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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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es nicht gesagt. Er hat mich nur gebeten, morgen in sein Büro zu kommen.«
    »Das wird ja immer seltsamer. Vielleicht denkt er, du bist noch immer im Politikressort. Vielleicht hat er ja eine Story, die du bringen sollst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. So hat es zumindest nicht geklungen. Er hat noch gar nicht hier gelebt, als ich für Politik zuständig war. Falls er mich also aus dem Fernsehen kennt, dann nur aus dem Unterhaltungsbereich, in dem ich inzwischen bin.«
    »Und du bist ihm noch nie begegnet? In den Kreisen, in denen du und Thomas euch bewegt habt, hätte ich angenommen, dass ihr euch schon einmal irgendwo über den Weg gelaufen seid.«
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie diesen Mann schon einmal irgendwo getroffen hätte. »Nein. Nicht, dass ich wüsste. Was weißt du über ihn?«
    »Nur, was ich gelesen und gehört habe. Gilt als echter Heißsporn. Hochintelligent. Ehrgeizig. Gerissen. Fähig. Der alte Silas Barnes hat ihn in den höchsten Tönen gelobt, und er war nicht so einfach zu beeindrucken. Er war schon immer Staatsanwalt, nie Verteidiger. Will dauerhaft Bezirksstaatsanwalt von Denver werden und wird die Wahl wahrscheinlich auch gewinnen, wenn man den Gerüchten glauben darf.«
    »Was ist mit seinem Privatleben?« Ihre journalistischen Instinkte wurden wach. »Gibt es eine Mrs McKee?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube, er ist der Typ, der nur für seine Arbeit lebt. Vielleicht bist du ihm deshalb
nie auf einer Cocktailparty begegnet.« Pinkie drückte seine Zigarette aus. »Wann findet dieses Treffen statt?«
    »Morgen früh um zehn.«
    »Erzähl mir hinterher, worum es ging.«
    Lächelnd wandte sie sich ab und lief zurück in Richtung ihres eigenen Tischs. »Erwarte lieber nicht zu viel. Vielleicht ist es ja gar nichts Wichtiges.«
     
    Hemdsärmel oder Jackett? Säße er in Hemdsärmeln am Tisch, wäre sie vielleicht entspannter. Dann wäre der erste Eindruck, den sie von ihm hätte, der eines vertrauten Freunds. Aber vielleicht empfände sie eine solche Lässigkeit ja auch als beleidigend?
    Verdammt! War das nicht vollkommen egal? Sie würde auf jeden Fall beleidigt sein. Also wäre es wohl am besten, das Jackett des dreiteiligen Anzugs anzuziehen und das Gespräch auf diese Weise von Beginn an offiziell zu machen.
    Nachdem er die Jacke angezogen hatte, nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz und befingerte den Ordner, der unübersehbar mitten auf der blank polierten Platte lag. Er ging ein paar der Dokumente in dem Ordner durch, fluchte und stieß leise einen bösen Nachruf auf den toten Stadtrat aus. Was hatte sich der Bastard nur dabei gedacht? Er hatte doch bereits alles gehabt, öffentliche Bewunderung, Geld, eine gute Position … und sie. Weshalb hatte er all das riskiert? Oder hatten ihn gerade das Risiko und der damit verbundene Kick gelockt? Das auf diese Art verdiente Geld war für jemanden mit seinem finanziellen Hintergrund doch kaum der Rede wert. Weshalb also hatte er…?
    Die Gegensprechanlage unterbrach seinen Gedankengang. »Mrs Stewart ist jetzt hier, Mr McKee.«
    »Schicken Sie sie rein.«
    Er stand auf und wischte sich die feuchten Hände an den Hosenbeinen ab. Er, Hunter McKee, von dem es hieß, dass er Nerven wie Drahtseile besaß und Straftäter vor Furcht zittern ließ, kam sich wie ein achtzig Kilo schwerer Wackelpudding vor.
    Was war nur mit ihm los? Er hatte es bereits des Öfteren mit gemeingefährlichen Mördern zu tun gehabt, die ihm das Schlimmste angedroht hatten für den Fall, falls sie je wieder aus dem Gefängnis kämen, in dem sie dank seiner Mitwirkung gelandet waren, und es hatte ihn nicht im Geringsten aus dem Gleichgewicht gebracht. Und jetzt hatte er einen Kloß im Hals, weil ihm gleich eine Frau entgegenträte, die nicht gefährlicher als ein Schmetterling aussah? Wovor hatte er Angst?
    Sie kam durch die hohe Tür marschiert. Das Sonnenlicht, das durch die Fenster strömte, fiel auf ihre Haare, ihr Gesicht und das hellblaue Kleid, das wie eine zweite Haut an ihrem makellosen Körper lag.
    Sein Unterleib zog sich schmerzlich zusammen, als sie plötzlich vor ihm stand.
    Ein Rätsel war gelöst. Ihre Augen waren grün. Hellgrün inmitten eines dunklen Wimpernwalds.
    Sie trug ihr Haar nicht so wie während der Beerdigung, sondern wie in ihren Sendungen als blonde Lockenmähne, die auf ihre Schultern fiel. Das wilde Durcheinander wies, angefangen von fahlem Weiß bis hin zu einem reichen Gold, zahllose
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