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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz
Autoren: Catherine George
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Besitzerin im Fond und lächelte verschmitzt. Der Fahrer öffnete Georgia eilfertig die Tür, und sie stieg in den Wagen.
    Emilia tätschelte Georgia freundlich die Hand. “Ich fand es interessanter, auswärts zu speisen. Gianni wird uns durch einen Teil der Toskana fahren, den Sie wahrscheinlich noch nicht kennen, und wir essen dann an einem Ort, der Ihnen sicher gefallen wird.”
    Georgia lächelte. “Ganz wie Sie meinen, Signora. Es war sehr freundlich von Ihnen, mich einzuladen.”
    Sie musterte Georgia aus blauen Augen scharf. “Sie sehen müde aus, mein Kind. Ist Alessa so anstrengend?”
    “Nein, es ist das Wetter. Wir Nordeuropäer schlafen nicht gut, wenn es so heiß ist.”
    Emilia nickte nachdenklich, wandte sich dann jedoch der Landschaft zu und wies Georgia auf einen besonders prächtigen Landsitz hin, der in einiger Entfernung auf einem Hügel lag. Sie bemühte sich, ihrem Gast die Schönheit ihrer geliebten Toskana nahezubringen, und machte hin und wieder auf besonders markante Punkte aufmerksam, während sie im gleißenden Sonnenschein einen schmalen Höhenweg hochfuhren. Georgia war froh, dass der Wagen eine Klimaanlage hatte.
    Nach einigen Haarnadelkurven, die er mit elegantem Schwung nahm, hielt Gianni schließlich vor einem Haus mit schrägem Dach und einer rustikalen, von Arkaden durchbrochenen Fassade, das inmitten von Weinbergen lag. In den offenen Türen des Laubengangs wehten rostrote Vorhänge, und die rauen ockerfarbenen Mauern waren mit Efeu bewachsen.
    “Ein recht abgelegener Ort für ein Restaurant”, bemerkte Georgia verwundert und half ihrer Gastgeberin aus dem Wagen.
    “Es ist nicht direkt ein Restaurant, meine Liebe”, gestand die alte Dame. “Es ist “La Casupola”, das Haus meines Enkelsohns. Und da kommt er ja auch schon und erspart mir so Ihre Vorwürfe.”
    Lächelnd kam Luca um die Ecke gelaufen, in weißen Jeans und blauem Hemd, an den nackten Füßen ausgeblichene Espadrilles. Sein Haar war nass, und er knöpfte sich das Hemd zu. Offensichtlich hatte er gerade geduscht. Er küsste seine Großmutter auf beide Wangen und zog dann Georgias Hand an die Lippen.
    “Entschuldigt bitte. Ich habe Vito bei der Reparatur seines Lasters geholfen. Willkommen in meinem Haus, Georgia. Verzeih meiner Großmutter, dass sie dich auf meine Bitte hin hierher entführt hat. Eine Einladung von mir hättest du sicher nicht angenommen.”
    Georgia schenkte ihm ein Lächeln, hinter dem sich eine unverhüllte Drohung verbarg. Luca wusste genau, dass sie ihm vor seiner Großmutter, die amüsiert von einem zum andern blickte, keine Szene machen würde. “Was ist da schon zu verzeihen? Es ist mein freier Tag, die Sonne scheint, und Signora Valori hat mir einen Teil der Toskana gezeigt, den ich sonst wahrscheinlich nie kennengelernt hätte.”
    “Dann bist du also nicht verärgert?”, fragte Luca und trat beiseite, um seinen Gästen den Vortritt zu lassen.
    Georgia wich einer Antwort aus und bewunderte stattdessen den bäuerlichen Charme von “La Casupola”, was, wie sie erfuhr, so viel wie “Bruchbude” hieß. Luca hatte sein Heim scherzhaft so getauft, weil es nicht so kultiviert und luxuriös wie die Villa Toscana war, dafür aber mehr seinem persönlichen Geschmack entsprach.
    Die im Erdgeschoss liegenden Räume waren nur spärlich eingerichtet, und zwar mit dunklen massiven Möbeln, die Luca im Lauf der Jahre zusammengetragen hatte. Fast überall an den Wänden standen altmodische Ruhebänke mit bequemen Polstern in ausgeblichenen Leinenbezügen, und an den Fenstern hingen die gleichen rostroten Vorhänge wie in den Arkaden, die den Steinmauern einen warmen Schimmer verliehen und zugleich einen passenden Rahmen für die atemberaubende Aussicht bildeten.
    Luca führte seine Großmutter zu einem der hochlehnigen Stühle an dem großen Tisch und schenkte seinen Gästen einen perlenden Weißwein ein, der, wie er Georgia erklärte, aus seinem Weinberg stamme. Er rückte ihr einen Stuhl zurecht und ließ sich lässig auf einem Fenstersims nieder. Er sah so unglaublich attraktiv aus, tief gebräunt und fit, wie er war, dass sie eine fast schmerzliche Sehnsucht nach ihm verspürte.
    “Gefällt dir die Aussicht, Georgia?” Voller Besitzerstolz wies er aus dem Fenster.
    “Es gibt wohl kaum jemanden, dem sie nicht gefallen würde”, antwortete sie wahrheitsgemäß. “Das hier ist das idyllischste Fleckchen, das ich bisher in der Toskana gesehen habe.”
    “Nach einem Tag im turbulenten
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