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Viel Spaß, Schwarze Sieben

Titel: Viel Spaß, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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zu Bett. Der Vater hatte den ganzen Tag bei der Feldarbeit geholfen, weil einer der Arbeiter fehlte, und die Mutter war ohnehin abends todmüde. Nur Janet und Peter murrten ein wenig, weil sie noch nicht die geringste Lust verspürten, schlafen zu gehen.
    »Ihr könnt ja noch ein bißchen lesen«, sagte die Mutter.
    »Aber nicht zu lange, hört ihr? Spätestens um zehn macht ihr Schluß, nicht wahr?«
    So sagen sie denn halbwegs getröstet gute Nacht und liefen die Treppe hinauf.
    Die Zimmer der Kinder waren durch eine Tür verbunden, und nachdem Janet die Nachttischlampe angeknipst und die Vorhänge zugezogen hatte, warf sie einen Blick über den nun in gedämpftes Licht getauchten Raum und rief zu Peter hinüber: »Eigentlich ist es so sehr gemütlich, findest du nicht auch?« Doch Peter war schon so in seine Lektüre vertieft, daß Janet keine andere Antwort als ein unverständliches Grunzen erhielt.
    Endlich, gegen zehn Uhr, klappte er das Buch zu, gähnte und rief nun seinerseits: »Ich mache jetzt Schluß, und das würde ich dir auch empfehlen. Sonst bist du morgen früh so müde, daß du nicht aus den Federn finden kannst.«
    Dieses Mal war er es, der keine Antwort bekam, denn Janet war von der spannenden Geschichte, die sie las, so gefangengenommen, daß sie alles um sich herum vergessen hatte.
    »Na, dann gute Nacht, du Bücherwurm«, murmelte er noch, ehe er sich die Decke bis über die Nasenspitze zog.
    Janet aber las und las. Sie las so lange, bis die Uhr in der Diele zwölfmal schlug. Die tiefen vollen Schläge hallten durch das stille Haus, und sie schrak zusammen und stellte entsetzt fest, daß es schon Mitternacht war.
    Du liebe Zeit, wenn das die Mutter wüßte! Wie böse würde sie sein!
    Seufzend legte Janet das spannende Buch beiseite und knipste die Lampe aus. Voller Staunen sah sie, daß das ganze Zimmer trotzdem in milchigem Schein lag. Das ist der Mond, dachte sie. Wir haben ja Vollmond, und draußen ist es sicher so hell wie am Tag.
    Sie schlüpfte noch einmal aus dem Bett, schob den Vorhang zurück und sah aus dem Fenster, hinab in den Hof und über die Dächer der Ställe und Scheunen hinweg bis zu den sanft ansteigenden Hügeln.
    Alles war vom silbrigen Licht des Mondes überflutet, der wie eine helle Scheibe hoch am Himmel stand.
    Eine Weile blieb Janet regungslos in diesen Anblick versunken, doch plötzlich horchte sie auf. Wieherte da nicht ein Pferd? Sie öffnete das Fenster, lehnte sich hinaus und lauschte. Aber nun war alles still.
    Ich sollte trotzdem einmal nach Braunchen sehen, dachte sie, als sie das Fenster wieder schloß. Vielleicht kann es ja nicht schlafen, weil der Mond so hell scheint. Ich könnte Lump mitnehmen, überlegte sie, dann bin ich nicht allein, er macht sicher ganz gern noch einen kleinen Spaziergang.
    Kurz entschlossen zog sie ihren Morgenrock über, huschte in Peters Zimmer, griff in Lumps Halsband und schlich im nächsten Augenblick mit dem überraschten Hund zur Tür hinaus und die Treppe hinunter.
    Draußen blieb sie eine Sekunde stehen und sah über den verlassen daliegenden Hof. Dann ging sie vorsichtig und immer im Schatten der Gebäude auf Zehenspitzen weiter. Hätte es nicht sein können, daß Vater oder Mutter, durch den Schein des Mondes geweckt, aus dem Fenster sahen und sie entdeckten?
    Plötzlich aber schrak sie zusammen, denn Lump knurrte, leise und drohend.
    »Was hast du denn, mein Liebling?« flüsterte sie und lauschte mit angehaltenem Atem. Zunächst hörte sie nichts, und sie dachte erleichtert: Vielleicht war es nur eine Ratte. Dann aber blieb sie wie angewurzelt stehen, und ihr Herz begann schnell und hart zu schlagen.
    Ein Schrei kam von den Ställen her, ein Hilferuf, es klang, als sei es Tollys Stimme, und dann das Wiehern von Pferden und ihr wildes Stampfen auf dem Boden.
    Etwas Entsetzliches mußte da drüben vor sich gehen, etwas Schreckliches!
    Außer sich vor Angst jagte Janet weiter und sah eine Sekunde später, wie der alte Tolly sich verzweifelt gegen einen Mann zur Wehr setzte, während sich zwei andere jeder eines Pferdes bemächtigten.
    »Hilfe!« schrie Tolly wieder, und der Bursche, der ihn gepackt hielt, lachte: »Hilfe gibt's hier nicht. Die schlafen alle wie die Murmeltiere.«
    Nur ich nicht! dachte Janet, jagte zurück ins Haus, die Treppe hinauf und in das Zimmer ihrer Eltern.
    »Vater, Mutter«, schrie sie, »es sind Pferdediebe im Stall!«
    Der Vater fuhr hoch, rannte in der nächsten Sekunde an ihr vorüber, rief
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