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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In Höllen-Tiefen zeigte der Fürst der Finsternis sich unzufrieden mit dem Ablauf der Dinge. Wang Lee Chan, sein Leibwächter, und sein Vasall Magnus Friedensreich Eysenbeiß, konnten mit ihren Bemerkungen seine Stimmung auch nicht heben. Leonardo de Montagne, der Fürst der Hölle, kaute immer noch an der Niederlage, die ihm in einem eigentlich relativ harmlosen Castillo an der spanischen Küste beigebracht worden war. Und bis jetzt wußte er noch nicht, wem er diese Niederlage zu verdanken hatte!
    Professor Zamorra, den er dort fast vernichtet zu haben glaubte, konnte nicht allein dahinterstecken. Zamorra war selbst nur der Köder gewesen, auf den Leonardo hereingefallen war. Wang Lee, der mongolische und relativ unverwundbare Leibwächter, hatte ebensowenig retten können wie Leonardo selbst. Sie hatten sich fluchtartig zurückziehen müssen.
    Je länger Leonardo darüber nachdachte, was zu seiner katastrophalen Niederlage geführt hatte, um so stärker wurde der Verdacht in ihm, es mit einem Amulett in der Art von Merlins Stern zu tun gehabt zu haben. Nur ein solches Energie-Monstrum konnte die Kraft aufbringen, ihm, Leonardo, zu widerstehen.
    Aber Zamorras Amulett selbst war es nicht gewesen, von dem Leonardo so verheerend angegriffen worden war!
    Zamorras Amulett hatte Leonardo doch selbst mit einem magischen Befehl blockiert, und der Parapsychologe und Meister des Übersinnlichen hatte genug damit zu tun gehabt, es wieder zu aktivieren.
    Es mußte eine andere, gleichartige Kraft gewesen sein, die der Struktur des Amuletts entsprach. Aber wer konnte diese Kraft entfesseln? Wer besaß Merlins Energien, wenn nicht Merlin selbst? Und der alte Zauberer von Avalon war nicht in der Nähe gewesen. Das wußte Leonardo hundertprozentig.
    Eine andere Macht, die er nicht kannte, mußte im Spiel gewesen sein. Eine unbekannte Macht, die allein deshalb, daß er nichts über sie wußte, besonders gefährlich war.
    Der Fürst der Finsternis war verunsichert.
    Zu kurz erst saß er auf dem Thron, von dem er Asmodis gewaltsam entfernt hatte. Noch war seine Macht in der Hölle selbst nicht restlos gefestigt, denn zu viele Dämonen hatten selbst auf die Thronfolge spekuliert und wollten es nicht hinnehmen, daß ein Außenseiter, dessen Seele selbst einst über neunhundert Jahre lang im Höllenfeuer glühte, jetzt zum Dämon und zum Fürsten geworden war.
    Und noch weniger wollten sie hinnehmen, daß die direkten Stellvertreter und Befehlsberechtigten keine Dämonen, sondern Menschen waren – Wang, der mongolische Ex-Fürst, und Eysenbeiß, der Ewige aus der Sekte der Jenseitsmörder!
    Es gärte in der Hölle. Intrigenspiele waren an der Tagesordnung.
    Daß das Äon der Fische sich dem Ende zuneigte und der Halleysche Komet das Äon des Wassermanns einleitete, brachte weitere Unruhe unter die Höllengeister. Die alten Prophezeiungen hatten sie nicht vergessen, daß dieser Äonenwechsel Veränderungen im großen Stil mit sich bringen sollte. Dämonen konnten zu Menschen werden und Menschen zu Dämonen.
    War Leonardo, der Ex-Mensch, nicht bestes Beispiel dafür, daß die Prophezeiungen Wirklichkeit wurden?
    Aber das war längst nicht alles.
    Man raunte, daß irgendwo in Weltraum-Tiefen des Universums die DYNASTIE DER EWIGEN daran arbeitete, einen neuen Machtkristall zu schaffen. Wenn dies gelang, würden die EWIGEN wiederum zuschlagen. Und das konnte gar nicht in Leonardos Sinn sein.
    Er kämpfte also gewissermaßen an drei Fronten zugleich.
    Die DYNASTIE – die Höllengegner – und Zamorra, sein Erzfeind.
    Daß sich die Gegenparteien untereinander auch nicht grün waren, konnte Leonardo nicht erleichtern.
    »Ich habe da«, verkündete Eysenbeiß, »eine glänzende Idee, mit Verlaub. Eine Idee, wie wir zumindest unseren Gegner Zamorra auf Dauer ausschalten können.«
    »Ideen dieser Art hatten schon viele«, sagte Leonardo finster.
    »Aber Zamorra lebt immer noch.«
    Wang Lee zeigte ein wölfisches Grinsen. Er gönnte Eysenbeiß, diesem Emporkömmling, die Abfuhr. Er verstand ohnehin nicht, aus welchen unerfindlichen Gründen Leonardo diesen Mann, der sein Gesicht stets hinter einer Maske verbarg, in seinem Umfeld duldete.
    Eysenbeiß besaß bestimmte Para-Fähigkeiten, aber seine Hauptwaffe, den Prydo , der ihn mächtig machte, hatte er eingebüßt. Den besaß jetzt irgend jemand aus der Zamorra-Crew. Ansonsten hatte Eysenbeiß nicht sonderlich viel geleistet, im Gegensatz zu ihm, Lee, der Leonardos Leibwächter war.
    Und
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