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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor
Autoren: Walter Berner
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Einsatzkreuzer sich dem Mond immer langsamer werdend annäherte.
    Luneville, die Mondhauptstadt, kam auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung in Sicht.
    Deutlich sichtbar, weil keine Atmosphäre den Blick eines Beobachters trübte, leuchteten die 37 riesigen Kuppeln aus N-Plast im Licht der Sonne auf.
    N-Plast war ein spezieller Kunststoff, dessen Hauptbestandteil Nullitrium war, ein quarz-ähnliches Element, welches bisher nur auf athmosphärenlosen Himmelskörpern gefunden werden konnte. Der Kunststoff N-Plast zeichnete sich durch seine extreme Flexibilität bei maximaler Belastbarkeit aus. Zudem war er sehr leicht. So wurde er mit Vorliebe für den Bau von Kuppelstädten verwendet. Die ersten Nullitrium-Vorkommen waren von einem europäischen Forscher im Rahmen einer Europäischen Mondmission im Januar 2013 entdeckt worden. Von diesem Forscher, George K. Nullit, hatte das neue Element dann auch seinen Namen erhalten.
    Das Bild der Mondhauptstadt wanderte nun langsam seitlich aus dem Monitorbereich heraus. Dafür war nun PORT TESECO zu erkennen, größter Raumhafen des Mondes und zentrale Basis von TESECO im Sonnensystem. Rund um das rund 300m hohe, kegelförmige Zentralgebäude, welches den Tower des Raumhafens, CONTROL, beherbergte, reihten sich über 90 Start- und Landeplattformen aneinander. Die meisten der Druckkuppeln über den Plattformen waren geschlossen, denn es war nur bei Starts oder Landungen notwendig, sie zu öffnen.
    Die PRINCESS steuerte nun direkt auf eine der Plattformen zu, deren beide Hälften der Druckkuppel gerade zur Seite glitten. Die Plattform selbst war mit einer großen, grell leuchtenden "3" gekennzeichnet. Nachdem das Schiff über der Plattform zur Ruhe gekommen war, wurde es von Fesselfeldern unverrückbar verankert. Nahezu gleichzeitig schoben sich aus den Seiten der Landeplattform die Hälften der Kuppel wieder nach oben, um sich schließlich über dem Schiff zu schließen. Aus nicht sichtbaren Düsen strömte nun Atemluft in den Kuppelraum. Der Vorgang des Druckausgleiches nahm nur wenige Minuten in Anspruch. Gleichzeitig erklang Dudelsackmusik im Schiff. Der Bordcomputer spielte „Arrival“, eine Tradition bei TESECO. Jedes heimkehrende Raumschiff wurde so bei seiner Rückkehr willkommen geheißen. Und jede Besatzung eines TESECO- Schiffes genoss diesen Moment der stillen Freude, wieder zu Hause zu sein.
    Anschließend senkte sich die Plattform mitsamt dem Schiff in das Innere des Mondes hinab.
    Hier befand sich die eigentliche Basis. Die von außen sichtbaren Plattformen waren tatsächlich nur der geringste Teil von allem. Unter der Mondoberfläche gab es riesige Hangarhallen, Werftstationen, Verbindungstunnels, Kraftwerke, Energieprojektoren, Unterkünfte, Lagerräume und vieles mehr. Bis in eine Tiefe von 10 km war der Mond an dieser Stelle ausgehöhlt worden. Eine gigantische Leistung, mit der die Menschen begonnen hatten, als Luneville als Forschungsbasis der Europäischen Union im Jahre 2012 gegründet worden war.
    Die Plattform mit der PRINCESS hatte mittlerweile ihren unteren Haltepunkt erreicht. Nun übernahm das Basis-Leitsystem das Schiff. Mittels Traktorfelder wurde der TESECO- Kreuzer behutsam durch die riesigen Schächte von PORT TESECO bugsiert, bis schließlich der angestammte Hangarplatz erreicht worden war. Dort verankerten andere Projektoren das Schiff mit energetischen "Tauen".
    Die PRINCESS war nicht völlig zum Stillstand gekommen, als Roy Anthony einen eingehenden Funkspruch registrierte.
    "Chef - da ist die Werftleitung dran", meldete er, nachdem er den Spruch entgegengenommen hatte.
    "Big Tom kann es wohl nicht abwarten, uns in seine breiten Arme zu schließen!"
    Mit 'Big Tom' meinte der junge Engländer Basemaster Thomas Kawaihulole, einen stämmigen, breitgesichtigen Hawaiianer und guten Freund der Crew.
    Roy legte die Funkverbindung nun auf den Bildschirm des Kommandopultes.
    "Hi, Big Tom", rief Carna dem Abbild des Hawaiianers mit freundlichem Grinsen entgegen.
    "Was gibt es denn wichtiges, das nicht warten kann, bis wir unseren Kahn verlassen haben?"
    Kawaihulole hob nun seinerseits grüßend die Hand.
    "Hi Tom", entgegnete er, "Ich habe hier eine Prioritätsanweisung des HQT vor mir liegen, die euch und eure Sternenschaukel betrifft!", sagte er, und ein geheimnisvolles Grinsen spielte um seine Mundwinkel.
    "Nun mach es nicht so spannend, alter Freund“, rief ihm der Commander entgegen.
    "Hier steht, dass eure PRINCESS einen Intensivcheck
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