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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen
Autoren: S Wiggs
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würde, würden die Leute glauben, dass sie die Anschuldigungen ernst nahm. Wenn sie sie ignorierte, würden wiederum andere sagen, dass es dann wohl stimmen musste. Sie erhielt E-Mails von ihrer Redakteurin, die Insiderinformationen haben wollte. Kate war kurz davor, auszuflippen. Und dann kam der Anruf von Callies Sachbearbeiterin. Sie machte sich Sorgen, ob es eine gute Idee wäre, das Mädchen in Kates Obhut zu geben. Sie war sich nicht sicher, ob all die Aufmerksamkeit gut für Callie war.
    „Die ist für niemanden gut“, stimmte Kate zu. JDs Worte schössen ihr durch den Kopf. Ich habe nichts davon gewollt, und ich schwöre dir, Kate, du willst es auch nicht.
    Und am Ende tat sie genau das, was er getan hatte: Gejagt von einer Berühmtheit, um die sie nicht gebeten hatte, floh sie an den See.

5. TEIL
    „Das Geheimnis der Gesundheit für Körper und Geist ist es nicht, die Vergangenheit zu beweinen, sich Sorgen über die Zukunft zu machen oder Probleme zu erwarten, sondern aufrichtig und weise in diesem Augenblick zu leben.“ Buddha

36. KAPITEL
    L etzte Chance, dieses Jahr noch mal schwimmen zu gehen“, sagte Callie zu Aaron. Ihre Aufgaben im Haus hatten sie so gut wie erledigt. Kate war in die Stadt gefahren, um den Nachsendeantrag aufzulösen und ein paar Einkäufe zu erledigen. Es bedeutete Callie sehr viel, dass sie ihr vertraute, auf Aaron aufzupassen. Am Anfang des Sommers hatte Kate darauf bestanden, dass sie sich ohne ihre Aufsicht nicht dem Wasser näherten. Aber jetzt, da Aaron schwimmen konnte und Callie zur Familie gehörte, war Kate lockerer geworden. Sie behandelte Callie wie ... eine Tochter.
    Callie und Aaron hatten den ganzen Nachmittag über schwer geschuftet. Sie hatten das Kajak abgespritzt und zusammen mit dem Picknicktisch und den Gartenmöbeln im Gartenhaus verstaut. Nach einer Meisterrunde Krocket – die Callie mit weitem Vorsprung gewann – hatten sie auch das Spiel bis zum nächsten Sommer weggepackt. Sie holten die Flagge ein, falteten sie wie eine Reliquie und legten sie in ihre Schachtel. Es ist so cool, dass die Familie Jahr für Jahr wieder hierherkommt, dachte Callie. Die Fahne war schon so alt, dass sie nur achtundvierzig Sterne hatte.
    Sie hatten auch alle Lebensmittel entsorgt, damit die Waschbären und Feldmäuse nicht ins Haus einbrechen würden. Jetzt gab es nichts mehr zu tun, außer auf Kate zu warten, die das Abschiedsabendessen mitbringen würde. Am nächsten Morgen würden sie den Haupthahn zudrehen und die Wasserrohe entwässern, damit sie über den Winter nicht einfroren. Und dann wäre der Sommer offiziell vorbei.
    Callie konnte nicht anders – sie musste über Aarons tragischen Gesichtsausdruck lachen. „Hey, das ist doch nicht das Ende der Welt, Kleiner! Nur das Ende des Sommers.“ Sie versuchte gar nicht erst, es ihm weiter zu erklären, denn ehrlicherweise verspürte sie nichts von seiner Niedergeschlagenheit. Sie war niemand, der ganz sentimental wurde, weil eine Jahreszeit sich dem Ende neigte. Ehrlich gesagt, freute sie sich sogar darauf, dass die Schule losging. Nicht, dass sie das jemals zugegeben hätte. Es fühlte sich nur so gut an, all die Sachen zu machen, die ein normales Mädchen tat – ihr Zimmer aufzuräumen, Musik zu hören, sich auf den ersten Schultag vorzubereiten. Als Kate ihr versprochen hatte, in der Stadt mit ihr für die Schule einkaufen zu gehen, war Callie so begeistert gewesen, dass sie am liebsten einen Freudentanz aufgeführt hätte – was sie natürlich nicht tat.
    „Ich bleibe die ganze Nacht wach!“, schwor Aaron.
    „Was immer du willst.“ Sie wusste, dass er es nicht durchhalten würde. Nach dem Schwimmen, Abendessen und ein paar Runden Kartenspiel würde er im Stehen einschlafen. Das war eines der Dinge, die sie an ihm so liebte. Er war total vorhersehbar, wie eine kleine Maschine – essen, spielen, schlafen in einem nie enden wollenden Kreislauf.
    „Wer zuerst am Wasser ist!“ Und schon rannte Aaron los zum Steg.
    Callie folgte ihm sofort. Sie genoss ihre neu gewonnene Bewegungsfreiheit. Dreißig Pfund vorher hatte sie kaum die Energie gehabt, zu gehen, geschweige denn zu rennen. Sie trug einen schwarzen Tankini, und sie sah ... okay aus. So wie Kelly Osbourne vielleicht.
    Sie holte Aaron ein und nahm genau in dem Moment seine Hand, als sie vom Steg absprangen. Gemeinsam platschten sie ins Wasser und tauchten lachend wieder auf. Wie immer war das Wasser eiskalt, aber gleichzeitig unglaublich klar. Sie fühlte
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