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Verzweifeltes Begehren (German Edition)

Verzweifeltes Begehren (German Edition)

Titel: Verzweifeltes Begehren (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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„Das kommt gar nicht infrage!“
    „Nun hör mich doch zu Ende an!“, beschwerte sich Adam, und John tat ihm den Gefallen.
    Schließlich lachte er befreit und schloss den Mann an seiner Seite in die Arme. „Ich liebe dich, Adam Reece.“
    „Nicht so sehr wie ich dich, Johnny.“
    „Ich mag es, wenn du mich so nennst“, flüsterte John ihm ins Ohr, worauf wohlige Schauder durch Adams Körper liefen. Dieser drehte den Kopf, bis sich ihre Lippen berührten. Zögerlich fuhr Adam mit der Zungenspitze über die geschwungenen Konturen, und John stieß einen knurrenden Laut aus, als er Adam ungestüm an sich zog.
    „Adam, du bist ein Genie! Denkst du, das könnte klappen?“
    „Das weiß ich nicht, aber ein Versuch ist es allemal wert. Du bist es mir wert!“
    „Oh, Adam ...“ Ihre Küsse waren so hart und leidenschaftlich, dass sie die herannahenden Schritte nicht hörten.
    „Das Essen wäre angericht- ... oh, Verzeihung!“, rief der Diener sichtlich erschrocken und machte sofort auf dem Absatz kehrt.
    „Bhanu, warte!“ Johns Herz hämmerte panisch gegen seine Rippen. Verdammt, wie wird sich mein Diener jetzt verhalten? Auch Adam wirkte schockiert. Er war sofort aufgesprungen, als er den Inder bemerkt hatte.
    Bhanu kam mit gesenktem Kopf in das Zimmer zurück. „Sie wünschen, Sahib?“
    Es hatte keinen Sinn, den Kuss zu leugnen oder ihn als eine Geste der Freundschaft auszulegen, dafür war er zu stürmisch gewesen. John konnte nur auf Bhanus Loyalität hoffen. „Du wirst Stillschweigen bewahren, über alles, was in diesem Haus geschieht, hast du verstanden!“
    Bhanu blickte seinem Herrn direkt in die Augen, als er sagte: „Sahib John, ich weiß schon lange, dass Ihr den Doktor liebt. Das ist in meiner Heimat nichts Schlimmes, erst die Engländer haben uns die gleichgeschlechtliche Beziehung verboten. Ihr habt von mir nichts zu befürchten.“
    John sah zu Adam und dann wieder zu Bhanu, der seinen Worten noch etwas hinzuzufügen hatte: „Ich denke, jeder Mensch muss für sich selbst eine Wahrheit finden. Wenn er glaubt, dass es zum Guten hinführt, dann soll er es akzeptieren und dementsprechend leben.“
    „Ich danke dir, Bhanu. Zu dieser Erkenntnis sind wir auch gerade gekommen.“
    Bhanu lächelte. „Ihr hättet mich nur fragen brauchen, Sahib, und Ihr hättet Euch eine Menge Leid erspart.“
    „An die Arbeit, du vorlauter Inder“, grinste John, worauf sich sein Diener schmunzelnd davonstahl. John war unendlich erleichtert, in Bhanu einen Verbündeten gefunden zu haben. Das würde ihr Vorhaben um vieles einfacher machen.
    John hörte Adam neben sich geräuschvoll ausatmen. Er ergriff die Hand seines Freundes und sagte: „Komm, lass uns essen.“

    ***

    John und Lady Amalia standen vor der Schlafzimmertür des ehemaligen Kinderzimmers und lächelten. „Das war eine wundervolle Hochzeit, nicht wahr, John?“ Die hübsche Frau strahlte ihn mit ihren mandelbraunen Augen an. „Und du warst der bestaussehendste Mann in der ganzen Kirche.“
    „Ähem“, hörten sie ein Räuspern hinter sich, worauf sich Lady Amalia und John umdrehten. Adam und seine Frau Patricia kamen gerade die Treppen herauf.
    „Ihr wart beide die attraktivsten Männer der Hochzeitsgesellschaft“, sagte Lady Amalia schnell, und alle vier brachen in Gelächter aus.
    Diese Doppelhochzeit war das schönste Ereignis meines Lebens , ging es Adam durch den Kopf, als sie sich von ihren Ehefrauen verabschiedeten.
    „Gute Nacht, die Damen.“ John und Adam umarmten die beiden und gaben ihnen einen Kuss auf die Wange.
    „Gute Nacht, die Herren“, kicherten Lady Amalia und Pat, worauf sie Hand in Hand in ihrem neuen Schlafzimmer verschwanden.
    Auch John und Adam verschränkten ihre Finger ineinander und schritten eine Etage tiefer in ihre Gemächer. „Ich bin so glücklich!“, sagte John. Bevor sie ins Schlafzimmer traten, legte er die Arme um seinen Freund und dachte noch einmal darüber nach, wie alles gekommen war. „Ich danke dir, Adam.“ Vor ein paar Monaten, am Tag nach Marys Beerdigung, als Adam ihm von seinem Plan berichtet hatte, wollte John ihn erst nicht anhören:
    „Ich werde nicht heiraten! Und schon gar keine Witwe!“
    „Nun hör mir doch erst zu, John!“, meinte Adam. „Lady Amalia ist eine wunderschöne Frau und noch jung. Ihr Mann starb kurz nach ihrer Hochzeit. Er war alt. Furchtbar alt sogar!“
    „Nein, ich will keine Frau, das weißt du ganz genau!“, protestierte der Adlige, doch Adam ließ sich
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