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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Autoren: Tobi Fischer
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Tom schaltete den Fernseher aus und ging zur Tür.
    »Wer ist da«, fragte er mit gespielter, tiefer Stimme in die Sprechanlage, um möglichst autoritär zu wirken.
    »Ich bin’s, Jane«, hörte er eine vertraute Stimme. Tom war erleichtert, das Teemachen blieb ihm fürs Erste erspart. Er ging zur Tür und öffnete sie. Jane trug ihre Uniform, ihr Besuch war also hochoffiziell.
    »Ist Veyron da? Gregson schickt mich«, sagte sie und lugte in den Flur hinauf. Tom schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich bin allein. Veyron ist irgendwo unterwegs um ein paar Klienten zu besuchen. Aber er hat sein Telefon dabei«, antwortete er mit einem Hauch von Resignation und Wut. Plötzlich vernahm er hinter sich die tiefe Stimme seines Paten.
    »Irrtum, er ist bereits wieder zurück. Einbrecher hätten bei deinem Schlaf leichtes Spiel, mein lieber Tom.« Veyron stürmte die Treppe nach unten, sprang zur Garderobe und schlüpfte blitzschnell in seinen dunklen Mantel.
    »Warum machen Sie nicht auf wenn’s klingelt?« fragte Tom säuerlich. Er mochte es gar nicht, wenn sich jemand über ihn lustig machte. Veyron zuckte lediglich mit den Schultern.
    »Du warst bereits im Erdgeschoss und damit näher an der Tür. Das gab mir die Zeit, mich umzuziehen. Hallo, Willkins. Sie zu später Stunde und im Auftrag von Gregson? Zweifellos Mord. Wohin fahren wir?«
    »Pathologie. Gregson möchte, dass Sie sich eine Leiche ansehen. Papiere sind bereits ausgestellt«, sagte Jane und warf einen unsicheren Blick zu Tom. Sie war sich nicht sicher, ob er das alles überhaupt hören sollte.
    »Da will ich mit«, rief Tom aufgeregt. Schon lange hatte er sich gefragt, auf welche Art Veyron für den Inspektor arbeitete. Nie wäre er darauf gekommen, dass es mit Leichen zu tun haben könnte. Jane schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein, das geht nicht. Du bleibst hier. Das ist nichts für dich.«
    »Warum nicht? Gefährlich wird es höchstwahrscheinlich nicht werden. Für gewöhnlich bleiben Leichen einfach nur regungslos liegen«, konterte Swift in bestgelaunter Stimmung. Er warf dem Jungen einen scharfen, abschätzenden Blick zu.
    »Dir war es doch hier bisher recht langweilig, nicht wahr? Also los, zieh dir was drüber und anschließend geht es mit Schwung weiter.«
    »Das können Sie nicht machen, Swift! Er ist erst vierzehn! Er ist ein Kind!«
    »Mit vierzehn waren andere Burschen bereits Kriegsveteranen. Er kommt mit oder ich bleibe auch hier. Und Sie können Gregson erklären, warum und wieso es schon wieder zu Verzögerungen kommt. Sie wissen ja, wie ihm das gefällt, wenn er mich persönlich holen muss – obwohl Sie das erledigen sollten.«
    Jane warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Es war unschwer zu erkennen, dass sie ihm am liebsten in den Hintern treten wollte.
    »Was soll das, Swift?«
    »Was soll was? Sie müssen schon präziser sein, Willkins, ansonsten weiß niemand worauf Sie eigentlich hinaus wollen.«
    »Wieso wollen Sie Tom da hineinziehen? Er ist noch nicht bereit für so etwas. Er hat keine Ausbildung. Es ist nicht gut, ihn zu Verbrechen und Leichen mitzunehmen.«
    »Beschweren Sie sich bei Gregson. Er wollte, dass ich mich um den Jungen kümmere. Jetzt hat er also die Gelegenheit was zu lernen. Betrachten Sie es als einen Ferienjob. Also auf geht’s Tom. Du bist fertig? Gut! Bringen Sie uns zur Pathologie, Constable Willkins.«
    Jane schüttelte noch einmal den Kopf, dann brachte sie die beiden hinaus zum Polizeiwagen und es ging los. Tom konnte seine Aufregung kaum verbergen. Endlich würde er Einblick in das große Geheimnis von Veyron Swift erhalten, endlich würde er alles erfahren. Und es hatte obendrein noch mit Leichen und Mord zu tun! Da würden die anderen Jungs in der Schule nicht mithalten können, ganz gleich was sie in den Ferien erlebt hätten.
     
    Die Fahrt zum Universitätskrankenhaus, wo sich die Pathologie befand, verbrachten die drei schweigend. Jane beobachtete ihre beiden Passagiere ungehalten durch den Rückspiegel; wenn der Verkehr es zuließ. Tom saß unruhig neben Veyron, rutschte vor Aufregung hin und her und spielte mit den Fingern. Schließlich hielt er es nicht mehr aus.
    »Okay, um was geht es eigentlich? Wer wurde ermordet?«
    »Eine junge Frau. Sarah Burrows, eine Studentin«, antwortete Jane. Veyron beachtete die beiden gar nicht, sein Blick ging die ganze Zeit aus dem Fenster, wo die Lichter der Stadt schnell an ihnen vorbeizogen. Kurze Lichtblitze in der Dunkelheit, genau wie seine stillen
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