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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller
Autoren: Heyne
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unruhiger Flug«, hörte Luke sich antworten. Seine Stimme klang zittrig.
    »Gute Besserung.« Die hölzerne Schranke ging hoch, und er fuhr los.
    Das Messer bohrte sich durch sein Hemd in die Haut, er erschrak und wäre fast von der Straße abgekommen. »Luke, glaubst du vielleicht, ich bin blöd? Hast du versucht, ihn auf dich aufmerksam zu machen?«
    Der Druck des Messers ließ wieder nach, und Luke spürte, wie ein wenig Blut an seiner Seite herunterrann. »Nein, ich hab doch getan, was Sie gesagt haben …«
    »Du hast nur die Kurzparkgebühr bezahlt und jammerst dann über einen unruhigen Flug. Leute, die fliegen, parken ihren Wagen ein bisschen länger. Du wolltest, dass er sich später an dich erinnert, wenn er mit der Polizei spricht.«
    Luke zuckte zusammen, dann richtete er seine Augen wieder auf die Straße. »Ich hab nicht gewusst, was ich sagen soll. Sie haben richtig zugestochen … sind Sie verrückt?«
    »Ich schlag dir einen Deal vor.« Das war offenbar der Lieblingssatz des Kerls. »Wenn du Ärger machst, schlitz ich dir den Bauch auf, und du kannst dir deine eigenen Eingeweide ansehen. Hast du mich verstanden?«
    »Ja. Verstanden.«
    »Fahr vom Flughafen weg. Nach Osten, auf dem Highway 71.«

    »Also, hören Sie, ich hab wirklich nicht gewusst, was ich sagen soll …«
    »Stell dich nicht dumm. Damit machst du mich stinksauer.«
    Luke fuhr auf den Highway 71 auf, der durch die Außenbezirke von Austin führte und weiter nach Houston. Er ordnete sich in den Verkehr ein. Das Messer verschwand von seiner Seite, dafür spürte er die Pistole wieder an den Rippen.
    »Richtung Houston.«
    Die Stadt war drei Autostunden entfernt; drei Stunden neben diesem Irren. Eine äußerst beunruhigende Vorstellung. Was wollte der Kerl? Er kennt deinen Namen. Er hat gewusst, wo du geparkt hast. »Houston … warum?«
    »Das erfährst du dort. Wenn du versuchst, einen Unfall zu bauen, oder den Mutigen spielst und dich wehrst, dann bist du tot. Wenn du tust, was ich sage, wirst du’s überleben. Und jetzt halt endlich die Klappe und fahr.«
    »Du bist verrückt, Mann. Bitte, lass mich gehen!« Verrückt. Das Wort war ihm trotz seiner Angst herausgeplatzt. Ein Typ, der ganz normal wirkte, aber offenbar eine eindeutige Mission der Gewalt verfolgte. Luke sah ihn erneut an.
    »Ich bin nicht verrückt«, sagte der Mann, und Luke begriff, dass er’s wirklich nicht war. Da gab es keine Spur eines irren Glitzerns in seinen Augen. Er war einfach nur fest entschlossen in dem, was er vorhatte.
    Bist du einer von ihnen?, dachte Luke. Einer von den Leuten, die ich aus der Reserve gelockt habe?
    Die Night Road, dachte er, die Night Road hatte ihn eingeholt.

3
    Der Highway 71 schlängelte sich zwischen den hohen Kiefern von Bastrop County hindurch, überquerte den Colorado River, der nach Südosten zum Golf von Mexiko floss. Die sanften Hügel des Landes gingen allmählich in die Küstenebene über. Der Verkehr war eher schwach.
    Ich werde entführt. Erst jetzt wurde es ihm nach dem ersten Schock richtig bewusst. Bis morgen vermisste ihn sicher kein Mensch. Henry wollte ihn morgen anrufen - eine Ewigkeit, so kam es ihm jetzt vor. Niemand würde ihn erwarten oder ihn suchen. Dem Pförtner seines Wohnhauses mochte es auffallen, aber auch er würde sich nichts dabei denken, wenn er Luke nicht sah. Außerdem hatte er nicht jeden Tag Dienst. Vielleicht glaubt der Mann, dass ich doch einmal das Nachtleben erkunde.
    Er fuhr schweigend dahin.
    Luke wägte seine Möglichkeiten ab und versuchte seine Nerven zu beruhigen. Wenn er einfach anhielt und weglief, würde er mit einer Kugel im Rücken enden. Er verwarf auch die Idee, einen Unfall zu verursachen; wenn andere Fahrer anhielten, um zu helfen, würde er sie in Gefahr bringen. Gegen eine Pistole konnte man auch mit Muskelkraft nichts ausrichten. Er musste sich etwas einfallen lassen und mit dem Mann reden. Aber alles, was er über die Psychologie der Gewalt wusste, schien jetzt wie weggeblasen zu sein. Er konnte nur an das Messer und die Pistole denken.

    »Spiel lieber nicht auf Risiko«, sagte der Mann. Er hatte nicht mehr gesprochen, seit er Luke befohlen hatte, nach Houston zu fahren. Vierzig Minuten bleierne Stille.
    »Bitte?«
    »Du überlegst, was du machen könntest. Wann sie dich vermissen werden. Wie lange es dauert, bis jemand bemerkt, dass du nicht dort bist, wo du sein solltest. Plan A ist, das zu tun, was ich sage. Du denkst über Plan B nach.«
    »Das hab ich
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