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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Autoren: Tobi Fischer
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auf gar keinen Fall weg. Wenn es Probleme gibt, ruf mich an oder komm zu mir.«
    Tom versicherte ihr, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Er würde mit Veyron schon irgendwie klarkommen, immerhin war er ja schon vierzehn Jahre alt und kein kleines Baby mehr. Und Veyron mochte Michael auch nicht, was ihn gleich sympathisch machte. Das sagte Tom ihr natürlich nicht.
    »Pass auf! Veyron Swift ist ein aufgeblasener, arroganter Wichtigmacher. Es macht ihm Spaß, die Schwächen anderer Leute auszuforschen und sie dir in den unpassendsten Gelegenheiten um die Ohren zu hauen. Ihm wird schnell langweilig, darum lässt er sich ständig auf irgendwelche verrückten Abenteuer ein und mit dem Gesetz nimmt er es auch nicht so genau. Inspektor Gregson mag da drüber hinwegsehen, weil er ihm hin und wieder aus der Patsche hilft.«
    Sie war immer noch wütend und Tom konnte sehen, wie sie um Beherrschung rang.
    »Zumindest scheint es nicht langweilig zu werden«, meinte er mit einem Schulterzucken und einem heiterem Lächeln. Die beabsichtigte Wirkung auf Jane ging jedoch daneben. Sie seufzte und sagte, dass er keine Ahnung hätte. Dann wünschte sie ihm viel Glück, drehte sie sich um, stieg ins Auto und fuhr davon.
    Tom ging zurück ins Haus. Mrs. Fuller zeigte ihm sein Zimmer. Es lag im Dachgeschoss und glich einer kleinen Wohnung. Die Westwand war ein einziges großes Fenster und bot einen guten Überblick über die ganze Nachbarschaft. Sein Bett lag unter den dicken, dunklen Holzbohlen des Daches, die Kommode stand auf der anderen Seite. Hier würde es sich aushalten lassen.
    Den Rest des Tages bekam er Swift nicht mehr zu Gesicht. Darum ging nach unten in die Küche und versuchte Mrs Fuller auszufragen. Die hilfreiche Nachbarin war jedoch eine sehr gewissenhafte und verschwiegene Frau. Sie ließ Tom nur wissen, dass Veyron ihr einmal aus einer besonderen Notlage geholfen hatte. Sonst verlor sie kein weiteres Wort über Veyrons Beruf oder was er so den ganzen Tag machte, abgesehen von seinen „Flausen“, wie sie das nannte. Als Mrs Fuller schließlich nach Hause ging, mit dem Versprechen pünktlich zum Abendessen etwas rüber zu bringen, war Tom allein in dem großen Haus. Er ging wieder hinauf zu Veyrons Arbeitszimmer. Er fand die Tür abgeschlossen vor. Veyron reagierte weder auf sein Klopfen, noch auf die Anfrage, ob er herein dürfte. Nach dem Abendessen zog sich Tom in sein Zimmer zurück, nahm ein Buch zur Hand und blätterte gelangweilt vor und zurück, bis er schließlich einschlief. Er hoffte, dass die kommenden Tage besser und sicherlich auch aufregender werden würden.
     
    Am nächsten Morgen war Tom überraschend früh auf. Er brauchte immer ein paar Tage zur Eingewöhnung, wenn er in einem fremden Bett schlief. Er ging hinunter ins Erdgeschoss, wo er Veyron in der Küche beim Frühstück antraf.
    »Guten Morgen, Veyron.«
    »Ah ja, Tom. Guten Morgen.«
    »Darf ich Sie mal was fragen?«
    »Wenn es unbedingt sein muss.«
    »Warum sind Sie mein Pate? Kannten Sie meine Eltern überhaupt?«
    Tom sah, wie ein kurzes Zucken durch Veyron ging. Sein Pate lehnte sich in den Küchenstuhl zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schwieg einen Augenblick.
    »Ja, ich kannte sie. Wir waren Nachbarn, deine Mutter und ich. Sie hieß noch Evans, als ich sie zuletzt sah. Das war vor über vierzehn Jahren. Schließlich begann ich mit meinen Studien und bin fortgezogen«, erklärte er langsam, als müsste er genau abwägen, was er preisgab. Tom wurde neugierig.
    »Kannten Sie meine Mutter gut?«
    Veyron schwieg erneut, diesmal länger.
    »Flüchtig«, brummte er, drehte sich kurz um und warf einen Blick auf die Uhr. Tom spürte, wie unangenehm Veyron dieses Thema war, aber er musste einfach weiterfragen.
    »Wie konnten Sie dann mein Pate werden, wenn Sie meine Eltern kaum kannten? Ich habe sie jedenfalls nie von Ihnen reden hören. Warum haben Sie sich nie gemeldet? Ich versteh das alles nicht.«
    »Es gibt eine Menge Dinge auf der Welt, die du nicht verstehst. Ich zitiere Matthäus: Beati pauperes spiritu . Seelig sind die geistig Armen. So, jetzt muss ich weg. Ein Klient wartet draußen in Potters Bar auf mich. Erwarte meine Rückkehr nicht vor heute Nacht. Du kannst fernsehen, wenn du willst – oder lies irgendein Buch. Im Wohnzimmer gibt es genug davon.« Seine Stimme war jetzt wieder schnell und bestimmend geworden. Mit einem Satz war er auf den Beinen, huschte nach draußen, klopfte Tom im Vorbeigehen
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