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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen
Autoren: Teresa Medeiros
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da und betrachtete ihn mit nachsichtigem
Lächeln.
    »Du
solltest das Ding besser senken, bevor es noch losgeht.«
    Bernard
brauchte einen verwirrten Moment, bis er begriff, dass es die Pistole war, von
der sie sprach. Er entsprach ihrer Bitte schwerfällig. »Es war nicht sehr klug
von dir, mir die Kerze zu klauen und die Pistole dazulassen. Ich hätte dich
erschießen können, weißt du?«
    »Hättest du
nicht.« Ihre Grübchen wurden tiefer. »Ich habe sie entladen.«
    Bernard
warf die Pistole auf den Nachttisch und war ärgerlicher auf sich selbst als
auf sie. »Und wo hast du Tupper und seinen Dudelsack versteckt? Auf dem
Dachboden?«
    »Im Keller.
Aber du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen. Ich habe Kitty dagelassen,
damit sie ihm Gesellschaft leistet. Du weißt ja, sie sind in den Flitterwochen.
Ich habe sie davon überzeugt, dass es aufregender sein würde, mit mir nach
London zu kommen, als nach Edinburgh zu fahren.«
    »Ein neues
Seidenkleid. Eine Reise nach London. Gut zu wissen, dass du für die tausend
Pfund, die ich dir dagelassen habe, eine so passende Verwendung gefunden hast.«
    »Genau. Und
warum auch nicht?« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe mir das Geld ja
schließlich selbst verdient.«
    Bernard
verschlug es kurz die Sprache. »Denkst du wirklich, ich hätte es dir dafür gegeben.
Als Bezahlung für deine Dienste?«
    Sie zuckte
die Achseln. »Was hätte ich denn sonst denken sollen? Als ich am nächsten Morgen
aufgewacht bin, warst du weg und das Gold da.«
    Bernard war
drauf und dran, aus dem Bett zu springen und wütend auf und ab zu laufen, da
fiel ihm wieder ein, wie sehr er ja Nachthemden verabscheute – und seine Hosen
lagen auf dem Stuhl neben der Tür, falls Gwendolyn sie nicht ebenfalls
entwendet hatte.
    Er
verschränkte die Arme vor der Brust und schaute sie finster an. »Es gibt Dinge,
meine Gnädigste, die sind unbezahlbar.«
    Im
flackernden Kerzenlicht konnte er nicht einmal erkennen, ob Gwendolyn wenigstens
errötete. »Oder sagen wir, sie sind nur das wert, was man zu zahlen bereit
ist.«
    Er schaute
sie wachsam an. »Warum bist du hergekommen, Mylady Drache? Bist du auf
der Suche nach einem jungfräulichen Opfer?«
    »Wenn dem
so wäre, dann wäre ich hier am falschen Ort.« Gwendolyn setzte sich exakt
außerhalb seiner Reichweite auf die
Bettkante. »Genau genommen suche ich kein unbeflecktes Blut, sondern einen
vertrauenswürdigen Rechtsanwalt.«
    »Wozu
solltest du den wohl brauchen? Es sei denn, du willst es dir zur Gewohnheit
machen, zu Dudelsackklängen in fremde Häuser einzubrechen.«
    Sie
tätschelte ihm beruhigend den Fuß. »Nun sei nicht albern. Ich möchte meine
Möglichkeiten erörtern, eine Annullierung oder – falls es nötig sein sollte –
eine Scheidung zu erwirken.«
    Bernard
lehnte sich ans Kopfende zurück. Auf den eisigen Schauer, der ihm jetzt den
Rücken hinunterlief, war er nicht vorbereitet gewesen. »Du willst dich von mir
scheiden lassen?«
    »Warum denn
nicht? Du hast mir doch die Freiheit geben wollen oder etwa nicht? Und du hast
dir dabei sicherlich nicht vorgestellt, dass ich mein Leben lang in diesem dump
fen Steinhaufen dahinmodern würde. Du hast vielleicht keinerlei Absicht,
wieder zu heiraten. Aber ich möchte den Rest meiner Tage«, sie warf ihm einen
provozierenden Blick zu, »oder meiner Nächte ... nicht allein verbringen.«
    »Ich bin
erst seit ein paar Wochen weg, und du hast schon meinen Nachfolger in petto?«
    »Ich durfte
bereits feststellen, dass in Ballybliss kein Mangel an Freiern herrscht.
Nehmen wir zum Beispiel Ross.«
    Bernard
wäre beinahe – Hosen hin, Hosen her – aus dem Bett gesprungen. »Ross? Hast du
deinen Verstand verloren? Er wollte dich an einen Drachen verfüttern und auf
einem Scheiterhaufen verbrennen!«
    Gwendolyn
zupfte sich ein paar Fusseln vom Kleid, als sei ihr sein Entsetzen völlig
entgangen. »Das mag ja stimmen. Aber seit ich Clansherrin bin, lerne ich ihn
von einer viel freundlicheren Seite kennen. Er ist ganz ausnehmend aufmerksam.«
Sie setzte ein affektiertes, kleines Lächeln auf. »Kein Tag vergeht, an dem er
mir nicht ein Bukett aus Heidekraut oder ein anderes kleines Zeichen seiner
Zuneigung bringt. Und dann ist da, falls Ross und ich doch nicht zusammenkommen
sollten, natürlich noch Lachlan. Er ist ja so unglücklich, seit Nessa ihn
wegen dem Neffen des Kesselflickers sitzen hat lassen.«
    »Um Gottes
willen, Frau! Du kannst doch nicht Lachlan heiraten! Dem wachsen die Haare
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