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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt
Autoren: Petra Richartz
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es den Smiths?“, fragte Matt schließlich. Sara senkte den Kopf. „Da kann man nicht reingucken. Ich habe keine Ahnung.“ „Ich darf gar nicht daran denken“, entgegnete Matt kopfschüttelnd. „Und den anderen Kindern?“, fragte er. „Denen geht es mittlerweile allen wieder gut. Zumindest physisch. Die äußeren Wunden verheilten gut, psychisch wird sich das Ganze wahrscheinlich sehr lange hinziehen. Sie sind alle in therapeutischer Behandlung, die Eltern auch.“ Matt nickte. „Noah tun die Therapiestunden auch gut“, sagte Sara weiter. Matt schaute sie an. „Ja, und uns auch.“ Sara nickte lächelnd. „Ja, das stimmt.“

    Noah kam kurz angelaufen, zog seine Jacke aus, schmiss sie in den Sand und rannte wieder zu Coop. Sara räusperte sich. „Wie geht es eigentlich Hannah? Du hast sie lange nicht mehr erwähnt.“ Sie schaute Matt fragend an. „Ach Hannah. Sie hielt es für besser, wenn wir künftig getrennte Wege gehen. Wir würden nicht zusammen passen.“ Matt senkte den Kopf. „Ich würde mich ihr nicht öffnen und alles mit mir selbst ausmachen – und das versteht sie nicht unter einer Beziehung.“ Sara spürte insgeheim Erleichterung. „Das tut mir leid, Matt“, log sie. Matt schaute sie skeptisch an. „Genau. Ich glaub dir kein Wort“, sagte er lächelnd und blickte Sara an. Er nahm seine Sonnenbrille ab. „Und dann meinte sie noch, dass ich sie niemals so anschauen würde, wie ich dich anschaue.“ Sara war verlegen und versuchte, die Situation zu übergehen. „Übertreib es nicht, Matt!“ Sie schauten beide lächelnd aufs Meer, genossen den Morgen und ihr Miteinander. „Und was passiert jetzt mit Joseph?“, Matt unterbrach die Stille. Sara zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er bekommt einen Prozess und wandert dann hoffentlich viele Jahre ins Gefängnis, wo ihn die anderen Häftlinge gebührend empfangen werden.“ Sara war zufrieden bei dem Gedanken. „Martha überlegt, ob sie San Diego verlassen soll und an die Ostküste zieht, also wenn alles vorbei ist“, entgegnete Matt. „Patricks Prozess steht in wenigen Tagen an. Sie hofft darauf, dass der Richter die Umstände als mildernd betrachtet und er in erster Linie therapeutische Hilfe bekommt. Ein Ortswechsel würde ihm wohl auch gut tun.“ Sara nickte. „Trotzdem muss er für das betraft werden, was er den Kindern angetan hat. Joseph hat ihn auch zu einem Monster gemacht.“ „Ja, das stimmt. Aber bedenke mal“, warf Matt ein, „sein Zwillingsbruder verschwindet, sein Vater will nur Rache, die Scheidung der Eltern, sein Stiefvater vergeht sich an ihm, seine Mutter lässt ihn im Stich – das ist alles schon heftig.“ „Matt, warum nimmst du ihn in Schutz? Er hätte sich beinahe auch an unserem Sohn vergangen!“ Saras Ton wurde ernster, Matt nickte. „Ja, entschuldige. Du hast ja recht, lass uns nicht streiten. Ich musste nur daran denken, wie viel Last eine Kinderschulter tragen kann, ohne daran zu zerbrechen.“ Sara schaute zum Boden, atmete tief ein und nahm Matts Hand. „Wir werden niemals in Patricks Seele blicken können.“

    Der Geruch von Salzwasser wehte ihnen vom Meer entgegen. Noah, der mittlerweile mit einer Sandpanade überzogen war, flitzte am Strand auf und ab. Saras Blick kehrte zurück zu Matt, sie zögerte, bevor sie die nächste Frage stellte. „Wie geht es jetzt mit uns weiter?“, fragte sie vorsichtig. Matt löste seinen Blick von Noah und schaute sie an. Er setzte wieder seine Sonnenbrille auf und nach einer kurzen Pause sagte er: „Naja, so wie wir es besprochen haben. Wir gehen mit Noah zu SeaWorld. Also, wenn du das immer noch möchtest.“ Matt zog seine Augenbrauen noch oben. Sara musste grinsen. „Natürlich will ich das! Und solange ich nicht mit euch angeln muss!“ Matt und Sara musterten sich und mussten dann lächeln. Noah kam zu ihnen gelaufen. Er ließ sich geschafft in den Schoß von Matt fallen. Coop sprang weiter am Strand rum und legte sich gerade mit einer Möwe an, Noah lachte sich kaputt. Sara legte ihren Kopf an Matts Schulter und hielt Noahs Hand fest in ihrer.

    - Ende -

Danksagung

    Mein besonderer Dank geht an Gerthi Carnine-Züchner, die trotz schwerer Krankheit mühsam und liebevoll dieses Buch durchgearbeitet hat und mir immer wieder wertvolle Tipps gegeben hat. Leider kann sie das fertige Werk nicht mehr in Händen halten. Ich danke ihr von ganzem Herzen und denke oft an sie.

    Darüber hinaus danke ich natürlich meiner Familie, insbesondere meiner
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