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Vielen Dank für ihre e-mail

Vielen Dank für ihre e-mail

Titel: Vielen Dank für ihre e-mail
Autoren: Christoph Moss
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telefonieren.“
    Dieser Satz ist leider genauso falsch wie:
    „Am Besten rufe ich Sie morgen an.“
    Und selbstverständlich ist es enorm vorteilhaft, eine Bewerbung auf hochdeutsch zu verfassen. Also nicht:
    „Ich habe zwei Jahre beim Daimler geschafft.“
    Oder:
    „Mein Vater war dreißig Jahre auf Zeche.“
    Auch die Art und Weise, wie Tanni ihre E-Mail beendet, kann noch zu einer echten Klippe werden. Wenig Erfolg wird sie mit dieser Formulierung haben:
    „In der Hoffnung auf baldige Antwort.“
    Wer so schreibt, stellt seinem Kommunikationspartner ein Ultimatum. Auch Abschiedsfloskeln wie Tschüss oder Bis bald sind unangebracht, ebenso wie das übertriebene Hochachtungsvoll . Und wer seine Sprach-und Rechtschreibkompetenz beweisen will, sollte seine Bewerbung auch nicht so beenden:
    „Schöne Grüsse.“
    Die sinnvollste Form des Abschieds ist das ganz einfache und idealerweise richtig geschriebene:
    „Mit freundlichen Grüßen
    Tanja Bauer“
    Die schlichte Eleganz dieser Formel setzt allerdings den sicheren Umgang mit den Spielarten s, ss und ß voraus – so wie bei Gruß und Kuss etwa. Die Erfinder der deutschen Sprache haben sich ja etwas dabei gedacht, als sie eine sinnvolle Unterscheidung suchten zwischen lang betonten Vokalen wie bei Gruß und schnell ausgesprochenen wie bei Kuss .
    Was nun allerdings niemanden dazu verleiten sollte, die Bewerbung mit einer neuen Floskel abzuschließen:
    „Gruß und Kuss, Eure Tanni“
    Egal ob es sich um E-Mails handelt oder um echte Briefe aus Papier.
     
SCHREI! MICH! NICHT! AN!
    STELLEN SIE SICH VOR, DIESES BUCH WÄRE NUR IN GROSSBUCHSTABEN GESCHRIEBEN. ES WÜRDE IHNEN GROSSE MÜHE BEREITEN, DEN SINN DER SÄTZE ZU ERFASSEN.
    Nicht selten aber werden Mails in großer Schrift verfasst, etwa weil der Absender einen bestimmten Inhalt besonders hervorheben will. Dieser Schuss kann schnell nach hinten losgehen. Häufig nehmen Empfänger große Schrift in der E-Mail-Kommunikation wie ein Schreien wahr. Wer durchgängig in großen Buchstaben schrei(b)t, setzt den Empfänger einer Nachricht unnötig unter Druck.
    Ein Ausweg könnte darin bestehen, wichtige Textpassagen zu fetten oder farblich hervorzuheben. Aber auch davor sei an dieser Stelle eindringlich gewarnt. So berichtet die neuseeländische Zeitung New Zealand Herald von einem Fall, in dem genau dieses Verhalten harte disziplinarische Folgen hatte.
    Das einheimische Unternehmen ProCare Health hatte seiner Mitarbeiterin Vicki Walker im Dezember 2007 gekündigt. Frau Walker war dort als Kostenprüferin beschäftigt. Das Unternehmen warf ihr vor, für Disharmonie bei ihrem Arbeitgeber gesorgt haben. Ihr Vergehen:
    SIE BENUTZTE IN IHREN E-MAILS DURCHGEHEND GROSSBUCHSTABEN, FETT GEDRUCKT UND MIT ROTER FARBE ANGEREICHERT.
    Die alleinerziehende Mutter wollte die Kündigung nicht kommentarlos hinnehmen. Sie wehrte sich mit juristischen Mitteln und erstritt eine finanzielle Entschädigung in Höhe von umgerechnet etwa 10.000 Euro. Trotzdem musste sie monatelang nach einer neuen Stelle suchen – und das alles, weil der Arbeitgeber mit ihrer E-Mail-Kommunikation nicht zufrieden war. Man sollte aus diesem Vorgang allerdings keine vorschnellen Schlüsse ziehen.
    e s wäre zum beispiel keine gute entscheidung, deshalb konsequent auf kleinschreibung umzuschwenken. auch bei kleinen buchstaben fehlt dem gehirn des lesers ein wichtiger anhaltspunkt für das textverständnis. vor allem in der deutschen sprache sind wir groß-und kleinschreibung gewohnt. wer dies nicht einhält, macht es seinem leser unnötig schwer .
    dies umso mehr wenn der empfänger einer nachricht einen kleingeschriebenen text ohne punkt und komma lesen muss ohne sinnvolle absätze die dem leser zeigen wo ein neuer gedanke beginnt aneinanderreihungen von hauptsätzen mit eingeschobenen nebensätzen so etwas zu lesen macht niemandem spaß vor allem wenn die sätze auch noch lang sind und dem leser deshalb jede orientierung fehlt
    Auch eine Aufzählung von Ausrufezeichen ist nur bedingt tauglich, die Kommunikation zu verbessern!!!!!
    Gerade in Online-Tagebüchern wie Weblogs wird dieses Stilmittel besonders gern verwendet, wie eine Untersuchung an der International School of Management gezeigt hat.
    Oder werden die Aussagen eindeutiger, wenn sie in ganz viele Fragezeichen gehüllt werden?????
    Wohl kaum. Um die Vielfalt in der E-Mail-Sprache zu erhöhen, hat sich die Internetgemeinde deshalb noch weitere Spielarten der Datenübertragung ausgedacht.
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