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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies
Autoren: Annette Broadrick
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auch dieselbe Universität gewählt hatten und sich jetzt im Studentenwohnheim ein Zimmer teilten.
    Cindi wollte später für eine Computerfirma arbeiten und Robin interessierte sich für Public Relations. In den letzten zwei Jahren hatten sie in den Semesterferien bei Firmen Praktika gemacht, und sie freuten sich darauf, in ein paar Monaten endlich ihren ersten richtigen Job anzutreten.
    Robin seufzte. “Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, Cindi. Bist du sicher, dass du deine Mutter nicht missverstanden hast?”
    Cindi schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre schwarzen Locken flogen. “Nein. Mein Tante hat diese Kreuzfahrt vom 5. bis zum 15. Januar gebucht. Aber jetzt hat mein Onkel einen Herzinfarkt gehabt und liegt immer noch im Krankenhaus. Sie können auf keinen Fall fahren, und es ist auch zu spät, die Tickets zurückzugeben. Für uns die ideale Gelegenheit.”
    Das hörte sich himmlisch an. Robin lächelte. Endlich würde sie einmal hier herauskommen und tun können, was sie wollte. Die Vorstellung, den wachsamen Augen ihrer drei übermäßig um sie besorgten Brüder zu entkommen, wurde immer verlockender, je mehr sie darüber nachdachte.
    Sie liebte ihre Familie, keine Frage. Niemand konnte liebevollere und großzügigere Eltern haben als sie. Robin war froh, dass sie die tolle Figur ihrer Mutter geerbt hatte, und deren rotes Haar und die grünen Augen. Ihre Mutter war ein berühmtes Model gewesen, und Robin selbst hatte ein paar Angebote zum Casting bekommen, seit sie hier an der Universität war. Natürlich hatte sie ihrer Familie nichts davon erzählt. Vor allem ihr Vater wäre entsetzt gewesen.
    Robin hatte nicht geahnt, dass sich ihr liebevoller und normalerweise gelassener Vater als strenger Wächter entpuppen würde, sobald sie ins Teenageralter gekommen war. Und was noch schlimmer war, er hatte ihre Brüder im Lauf der Jahre dazu angehalten, wie drei grimmige Schutzengel über sie zu wachen.
    Jason war mit seinen 28 Jahren der älteste der Brüder und nach dem Vater benannt worden. Jim war gerade 25 geworden, dann kam sie selbst mit 22, und Josh war das Baby der Familie. Er war 19.
    Robin hatte gehofft, ihren Brüdern zu entkommen, wenn sie erst einmal aufs College ging, aber da hatte sie sich getäuscht. Anfangs war Jim noch auf demselben College gewesen wie sie. Als er fertig war, hatte Josh angefangen zu studieren und sofort die Rolle des männlichen Beschützers übernommen. Manchmal war sie in Versuchung, gerade wegen dieser strengen Kontrolle etwas ganz Verrücktes zu tun, wie zum Beispiel jetzt, mitten im Winter, eine Kreuzfahrt in die Karibik zu machen.
    “Was sagst du denn nun dazu?”, fragte Cindi ungeduldig. “Meinst du nicht auch, dass wir nach all den Jahren diese Abwechslung verdient haben?”
    Robin nickte langsam. “Und nicht nur das. Es ist ausgeschlossen, dass einer meiner Brüder jetzt noch ein Ticket bekäme. Ich hätte zum ersten Mal wirklich die Gelegenheit, etwas zu tun, ohne dass mir jemand ständig über die Schulter sieht und sämtliche Verehrer verjagt, wie meine Brüder das in den letzten Jahren so erfolgreich getan haben.”
    “Du machst also mit?” Cindi sah sie gespannt an. “Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich sie heute anrufe und ihr Bescheid gebe.”
    “Und was soll ich meinen Eltern sagen?”, murmelte Robin mehr zu sich selbst. “Mein Vater wird von der ganzen Sache nicht gerade begeistert sein.”
    “Dann sag es ihm doch erst, kurz bevor wir losfahren. Er will doch immer genau wissen, wo du bist und mit wem du dich triffst. Aber was könnte ungefährlicher sein als eine Kreuzfahrt? Wir werden uns eine Kabine teilen und so gegenseitig davor bewahren, etwas Unüberlegtes zu tun. Außerdem bist du schließlich erwachsen, und das muss er auch mal begreifen.”
    “Ja, schon, aber für meinen Vater bin ich immer noch das kleine Mädchen, das er auf seinen Schultern trug oder vor sich auf dem Sattel sitzen hatte. Es ist wirklich ein Wunder, dass meine Brüder mich nicht hassen, wenn man bedenkt, wie sehr er mich als seine einzige Tochter immer vorgezogen hat.”
    Cindi lachte. “Ich finde ihn eher rührend. Trotz seines energischen Auftretens ist dein Vater sanft wie ein Lamm. Er hat dir doch noch nie etwas verbieten können. Sobald er Tränen in deinen Augen sieht, gibt er nach.”
    “Wenn ich ihm also erst kurz vor unserer Abfahrt von der Kreuzfahrt erzähle, dann wird er das deiner Meinung nach besser aufnehmen?”
    “Nicht unbedingt.
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