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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir
Autoren: Eileen Janket
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reflexartig den Kopf herum. Es war dieser Bojan, einer von Sergios Kumpels, der mich nun mit seinem Grübchenlächeln ansah. »Na, Lexi, wo hast du denn Sergio gelassen?«
    Sein Blick aus hellgrünen Augen war so hemmungslos und intensiv, dass ich für einen Moment auf unbehagliche Weise irritiert war.
    »Er ist bei Yvo«, brachte ich endlich hervor und deutete mit der Hand zu der Ecke, in der sich das kleine Drama abspielte.
    »Ach ja?«
    Bojan trat einen Schritt näher und sein Blick folgte meiner Geste. Dann legte er den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Was macht er da?«, fragte er verwundert.
    »Er hilft seinem Bruder.«
    Bojan sah mich von der Seite an. «Möchtest du tanzen, Lexi?«, fragte er, als ob ihn alles Weitere nicht interessieren würde.
    Ich schüttelte sofort den Kopf. »Nein, danke, sorry, aber ich mach grad Pause«, behauptete ich hastig.
    Er hob die dunklen Augenbrauen zu einem skeptischen Stirnrunzeln.
    »Schade! Ich dachte, wo Sergio grad beschäftigt ist, könnten wir beide die Chance nutzen ...« Sein verwegenes Augenzwinkern, das folgte, missfiel mir ein wenig, und ich starrte ihn nur verständnislos an.
    »Ich mag langsame Tänze nicht besonders«, entgegnete ich und musste den Blick senken, weil ich ihn schon wieder anschwindelte.
    »Ich auch nicht«, antwortete er. »Aber ich kann schon mal `ne Ausnahme machen.«
    Einige Augenblicke standen wir schweigend nebeneinander, dann schien Bojan jemanden erspäht zu haben, der mehr Spannung versprach, und eilte urplötzlich davon. Ich sah ihm mit leicht zusammengekniffenen Augen hinterher und war mir nicht mehr sicher, ob ich gerade nicht furchtbar unhöflich gewesen war.
     
    Sergio stand jetzt vor Jelena und Adriana und schien mit den beiden etwas zu besprechen. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wirkte entschlossen.
    Ich sah zu Yvos Tisch, um zu sehen, ob er immer noch darunter kauerte. Doch er war gerade am Hervorkrabbeln, wofür er sich allerdings viel Zeit nahm.
    Als er endlich vollends aus seinem Versteck aufgetaucht war, stellte er sich hin und stand stocksteif mit dicht aneinandergepressten Beinen da. Seinen Kopf hielt er gesenkt und mit den Fäusten schlug er rhythmisch gegeneinander. Wenigstens summte er nicht mehr und wirkte deshalb etwas entspannter.
    Nachdem Sergio mit seiner Mutter und Adriana gesprochen und - seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen - offensichtlich zu einer Einigung gekommen war, wandte er sich wieder Yvo zu. Er beugte sich ein wenig zu ihm herunter und redete kurz auf ihn ein, bevor er den Kopf wieder hob und zu mir rüber blickte.
    Aufgeregt wartete ich nun, was er als Nächstes tun würde. Sergio tätschelte Yvos Oberarme, ließ ihn dann da stehen und kam auf mich zu.
    »Hey, tut mir leid, Lexi, das mit Yvo ...«, fing er an, »wir hätten ihn vielleicht doch nicht mit herbringen sollen. Eins der Kinder hat ihm sein Bild entrissen und ist damit weggelaufen. Sowas reicht leider aus, um ihn aus der Bahn zu werfen.«
    »Wie geht‘s ihm jetzt?«, fragte ich, weil ich in Sergios Augen die Bekümmertheit lesen konnte, die er nicht losgeworden war.
    »Einigermaßen. Er will nach Hause«, sagte er.
    »Mmh.« Ich nickte betrübt.
    Sergio legte die Unterarme auf dem Tresen ab und atmete tief durch. »Ich muss Mama und Yvo nach Hause fahren, Lexi.«
    Ich hatte ja etwas in der Art schon befürchtet und war folglich nicht sehr überrascht. Allerdings hoffte ich insgeheim, mitkommen zu dürfen, auch wenn es den übrigen Gästen gegenüber nicht sehr höflich sein würde.
    »Kann ich euch begleiten?«, fragte ich, hoffend, dass Sergio zustimmen möge.
    Doch leider sah er mich nur erstaunt an.
    »Lexi, das ist deine Party! Und außerdem, du hast noch nicht mal von deiner Geburtstagstorte essen können, die eigentlich längst hätte da sein sollen. Irgendwie läuft grad alles schief«, seufzte er.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, fügte er hinzu. »Ich komme sobald wie möglich zurück, okay? Ich liefere die beiden zuhause ab und fahr sofort wieder hier her. Außerdem geht das Ganze eh nicht die ganze Nacht. Wie du siehst, ist es ein Familienfest, und irgendwann müssen alle Knirpse ins Bett und die Erwachsenen müssen gehen.«
    Ich versuchte, nicht allzu enttäuscht auszusehen und lächelte ein wenig. »Okay, aber lass mich nicht zu lange warten, ja?«
    Sergio beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss. »Ich werd so schnell es geht wieder da sein. Ich benutz einfach den
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