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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies
Autoren: Annette Broadrick
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Unterwäsche.
    Dafür aber eine Haarbürste, ein Kamm und eine kleine Tasche mit den notwendigsten Kosmetika, einer zusammenklappbaren Zahnbürste und einer kleinen Tube Zahnpasta. Ganz unten fand sie noch etwas zu essen, einen Apfel, zwei Orangen, zwei Knusperriegel und eine Flasche Wasser. Für die nächsten Stunden würde das ausreichen.
    Sie blinzelte in die Sonne, die sich schon gen Westen neigte. Robin seufzte, stand dann entschlossen wieder auf und klopfte sich den Sand von den Shorts. Sie setzte sich den Hut auf den Kopf, hängte sich die Tasche über die Schulter und marschierte weiter. Sie würde es schaffen. Schließlich war sie eine selbstständige Frau.
    Während sie den Strand entlangging Richtung Süden, sah sie plötzlich ein ganzes Stück weiter vor ihr eine Bewegung. Sollte das schon einer der Bewohner sein?
    Ein Mann kam mit langen Schritten auf sie zu, und sie hatte das dringende Bedürfnis, sich hinter dem dichten Gebüsch zu verstecken. Aber natürlich wäre das Unsinn. Er hatte sie sicherlich schon gesehen, und außerdem brauchte sie ja Hilfe.
    Sie holte ihre Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie auf. Irgendwie fühlte sie sich so sicherer. Ihre Mutter hatte ihr immer gesagt, dass man ihr jeden Gedanken von den Augen ablesen könne. Und warum sollte sie diesen Fremden sofort sehen lassen, was sie dachte?
    Vor allen Dingen über ihn.
    Als er näher kam, spürte Robin, dass sich ihr Puls beschleunigte. Der Fremde trug nur eine knappe Badehose und war dunkelbraun gebräunt. Dass er so ungemein breite Schultern hatte, betonte noch die schmalen Hüften.
    Was war bloß mit ihr los? Warum starrte sie schon wieder auf sein einziges Kleidungsstück, das nur das Notdürftigste bedeckte?
    Er blieb vor ihr stehen. “Sie haben sich wohl verirrt.”
    Wortlos starrte Robin ihn nur weiter an. Seit sie ihn gesehen hatte, hatte sie sich nicht von der Stelle gerührt. Sie konnte erkennen, dass er nicht mehr ganz jung war, wahrscheinlich ein Mann in den Dreißigern. Feine Linien umgaben die braunen Augen und den Mund, der einen ernsten Zug und männlich geschnittene Lippen hatte, obwohl die dunklen Locken ihm ein jungenhaftes Aussehen gaben.
    Robin lächelte entschuldigend und hoffte damit die Situation zu entspannen. “Ich habe mich nicht eigentlich verirrt, sondern bin eher gestrandet.”
    Er machte eine Kopfbewegung zum Wasser hin. “Sind Sie Passagierin auf dem Kreuzfahrtdampfer?”
    “Ja, das war ich.”
    “Und Sie haben das Boot verpasst?”
    “Das passiert hier wohl dauernd, was?” Ihr Lächeln verschwand, als er darauf nicht reagierte.
    Er stand mit gespreizten Beinen da, hatte die Hände leicht auf die Hüften gestützt und sah sie abwartend an, als sei sie ein undefinierbares Objekt, das das Meer an den Strand gespült hatte. Robin war nicht daran gewöhnt, dass ein Mann sie derart sachlich musterte. Sie war zwar nicht eitel, aber normalerweise sahen Männer bewundernd zum zweiten Mal hin, wenn sie ihr begegneten. Deswegen hatten ihre Brüder sich auch zu ihren inoffiziellen Beschützern ernannt. Sie sorgten dafür, dass ihr niemand zu nah kam.
    Jetzt war sie ihren Bewachern endlich entkommen und musste feststellen, dass sie offenbar auf diesen Mann überhaupt keinen Eindruck machte.
    Eine ungemütliche Situation, dachte sie, als er sie nur weiterhin ausdruckslos ansah, als wartete er auf eine Reaktion von ihr.
    “Ich vermute, dass Sie der Besitzer dieser Insel sind”, brachte sie schließlich heraus.
    “Nein”, antwortete er und war jetzt ein wenig freundlicher. “Ich bin nur zu Besuch hier.”
    “Ach so. Haben Sie zufällig ein Telefon im Haus?”
    Er lächelte nun, und sie stellte zu ihrem Ärger fest, dass ihn das unglaublich attraktiv machte, vor allen Dingen, weil er vermutlich sehr sparsam mit seinem Lächeln umging.
    “Wen wollen Sie denn anrufen?”, fragte er mit offensichtlichem Interesse.
    Gute Frage, dachte sie. “Vielleicht könnte ich irgendwie mit dem Schiff Kontakt aufnehmen. Ich muss wenigstens meine Freundin wissen lassen, dass ich nicht ertrunken bin.”
    Er nickte und wandte sich zum Gehen. “Okay. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg zum Haus. Es liegt allerdings am anderen Ende der Insel. Ich hoffe, eine kleine Wanderung macht Ihnen nichts aus.”
    Er ging schon los, ohne auf sie zu warten, was sie erneut als unhöflich empfand. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    “Sind Sie schon lange hier?”, fragte sie, nachdem sie ihn eingeholt
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