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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies
Autoren: Annette Broadrick
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eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Ein Bier auf nüchternen Magen würde ihn schnell schlafen lassen.
    Das Signallämpchen seines Anrufbeantworters blinkte. Steve drückte auf den Knopf und wartete.
    “Hallo, Steve”, sagte eine sexy weibliche Stimme. Er zog die Augenbrauen zusammen, aber als sie fortfuhr, erkannte er, dass es Alicia war. “Ich habe schon seit Wochen nichts von dir gehört, Darling. Ich weiß, dass du viel zu tun hast, aber du fehlst mir. Ruf mich doch an, jederzeit, tags oder nachts.” Sie beendete das Gespräch mit einem kurzen dunklen Lachen.
    “Steve, alter Junge, hier ist Ray. Ruf mich an.” Steve nickte leicht. Er hatte ihre letzten beiden Treffen absagen müssen.
    Bei der dritten Nachricht richtete er sich unwillkürlich auf. “Steve, ruf mich bitte an, wenn du heute Abend nach Hause kommst.” Das war sein Vater.
    Steve sah auf die Uhr. Es war schon nach elf, aber sein Vater ging nie besonders früh ins Bett. Steve griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer. Sein Vater meldete sich gleich nach dem ersten Klingeln.
    “Was ist denn los?”, fragte Steve.
    “Das wollte ich eigentlich von dir wissen”, entgegnete Tony Antonelli.
    Steve runzelte die Stirn. “Ich weiß nicht, was du damit meinst, Dad. Deine Nachricht klang so dringend.”
    “Das war sie auch. Ich mache mir Sorgen um dich, mein Junge. Die beiden letzten Abendessen im Kreis der Familie hast du in letzter Minute abgesagt. Und heute haben wir wieder vergeblich auf dich gewartet. Ich möchte wirklich wissen, was mit dir los ist.”
    Steve ließ den Kopf sinken und lehnte sich gegen den Küchentresen. “Ich habe nur viel zu tun, Dad.”
    “Es geht dir alles zu sehr unter die Haut”, sagte sein Vater leise.
    Steve rieb sich die Stirn. “Dieses kleine Mädchen war erst fünf Jahre alt, Dad. Fünf. Sie spielte im Garten und geriet in das Kreuzfeuer von zwei Gangs. Ich werde die Schuldigen erwischen, und es ist mir ganz egal, wie lange das dauert.”
    “Ich kann dich verstehen, wirklich. Und ich bewundere dich auch dafür, wie sehr du dich einsetzt. Aber du musst einfach mal Urlaub machen, sonst endest du noch in der Statistik als einer derjenigen, die vorzeitig aufgeben mussten, weil sie ausgebrannt waren, von Schlimmerem ganz zu schweigen. Ich weiß, dass du dich nicht vernünftig ernährst und dass du nicht genug Schlaf bekommst. Du musst diesen ungesunden Kreislauf durchbrechen, bevor er dich umbringt.”
    Steve massierte mit einer Hand seine angespannten Nackenmuskeln. “Ja, ich weiß.”
    “Heute hattest du doch eigentlich deinen freien Tag, oder?”
    “Ja, schon.”
    “Wann hast du denn zuletzt mal deinen freien Tag auch wirklich genommen?”
    “Ich kann mich nicht erinnern.”
    “Soso. Wie ist es denn mit Weihnachten? Das ist schon bald. Können wir mit dir rechnen?”
    Steve lächelte. “Ja, ich werde da sein, ich verspreche es.”
    Tonys Stimme klang rau. “Gut. Ich liebe dich, mein Sohn.”
    “Ich liebe dich auch, Dad.” Steve legte den Hörer auf.
    Er ging die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer und zog sich aus, wobei er seine Sachen achtlos auf den Boden fallen ließ. Als er dann duschte und der heiße Strahl ihm auf den nackten Rücken prasselte, stöhnte er auf. Nach der Dusche fiel er todmüde ins Bett.
    Ich sollte an meinem Leben wirklich etwas ändern, dachte Steve noch, bevor er einschlief. Es durfte nicht sein, dass es nur aus Arbeit bestand.
    Austin, Texas
    “Denk doch nur daran, Robin, zehn Tage weg von allem, zehn Tage raus aus der Tretmühle.” Cindi Brenham strahlte begeistert. “Zehn Tage in der Karibik, wo wir nichts zu tun haben außer fantastisch essen und mit den toll aussehenden Männern flirten. Wir werden viele Herzen brechen, werden uns bräunen lassen und dann erholt unser letztes Collegejahr zu Ende bringen. Wir haben es wirklich verdient, uns mal so richtig zu amüsieren.”
    Cindi saß ihrer Freundin Robin McAlister in einem kleinen Straßencafé‚ gegenüber, das in der Nähe des Campus der Universität von Texas lag. Es war sonnig und warm, obgleich es laut Kalender Mitte Dezember war.
    Robin sah ihre überschwängliche Freundin lächelnd an. Manchmal wunderte sie sich selbst, dass zwei Menschen, die so unterschiedlich waren wie sie und Cindi, so eng befreundet sein konnten. Doch sie waren schon seit dem Tag ihrer Einschulung in die Grundschule von Cielo, einer Kleinstadt im westlichen Bergland von Texas, dicke Freundinnen, und niemand war erstaunt, dass sie
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