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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller
Autoren: Heyne
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Sie versagen, werden Sie und alle, die Ihnen wichtig sind, sterben.«
    »Drohungen und Tritte funktionieren bei Hunden, mein Herr«, sagte der Mann im grauen Anzug, »nicht bei mir. Seien Sie ganz beruhigt.« Er hatte es nicht gern, wenn man ihm drohte. Doch auch jetzt behielt er seine Emotionen für sich.
    »Haben Sie die richtigen … Leute? Ich will mich nicht auf Idioten oder Amateure verlassen müssen.«

    »Ja. Wir haben eine ausgewählte Gruppe, und wir rekrutieren noch mehr gute Leute. Es wird bald eine erste Welle von Anschlägen geben. Um Verwirrung und Panik zu erzeugen. Dann dürfen all jene, die ihre Aufgaben erfolgreich ausgeführt haben, an der zweiten Phase teilnehmen, für die wir dann einen wirklich massiven Anschlag planen. Wir nennen ihn Hellfire. Die Opferzahlen und auch der wirtschaftliche Schaden werden extrem hoch sein. Ich verspreche Ihnen, dass Sie etwas für Ihr Geld bekommen.«
    Der alte Mann sah den anderen lächelnd an. »Setzen Sie mein Geld gut ein«, sagte er, dann stand er von der Bank auf, wischte sich die Krümel von der Hose und ging zwischen den aufatternden Vögeln davon.
    Fünfzig Millionen, dachte der Mann im grauen Anzug. Das war genau das, was er sich erhofft hatte. Es war genug, um es der Welt heimzuzahlen. Genug, um sich Respekt zu verschaffen. Er drehte sich um und verließ den Park. Das unbenutzte Handy klappte er zu und steckte es ein.
    Fünfzehn Meter hinter ihm kicherte die Mutter mit dem Kinderwagen in ihr Telefon. Sie beugte sich hinunter und rückte die Decke um das schlafende Baby zurecht. Sie hatte ihrer Freundin angeboten, mit ihrem Kind spazieren zu gehen und ihr so eine sehr willkommene Ruhepause zu verschaffen. Die junge Mutter hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen, und das Angebot hatte sie fast zum Weinen gebracht vor Dankbarkeit. »Du bist ja gerade erst hier in der Stadt angekommen, Jane«, hatte sie gemeint. »Hast du nicht irgendwelche anderen Dinge zu erledigen?«
    »Nichts Wichtiges, Schätzchen, und du brauchst einfach mal eine Pause von den Windeln und dem Babygeschrei. Ich mache einen langen Ausflug mit der Kleinen.« Sobald sie ein Stück gegangen waren, hatte Jane der Kleinen ein paar Tropfen
von einer Allergiemedizin gegeben, damit sie die ganze Zeit schlafen würde.
    Das Baby im Kinderwagen war die perfekte Tarnung für ihr Vorhaben.
    Jane überprüfte die Einstellungen an dem Parabolmikrofon und dem Digitalrekorder, die neben dem schlummernden Baby lagen. Mit dem umgebauten Mobiltelefon am Ohr hörte sie das Gespräch zwischen dem Milliardär und dem Mann im grauen Anzug so deutlich mit, als würde sie direkt neben ihnen stehen. Sie sprachen beide Arabisch, aber das machte ihr nichts aus. Sie verstand jedes Wort.
    Das Geld war also schon unterwegs. Es war Zeit, ihren Plan umzusetzen. Die gespannte Erwartung, gemischt mit ein wenig Angst, jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    Sie schaltete ihr richtiges Handy ein und wählte eine Nummer. Schnell lenkte sie den Kinderwagen von zwei älteren Frauen weg, die ihr Arm in Arm entgegenkamen. Alte Ladys betrachteten gern Babys. Sie wollte nicht, dass sie ihre Lauschausrüstung sahen.
    »Ja?«
    »Jane hier«, sagte die Frau auf Englisch.
    »Und?«
    »Das Geld ist unterwegs nach Amerika. Fünfzig Millionen. Es kann losgehen. Wir fangen gleich heute Abend an.«
    »Alles klar.«
    Jane beendete das Gespräch. Es gab nichts weiter zu sagen.
    Sie schob den Kinderwagen aus dem Park und summte eine beschwingte Melodie für das schlafende Baby. Der Himmel wurde immer grauer, doch es war der schönste Tag, den Jane je erlebt hatte.
    Fünfzig Millionen Dollar, für viele Nine-Elevens über Jahre
hinaus. Immer noch lächelnd, spürte sie, wie ihre Kehle trocken wurde.
    Sie brachte das Mikrofon und den Rest der Lauschausrüstung in ihr Hotelzimmer. Sie musste heute Abend noch einen Flieger erwischen und einen Bericht für ihre Bosse schreiben. Die fünfzig Millionen würde sie nicht erwähnen, auch nicht die bevorstehenden Anschläge, und aus dem Gespräch, das sie aufgenommen hatte, musste sie einiges herausschneiden. Das Baby erwachte und begann zu schreien. Jane sang eine beruhigende Melodie, auf dem ganzen Weg bis nach Hause.

2
    Luke Dantry war in gewisser Weise der gefährlichste Mann der Welt. Er hatte natürlich keine Ahnung von seinem Status; im Moment wollte er nichts anderes als ein bisschen joggen, um den Kopf freizubekommen.
    Luke lief. Niemandem, der ihn sah, wäre eingefallen, er könnte
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