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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir
Autoren: Eileen Janket
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hoffentlich einige habe, und die schlechten, so gut es geht, von dir fernzuhalten. Ich werde alles daran setzen, mich in keinen illegalen Scheiß reinziehen zu lassen und etwas Vernünftiges aus mir zu machen, damit du ...«
    Urplötzlich verschloss ich seinen Mund mit meiner Hand, so dass er nicht mehr weiterreden konnte und mich nur noch mit überrascht aufgerissenen Augen ansah.
    »Sergio, ist gut«, sagte ich. »Bitte, sei einfach du selbst! Das reicht vollkommen. Ich weiß doch, dass ich mich nicht gerade in einen gewöhnlichen Typen verknallt habe, und das macht absolut Sinn für mich. Also versuch bloß nicht, dich wegen mir zu ändern oder so, denn das will ich nicht. Ich will, dass du so bleibst, wie ich dich kennengelernt habe ... na ja, bis auf die eine Sache vielleicht ...«
    Er hob fragend die Brauen, konnte aber immer noch nichts erwidern, weil ich meine Hand weiterhin auf seinen Mund gedrückt hielt.
    »Also, ich bin ehrlich froh, dass du diese brutalen Fights nicht mehr machen willst«, gab ich zu.
    Seine Augenpartie begann zu lächeln, und er küsste zärtlich die Innenfläche meiner Hand mit spitzen Lippen. Das kribbelnde Gefühl, das er dabei verursachte, fuhr durch meinen ganzen Körper. Ich nahm endlich meine Hand von seinem Mund und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Das Thema ist erledigt, Lexi. Ich bin raus aus der Szene«, sagte er entschlossen.
    Daraufhin rückte er noch dichter an mich heran und begann mit den Fingern, meine Wange entlang zu streichen, bis in den Nacken, wo meine Haut ganz besonders empfindlich zu sein schien.
    Mit seinen hauchzarten Berührungen versetzte er mich so sehr unter Strom, dass ich das Bedürfnis verspürte, mich an ihn zu pressen und ihn leidenschaftlich zu küssen. Doch als ich bemerkte, dass sein Blick von meinem Gesicht weg zur Eingangstür der Pizzeria driftete, musste ich notgedrungen innehalten. Enttäuscht, dass Sergios Aufmerksamkeit nicht mehr voll und ganz mir galt, drehte ich meinen Kopf in dieselbe Richtung und sah, dass Adriana schnellen Schrittes auf uns zulief.
    »Sergio«, rief sie noch im Gehen. Ihre Miene verriet sofort, wie besorgt sie war. »Yvo macht seit ein paar Minuten höllisches Theater, und Mama ist schon völlig fertig mit den Nerven, weil er nicht auf sie hört.«
    Sergio sah mich enttäuscht an. »Schätze wir müssen wieder reingehen, Lexi. Ich muss nachschauen, was da los ist.«
    Ich nickte seufzend.
    Adriana wartete, bis wir aus dem Cabrio geklettert waren und dann kehrten wir gemeinsam zurück zur Feier.
     
    Yvo kauerte in seiner Mal-Ecke unter dem Tisch, hatte die angezogenen Knie mit den Armen umschlungen und schaukelte mit dem Oberkörper heftig vor und zurück. Seine Augen blinzelten stark, was auf großen Stress hindeutete. Er machte zu dem Ganzen einen ziemlich lauten Summton, der nur durch japsendes Luftholen unterbrochen wurde.
    Jelena kniete mit hochroten Wangen und glänzender Stirn auf dem Boden vor ihm. Sie sprach lautstark und ungeduldig auf ihn ein. Aber immer, wenn sie ihre Hand ausstreckte, um ihn am Arm zu fassen und unter dem Tisch hervorzuziehen, bewegte sich Yvo noch heftiger und sein Summen ging beinah in eine Art Kreischen über.
    Als Sergio das sah, ließ er meine Hand sofort los und war blitzschnell neben seiner Mutter, die er am Arm packte und hochzog. Da er sie auf Serbisch ansprach, verstand ich kein Wort, konnte aber sehen, wie wütend er war und wie Jelena kurz vor den Tränen stand.
    Die meisten der Anderen in unmittelbarer Nähe versuchten sich nicht einzumischen, machten aber teils betretene teils mitleidsvolle Gesichter.
    Jelena ließ sich erschöpft auf einem Stuhl nieder, und Adriana ging zu ihr hin, um sie zur Beruhigung in den Arm zu nehmen.
    Ich sah wieder zu Sergio und konnte beobachten, wie er nun vor Yvo hockte, sich dabei mit einer Hand am Tischrand festhielt und behutsam auf den Kleinen einredete. Er unterließ es, ihn zu berühren, sprach ganz ruhig und mit einem warmen Lächeln auf dem Gesicht. Seine gekräuselte Stirn jedoch zeigte deutlich seine innere Anspannung. Ich lehnte ein paar Meter entfernt gegen den Tresen und fragte mich, ob ich mich den beiden nähern oder einfach an meinem Platz abwarten sollte.
    Die Band brachte mit einem Trommelwirbel einen ziemlich flotten Folkrocksong zu Ende und begann wieder eine langsame Schnulze zu spielen. Plötzlich tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. Da ich wegen Yvos Zwischenfall so konzentriert war, zuckte ich zusammen und wandte
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