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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen
Autoren: Nica Stevens
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Wunden innerhalb weniger Minuten.
    Ihr Blut war nicht rot, wie das der Menschen, sondern silbern.
    Onkel James hatte sich darüber geärgert. „Du redest von ihnen, als wären sie Götter“, sagte er jedes Mal. Tante Maggi lachte nur über ihn. „Du brauchst ja nicht zuhören, wenn es dir nicht gefällt!“ Doch er hing genauso an ihren Lippen wie ich. Ich konnte damals von den Geschichten einfach nicht genug bekommen.
    Sie fehlten mir so sehr. Der Gedanke daran, dass sie jetzt in Gefahr waren und ständig von den Unsterblichen beobachtet wurden, schnürte mir die Kehle zu. Wen sollte Dougal in unserem kleinen Dorf denn schon suchen? Ich versuchte nicht zu weinen, da ich die Aufmerksamkeit meines Vordermanns nicht auf mich lenken wollte.
    Ob Jakes Männer auch Unsterbliche waren? Welche Rolle spielten sie bei unserer Reise? Sollte mir das alles Hoffnung oder eher Angst machen?
    Ich hatte so viele Fragen, die wohl oder übel noch etwas warten mussten. Vielleicht würde der nächste Tag etwas Klarheit bringen.
    Der zurückliegende Tag war der schlimmste meines bisherigen Lebens, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass dies erst der Anfang war.

2. Erste Begegnung
    Wir waren die ganze Nacht durchgeritten. Erst als die Sonne langsam aufging, ließ Grimmt uns absitzen. Ich würde wohl die nächsten Tage im Stehen oder Liegen zubringen müssen, so weh wie mein Hintern mir tat. Sally kam auf mich zu und rieb sich die Pobacken. Na wenigstens ging es ihr genauso.
    „Hast du schon nach Conner gesehen?“
    Sie nickte traurig und fing an zu weinen. „Er sieht nicht gut aus, Sam. Ich glaube, er wird es nicht schaffen.“ Ich umarmte sie, um uns beide zu trösten.
    „Legt euch hin und versucht, etwas zu schlafen!“, murmelte Dexter im Vorbeigehen. „Wir reiten in zwei Stunden weiter.“
    Ich hielt ihn am Arm zurück. „Aber wir müssen uns um Conner kümmern!“
    „Da können wir im Moment nichts machen. Heute Abend treffen wir mit Freunden zusammen. Wenn ihm noch jemand helfen kann, dann sie.“
    Er sprach von den Unsterblichen. Ich sollte Sally davon erzählen, aber das würde sie nur unnötig aufregen.
    Wir legten uns neben Conner. Ich war so geschafft von den Anstrengungen des letzten Tages, dass es keine Minute dauerte, bis ich tief und fest schlief.
    Als Dexter uns weckte, war ich wie erschlagen.
    Marlon saß ein paar Meter von uns entfernt auf einem Baumstamm. Er sah mich mit seinen dunklen Augen eindringlich an. Der Typ war mir echt unheimlich. Seine schwarzen Haare hingen ihm in nassen Strähnen bis auf die Schultern.
    „Hier habt ihr etwas Brot und Obst. Stärkt euch, dann müssen wir weiter!“, wies Dexter uns an.
    „Aber es ist helllichter Tag!“, warf Matt besorgt ein. „Ist das nicht zu gefährlich? Sie könnten uns leicht entdecken.“
    „Wir haben keine Wahl. Wenn wir jetzt nicht weiterziehen, kommen wir nicht rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt. Außerdem haben wir vergangene Nacht eine große Strecke zurückgelegt. Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir weiter verfolgt werden.“
    „Was für ein Treffpunkt?“
    Dexter hatte sich uns abgewandt und gab keine Antwort.
    „Sie treffen sich mit Freunden“, sagte ich.
    „Sind ihre Freunde denn auch unsere?“ Matts Mine zeigte deutlich seine Skepsis.
    „Es geht uns gut, oder?“, knurrte ich. Ich hatte keine Ahnung, warum ich auf einmal wütend auf ihn war. „Wir sind hier - frei und am Leben.“
    Ein Stöhnen kam aus Conners Mund. „Sie haben uns gerettet . . .“ Langsam öffnete er die Augen.
    Wir standen wie angewurzelt da, nur Sally stürzte auf Conner zu und nahm seine Hand.
    Er sah jedoch zu Matt herüber, als er weiter sprach: „Ich habe gesehen, wie sie die zwei Unsterblichen mit ihren eigenen Waffen geschlagen haben. Die Unsterblichen sind zwar unverwundbar, aber mit ihren Betäubungskapseln kann man sie außer Gefecht setzen.“
    „Du meinst, sie werden bewusstlos?“ Matt machte große Augen.
    „Nein, sie können sich dann nur ein paar Minuten nicht bewegen - gerade ausreichend, um ihnen die Köpfe abzuschlagen. Man braucht mehrere Schläge . . . “
    Wie aus dem Nichts tauchte Grimmt neben uns auf. Hasserfüllt sah er Conner an. Er drehte sich so schnell zu Matt um, dass dieser vor Schreck aufschrie. „Sollte einer von euch dieses Wissen jemals preisgeben, so werde ich ihn eigenhändig umbringen!“, brüllte er laut heraus, während er Matt am Kragen packte.
    Um uns herum hatten alle in ihren Bewegungen innegehalten und
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