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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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wiederkommen. Außerdem leiden Sie an einem Eisenmangel, deshalb schreibe ich Ihnen ein paar Tabletten auf. Und ruhen Sie sich möglichst aus.«
    Sie hatte den Anweisungen des Arztes ehrfürchtig gelauscht, und er hatte sie mitfühlend angesehen. »Ich hoffe, dass die Nachricht von Ihrer Schwangerschaft Sie unter den gegebenen Umständen nicht in Bedrängnis bringt.«
    »Dass sie mich nicht in Bedrängnis bringt? Ganz im Gegenteil, Doktor. Ich könnte nicht glücklicher sein.«
    Er hatte ihr Lächeln erleichtert erwidert und die Liste all der Dinge, die sie tun und lassen sollte, fortgesetzt.
    Als sie jetzt draußen vor der Praxis stand, wurde sie noch immer von einem heißen Glücksgefühl durchströmt. Sie erwartete Thomas’ Kind! In ihr wuchs ein lebender Teil von ihm heran.
    Sie tänzelte zu ihrem Wagen, fuhr zurück zum Sender, und als sie vor Pinkies Schreibtisch trat, hob er den Kopf von der Morgenzeitung und sah sie stirnrunzelnd an. »Und?«
    Kari zögerte. Sollte sie es ihm sofort erzählen? Oder war das Geheimnis zu kostbar, um ihn jetzt schon einzuweihen? Sollte sie sich vielleicht erst noch eine Weile ganz allein darüber freuen? Und vor allem nähme Pinkie diese Nachricht vielleicht nicht so gut auf wie erhofft. Wie ging die Geschäftsführung des Senders mit schwangeren Angestellten um? Vor allem mit Frauen, die man jeden Abend auf dem Bildschirm sah?
    »Der Arzt hat mir ein Stärkungsmittel verschrieben«, klärte sie ihn mit blitzenden Augen auf.
    »Du hättest einfach öfter Gin Tonic trinken sollen. Vor allem die Zitronenscheibe hätte dir wahrscheinlich gutgetan.«
    »Mit den Vitaminen hast du recht«, pflichtete sie ihm lachend bei. »Aber dazu kommen statt Alkohol noch Eisen und jede Menge anderes Zeug. Bald bin ich bestimmt wieder topfit. Wahrscheinlich geht’s mir bald sogar wieder wunderbar. Hast du ein bisschen Zeit? Dann lass uns zusammen Mittag essen gehen.«
    »Ich habe mir gerade einen Hamburger bestellt.«
    Sie packte ihn am Arm und zerrte ihn von seinem Stuhl. »Aus diesem schmierigen Laden gegenüber? Damit handelst du dir nur eine Lebensmittelvergiftung ein. Ich soll mich gesund ernähren, und du musst mir dabei helfen. Also lass uns irgendwo was essen gehen, wo es Salate und Gemüse gibt.«
    Obwohl Pinkie angewidert das Gesicht verzog, nahm er ihre Einladung zum Essen an. Zum ersten Mal, seit sie verwitwet war, wirkte Kari wieder wie sie selbst, und er würde diesen positiven Trend bestimmt nicht umkehren, indem er sie abblitzen ließ.
     
    »Ich habe gerade einen interessanten Anruf erhalten.« Es war drei Wochen her, seit sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Sie hatte sich die Haare schneiden lassen, hatte dank der Masken, die sie sich inzwischen wieder einmal in der Woche gönnte, einen strahlenden, gesunden Teint, etwas vollere Wangen, ein Funkeln in den Augen und Farbe im Gesicht.
    Seit sie wieder ein Ziel vor Augen hatte, war ihr Leben wieder schön.
    Auch wenn Pinkie keine Ahnung hatte, was der Grund für die Verwandlung war, registrierte er sie voller Dankbarkeit. Die Zombierolle, die sie nach dem Tod von Thomas angenommen hatte, hatte ihm eine Heidenangst eingejagt. Sie hatte sich in ihre eigene Welt des Leids zurückgezogen, und er hatte langsam befürchtet, sie kehre niemals mehr von dort zurück. Aber Gott sei Dank war sie inzwischen wieder aufgetaucht.
    »Was für einen Anruf? Oder wird das ein Quiz?«, fragte er schlecht gelaunt, während er seine Füße von der Schreibtischplatte schwang. Er behandelte sie nicht mehr wie ein rohes Ei. Sie hatten ihre alte, behagliche Beziehung wieder aufgenommen und trugen ständig irgendwelche verbalen Scharmützel miteinander aus.
    Sein zur Schau gestellter Ärger schreckte sie nicht ab. »Hunter McKee, unser kommissarischer Bezirksstaatsanwalt.«
    Vor dem Wechsel zum Fernsehjournalismus hatte Pinkie über fünfzehn Jahre lang für eine einheimische Zeitung die lokale Politik verfolgt. Es gab kaum noch was, was ihn schockierte, denn, wie er gern zum Besten gab, hatte er von der Ermordung irgendwelcher Staatschefs bis zu der Geburt von Fünflingen in einem Taxi bereits alles erlebt. Nichts konnte ihn so leicht noch überraschen. Jetzt aber riss er verblüfft die Augen auf. Nach allem, was er gehört hatte, schien dieser McKee nicht gerade ein Warmduscher zu sein. »Ach ja? Und was wollte er? Hat er sich vielleicht über deine letzte Filmkritik beschwert?«
    Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Genau das ist das Problem. Er hat
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