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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies
Autoren: Annette Broadrick
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haben, die Situation könnte Sie kompromittieren.”
    Robin straffte sich. “Daran habe ich nicht gedacht”, sagte sie so würdevoll, wie es ihr in dieser Lage möglich war. “Ich hatte nur gehofft, dass ich vielleicht heute noch von der Insel kommen könnte.”
    “Das wird nicht möglich sein. Romano könnte Sie morgen früh nach St. Thomas bringen, aber so würden Sie Ihr Schiff auch nicht schneller erreichen. Sollte das dort überhaupt anlegen?”
    “Ich glaube erst auf dem Rückweg”, erwiderte sie mutlos.
    Er hielt ihr die Hand hin. “Ich bin Steve Antonelli aus Los Angeles.”
    Sie sah auf seine Hand und nahm sie dann. “Robin McAlister aus Texas.”
    Er lächelte wieder. “Texas habe ich schon am Dialekt erkannt.” Steve stand auf. “Kommen Sie, mal schauen, ob wir nicht die Telefonnummer des Schiffes herausbekommen können.”
    Robin nickte.
    Er führte sie in ein geräumiges Wohnzimmer, dessen Fenster, die jetzt offen standen, vom Boden bis zur Decke reichten. Die Aussicht war spektakulär, und man hatte das Gefühl, in der freien Natur zu sein. Eine sanfte Brise wehte herein.
    “Sie haben es ja wirklich wunderbar hier.” Robin drückte ihre Tasche an die Brust und drehte sich langsam im Kreis. Hinter einem bogenförmigen Durchgang konnte sie ein Speisezimmer sehen; und ein breiter Flur auf der entgegengesetzten Seite führte in einen anderen Teil des Hauses.
    “Ja. Das Haus gehört einem Freund meines Vaters, und ich bin auch sehr froh, dass ich hier sein kann.”
    “Das glaube ich.”
    “Setzen Sie sich doch bitte. Ich hole nur schnell mein Handy.” Steve verließ das Zimmer.
    So klebrig und voller Sand wollte Robin sich nicht auf die eleganten Möbel setzen. Stattdessen trat sie vor einen Spiegel über einem Wandtischchen und blickte sich prüfend an. Ihre Nase hatte heute zu viel Sonne abbekommen und war rot. Ihr dicker Zopf hatte sich nahezu gelöst, und die Locken hingen ihr zerzaust ums Gesicht. Ihre Sachen waren verknittert und feucht.
    Kein Wunder, dass Steve nicht besonders beeindruckt von ihr war. Schade, dass Cindi nicht da war. Cindi war nie auf den Mund gefallen und niemals schüchtern, etwas, worum sie sie oft beneidete.
    Robin hörte nicht, dass Steve wieder ins Zimmer kam, und fuhr zusammen, als er sagte: “Hier, ich habe einen Offizier von Bord am Telefon.”
    Dankbar lächelnd nahm sie das Handy. Sie erklärte dem Schiffsoffizier, wer sie war und was geschehen war, und fragte, wie sie wieder an Bord kommen könne. Bei seiner Antwort sank ihr das Herz. Sie bat ihn noch, Cindi etwas auszurichten, und beendete dann den Anruf.
    Steve hatte während des Telefonats das Zimmer verlassen. Robin legte das Handy auf einen Tisch und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie hatte eigentlich auch nicht geglaubt, dass das Schiff umdrehen und sie abholen würde. Aber jetzt wurde ihr so richtig bewusst, dass sie auf dieser Insel wirklich gestrandet war, und das auch noch bei einem Mann, für den sie nur eine Last war.
    In dem Augenblick trat Steve wieder ins Zimmer. “Ist alles in Ordnung?”
    Robin schluckte. “Eigentlich nicht.”
    “Sie können Sie nicht abholen?” In seiner Stimme lag eine Andeutung von Mitleid, was genug war, um sie fast in Tränen ausbrechen zu lassen.
    “Nein, sie schlagen vor, dass ich, wenn sie auf dem Rückweg sind, in St. Thomas zu ihnen stoße. Das ist aber erst in fünf Tagen.” Sie biss sich auf die Lippen und sah auf ihre Tasche. Wie würde sie fünf Tage überleben mit dem Bisschen, das sie bei sich trug? “Hatten Sie nicht gesagt, dass mich jemand nach St. Thomas bringen könnte?”
    Steve nickte. “Romano kann Sie jederzeit hinbringen.” Er schwieg nachdenklich. “Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber haben Sie Geld dabei?”
    Du liebe Zeit! Daran hatte sie ja überhaupt nicht gedacht. “Ich fürchte, nein”, antwortete sie zerknirscht. “Ich habe mein Portemonnaie auf dem Schiff gelassen. Meinen Sie nicht, dass ich ihm das Geld später schicken kann?”
    Steve räusperte sich und unterdrückte ein Lächeln. “Ich hatte gar nicht an Romano gedacht. Er würde kein Geld von Ihnen verlangen, denn er fährt ohnehin regelmäßig nach St. Thomas. Ich habe mich nur gefragt, wie Sie in St. Thomas leben wollen, bis das Schiff zurückkommt. Oder wovon Sie den Flug bezahlen wollen, sollten Sie sich entscheiden, vorher zurückzufliegen. Sie könnten sich vielleicht telegraphisch Geld schicken lassen. Sonst müssten Sie hier warten, bis
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