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Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Verseucht - Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Tim Curran
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Ich gehör doch zu dir, das weißt du doch ...«
    Zwei weitere Wachen betraten den Raum, griffen nach Mickey und hielten sie fest, obwohl sie sich heftig dagegen wehrte, sie anbrüllte und ihnen fast die Augen ausgekratzt hätte. Schließlich holte der Mann eine Spritze mit langer Nadel aus dem Metallkästchen, rammte sie Mickey in die Kehle und drückte den Kolben runter. Schockiert, tränenüberströmt und am ganzen Körper zitternd fiel Mickey zurück auf ihren Sessel.
    »Das ist doch reiner Wahnsinn!«, brüllte ich. »Wir haben nichts verbrochen und stellen auch keine Bedrohung für Sie dar! Wir sind nicht infiziert, verdammt noch mal! Bringen Sie uns irgendwohin, egal wohin! Stellen Sie uns drei meinetwegen unter Quarantäne! Aber bringen Sie uns raus aus diesem widerlichen Labor!«
    Das rührte den Mann nicht im Geringsten. Es war ihm völlig egal, was ich sagte. Er stand da wie irgendein einem B-Movie entsprungener einfältiger Roboter und starrte mich durch sein Visier nur wortlos an. Hin und wieder konnte ich durch das getönte Glas einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht erhaschen, es aber nicht richtig erkennen. Da seine Augen im Dunkel lagen, konnte ich trotz aller verzweifelten Versuche auch keinen Blickkontakt zu ihm herstellen.
    »Die Spritze wird bald wirken«, erklärte er.
    Mickey, deren Augen vor Entsetzen glasig wirkten, war auf ihrem Sessel zusammengesunken. Anscheinend befand sie sich in einem Schockzustand, denn sie zitterte immer noch.
    »Aber sie ist doch gar nicht infiziert!«, sagte Janie.
    Der Wortführer ging gemeinsam mit den Wachen zu der Tür hinüber, die vor ihm aufglitt. »Irrtum«, erwiderte er. »Ihrer Freundin wurde gerade ein mutierter, absolut tödlicher Strang des Ebola-X-Virus injiziert. Während unserer kleinen Unterhaltung haben Millionen viraler Teilchen ihren Körper überschwemmt.«
    Die Tür glitt zu.
    Das hier war meine persönliche Hölle, der Tag der Abrechnung. Alles was ich getan hatte, die Auswahl und Ablieferung der Opfer, hatte mich über eine sehr dunkle Wegstrecke letztendlich hierhergeführt. Hatte zu diesem grauenhaften Augenblick geführt, in dem ich Mickey im Stich gelassen hatte. Ich fühlte mich innerlich wie tot, jedenfalls zu Tode erschöpft und verzweifelt.
    Ich brauchte einige Zeit, bis ich Mickey auch nur anzusehen wagte. Oder das, was sie jetzt war: ein innerlich gebrochenes, von mir verratenes Wesen. Als sie meinen Blick erwiderte, hätte ich mir am liebsten einen Gewehrlauf in den Mund geschoben.
    »Du wirst dafür bezahlen, Nash«, versprach sie mir. »Am Ende wirst du genauso leiden wie ich. Du wirst auf entsetzliche Weise sterben, und zwar einsam und allein.«
    13
    Nach einer halben Stunde ging es los.
    Nichts hätten Janie und ich lieber getan, als Mickey zu trösten und ihr das Sterben ein wenig zu erleichtern, indem wir ihr zeigten, dass sie unsere Freundin war und wir ihr beistehen würden, egal was passierte. Aber das konnten wir nicht. Da Mickey mit Ebola X infiziert war, wagten wir es nicht, sie zu berühren. Nicht, dass es viel geändert hätte. Mickey hasste uns beide. Und sie wollte, dass wir – vor allem ich – ihre Todesqualen in allen Einzelheiten mitbekamen.
    Es dauerte nur Minuten, bis die wahre Mickey ... verschwand .
    Dieser Ausdruck des Schocks in ihren Augen! Sie saß nur da, zitterte und reagierte auf nichts, was wir sagten. So als hätte man ihr nicht nur das Virus gespritzt, sondern auch irgendein Sedativ.
    Immer wieder riefen wir sie bei ihrem Namen, versuchten sie aus der Erstarrung zu reißen, aber sie schien unsere Anwesenheit nicht einmal mehr zu bemerken.
    Und nach einer halben Stunde ging, wie gesagt, der schlimmste Teil los.
    Mickey erschlaffte in ihrem Sessel, der Kopf rollte zur Seite, die Glieder baumelten kraftlos herunter. Immer noch zitterte sie und während wir sie beobachteten, kamen entsetzliche Krämpfe hinzu und es drang leises, gequältes Stöhnen aus ihrer gemarterten Kehle. Ihr fielen die Augen zu. Es rann Schweiß von ihrem Gesicht, dessen Gestank man riechen konnte, als das Fieber weiter stieg. Das Virus griff den ganzen Körper an.
    Eine Zeit lang saß sie nur zusammengesunken da, ohne sich zu rühren oder einen Laut von sich zu geben, dann setzten die Krämpfe wieder ein. Aus den Nasenlöchern schoss Blut, die Lippen zogen sich von den blutbesudelten Zähnen zurück. Als auch Blutblasen aus ihrem Mund drangen, fuhr sie hoch und klammerte sich an den Armlehnen ihres Sessels fest. Sie schlug
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