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Verzweifeltes Begehren (German Edition)

Verzweifeltes Begehren (German Edition)

Titel: Verzweifeltes Begehren (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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legten wieder die kühle Distanz an den Tag, doch unter der Oberfläche brodelte es wie in einem Vulkan.
    Adam bekam große Augen, als er auf das dreistöckige Backsteingebäude blickte, vor dem sie gehalten hatten. Im Erdgeschoss des Reihenhauses befanden sich kleinere Bogenfenster, während in den oberen Stockwerken große, quadratische Fenster für viel Licht sorgten. „Wo sind wir?“ Nebeneinander stiegen sie die Treppen empor.
    „Willkommen in meinem neuen Zuhause“, sagte John und bedeutete ihm einzutreten. Bhanu hatte ihnen bereits die Tür geöffnet und nahm ihnen die Umhänge und Zylinder ab.
    Erstaunt sah sich Adam in der Halle um. Der Boden war mit feinstem Marmor gefliest, schwarz und weiß wie ein Schachbrett. Im hinteren Teil führte eine Wendeltreppe aus weißem Marmor, an deren Fuß mehrere römische Statuen standen, nach oben.
    „Soll ich dich herumführen?“, fragte John.
    „Ich möchte mir dein Haus sehr gerne anschauen.“
    John zeigte ihm zuerst das Speisezimmer, das sich gleich rechts vom Eingang befand und mit einem wunderschönen Parkettboden ausgelegt war. Der gewaltige Kamin aus feinstem Marmor zog sofort Adams Blick auf sich. Darin prasselte ein munteres Feuer und sorgte für eine behagliche Atmosphäre.
    Die in kräftigen Farben gestrichenen Wände waren mit einem goldenen Fries verziert, kristallene Wandleuchter und ein großer Lüster verbreiteten ein angenehmes Licht.
    Das Haus muss ein Vermögen gekostet haben , dachte sich Adam und bewunderte das zur Schau gestellte Silber und Porzellan sowie die teuren Möbel aus Mahagoni.
    Im hinteren Teil des Erdgeschosses lagen die privaten Gemächer des Dieners und die Küche. „Bhanus Reich“, schmunzelte John, als sie den Inder betrachteten, der gerade dabei war, ein köstliches Mittagessen zu zaubern. Es roch nach allerlei exotischen Gewürzen, die Adam das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. „Er hat mir verboten, eine Köchin anzustellen“, flüsterte John.
    „Er ist sozusagen dein Mädchen für alles?“
    „Ja, und ich bin sehr glücklich darüber. Ich mag dieses steife Personal nicht. Ich konnte Bhanu immerhin dazu überreden, dass jeden Tag zwei Mädchen kommen, die ihm unter die Arme greifen, schließlich kann er so einen großen Haushalt nicht alleine führen.“
    John öffnete die Hintertür, um Adam den kleinen Garten zu zeigen und das Gebäude, wo der Kutscher und der Bursche untergebracht waren. „Sehr beeindruckend“, murmelte er.
    Gemeinsam stiegen sie die flachen Stufen nach oben in den ersten Stock, wo sich zwei Salons und das Musikzimmer befanden. Seidene Wandbehänge in leichten Farben gaben den Gesellschaftsräumen einen femininen Touch, und die großen Fenster ließen viel Licht hinein. Das Musikzimmer, in dem ein kostbares Pianoforte stand, war ebenfalls mit Parkett ausgelegt, während in den Salons Teppiche lagen. Durch Flügeltüren miteinander verbunden, konnte so ein großer Raum geschaffen werden, wenn eine Gesellschaft gegeben wurde.
    Als John ihm sein Arbeitszimmer zeigte, musste Adam ständig zu ihm hinblicken und dachte: An Marys Grab sah er noch so betrübt aus, doch jetzt blüht er richtig auf. Er ist noch attraktiver, wenn er lacht.
    Abermals erklommen sie die niedrigen Marmortreppen und Adam freute sich, dass John mit seinem Bein solche Fortschritte gemacht hatte. Das Gehen fiel ihm sichtlich einfacher. „Und das ist mein Reich“, sagte der Adlige leicht außer Atem. Sie betraten den privaten Teil des Hauses, worauf Adams Magen zu flattern begann.
    Warum bin ich so aufgeregt? , fragte er sich und lenkte das Gespräch schnell auf Johns Gesundheit. „Du kannst wieder besser laufen, wie ich sehe.“
    „Bhanu hat versucht, deine Behandlung fortzuführen. Er hat mir sehr geholfen, auch wenn er nicht über deine heilenden Hände verfügt.“ John räusperte sich, als ihnen beiden die Röte ins Gesicht fuhr.
    Ein weiteres Mal plagte Adam das Gewissen. Wenigstens sein Diener ist ihm treu ergeben und hat sich um ihn gekümmert, nachdem ich ihn im Stich gelassen habe. Adam konnte sich noch daran erinnern, als John gesagt hatte, nur er dürfe ihn behandeln. Sein Bein muss ihm sehr zugesetzt haben.
    „Und das hier ist mein Schlafzimmer.“ Vor einer geschlossenen Tür blieben sie stehen und sahen sich tief in die Augen. John hätte sein Vermögen dafür gegeben zu erfahren, was in Adam vorging. Ich würde ihn so gerne küssen, doch ich muss seine Entscheidung akzeptieren. Er möchte kein Leben an
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