Familienmitgliedes plötzlich eine Allergie entdeckt oder der Welpe wurde unüberlegt und übereilt angeschafft und muss wieder weg, wenn im Arbeitsalltag keine Zeit für den Kleinen ist oder der Vermieter das Einverständnis zur Haltung verweigert.
    Junghunde werden meist abgegeben, weil sich die Besitzer mit ihrem Temperament überfordert fühlen oder weil der als mittelgroß gekaufte Mischlingswelpe mit zunehmendem Alter doch eher an die Größe einer Dogge heranreicht. Wie schnell auch junge Hunde ins Tierheim kommen können, zeigt das Beispiel von Chicca und ihren Geschwistern.
    Herdenschutzhundmischling Chicca kam zusammen mit ihren beiden Wurfgeschwistern Sheila und Sandor im Alter von neun Wochen ins Tierheim. Der Besitzer der Mutterhündin hatte sich einmal Nachwuchs von seiner Hündin gewünscht, um einen Welpen behalten zu können. Schnell zeigte sich, dass es nicht leicht war, Käufer für insgesamt neun großwüchsige Mischlinge zu finden. Als sich abzeichnete, dass es keine Interessenten für die verbliebenen Welpen gab, wurden sie im Tierheim abgegeben. Im Alter von elf Wochen folgte Wurfbruder Remus seinen Geschwistern ins Tierheim. Seine Besitzer hatten sich das Leben mit einem Welpen einfacher vorgestellt. Als die Nachbarn begannen sich zu beschweren, weil der Kleine ausdauernd jaulte, wenn er alleine bleiben musste, wurde er abgegeben, um den Hausfrieden zu wahren. Als letzte aus dem Wurf landete Hündin Asca im Alter von 14 Monaten im Tierheim. Ihre Besitzer kamen zu dem Entschluss sie abzugeben, als sich immer deutlicher abzeichnete, dass das Leben mit einem sehr großen Hund, der in der Pubertät einen immer deutlicheren Schutz- und Wachtrieb entwickelte, in einer Etagenwohnung eines Mehrfamilienhauses durchaus problematisch ist.
    Hunde werden in allen Altersstufen und in jedem Gesundheitszustand im Tierheim abgegeben. Ist der Abgabegrund bei jungen Hunden oftmals Überforderung oder unüberlegte Anschaffung, werden alte Hunde häufiger auf Grund einer schweren Erkrankung des Besitzers oder eines Todesfalles ins Tierheim gebracht.
    Somit sitzen
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