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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung
Autoren: HELEN DICKSON
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herrschten.
    Simon wandte keine Gewalt an. Aber als seine Zungenspitze ihre berührte, öffnete sie die Lippen etwas weiter. Dazu musste er sie nicht drängen. Ein Teil von ihr wünschte sich noch mehr.
    Obwohl er das spürte, hob er den Kopf. „So weh habe ich dir getan, Christina. Das weiß ich. Und du hast recht, wir heiraten nicht gerade in romantischem Stil. Wahrscheinlich habe ich dich mit der unverblümten Diskussion über unsere Vermählung noch tiefer verwundet. Ich war vielleicht eingebildet genug, um zu glauben, du würdest meinen Antrag wegen des Kindes sofort annehmen und für selbstverständlich halten. Und nun muss ich dir etwas versichern. Trotz allem, was zwischen uns steht, will ich dich heiraten.“ In seinen Augen erschien ein betörender Glanz. „Von Anfang an hast du mich bezaubert, mein Blut erhitzt, dann Zorn und wilde Eifersucht entfesselt, während ich dich für Buckleys Geliebte hielt. Und ich finde, es ist einfach richtig und ehrenwert, wenn ich dich zum Altar führe.“
    Noch einmal beugte er sich hinab, sein Mund verschloss ihren, das Spiel seiner Zunge entfachte lustvolles Begehren. Hilflos fühlte sich Christina einer wachsenden Sehnsucht ausgeliefert, so wie bei jenem ersten Kuss im Wald von Oakbridge. Doch dieser Kuss schmeckte nach Wein und berauschte ihre Sinne noch stärker.
    „Christina“, flüsterte Simon an ihren Lippen, „ich werde jetzt gehen. Morgen komme ich wieder. Hast du deine Meinung über unsere Hochzeit geändert? Wie schwierig es ist, dich zu erobern … Was soll ich deinem Bruder sagen?“
    Das Gehirn immer noch benebelt, wusste sie nicht, was sie empfindlicher störte. Dass er es gewagt hatte, sie zu küssen, oder dass er nach diesem Ereignis völlig ungerührt wirkte? Oder dass sie allmählich erkannte, sie würde ihr Schicksal nicht länger selbst bestimmen können?
    „Fahr zur Hölle, Simon Rockley!“, fuhr sie ihn an, schob ihn von sich und kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich hatte beschlossen, dich niemals zu heiraten. Aber leider hast du gewonnen. Dafür hasse ich dich. In dieser Welt, wie sie nun einmal ist, soll unser Kind die besten Chancen in seinem Leben erhalten, und dazu braucht es einen Vater. Also – ja, obwohl mein Herz und mein Verstand dagegen rebellieren, werde ich dich heiraten.“
    „Gut, dann ist das geklärt.“
    Ohne ein weiteres Wort oder einen Blick zurück verließ er das Zimmer,
    In der Halle traf er William an, der hoffnungsvoll fragte: „Nun? Ist Christina einverstanden?“
    „Wie ich Euch zu Eurer Freude mitteilen kann, Atherton – sie hat meinen Antrag endlich angenommen.“
    Erleichtert seufzte William auf. „Dem Himmel sei Dank! Dann soll die Hochzeit stattfinden, sobald alles Erforderliche arrangiert wurde.“
    Simon nickte. „Gleich morgen suche ich um eine Sonderlizenz an. Das Aufgebot will ich umgehen. Je früher wir heiraten, desto besser.“
    Beim Frühstück am nächsten Morgen wurde die Neuigkeit beglückt und erstaunt begrüßt.
    „Heute wird Simon eine Sondererlaubnis besorgen“, verkündete William.
    „Ich verstehe“, sagte Christina tonlos.
    „Außerdem wird er mit dem Priester die nötigen Vorbereitungen besprechen.“
    Entrüstet starrte sie ihn an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Nachdem sie Simons Antrag angenommen hatte, müssten doch Braut und Bräutigam eigentlich an diesem Morgen ein liebevolles Zwiegespräch führen.
    „Bevor er sich mit dem Priester trifft, hätte er mit mir reden müssen“, fauchte sie.
    „Nun, er sagte, er würde dich später besuchen. Die Zeremonie soll möglichst bald stattfinden.“
    „Ah, möglichst bald“, wiederholte sie missmutig. Würden denn alle Leute außer ihr selbst bestimmen, wie ihre Zukunft aussah? „Also werde ich innerhalb weniger Tage verheiratet. Was die Arrangements für meine eigene Hochzeit angeht, habe ich wohl gar nichts zu sagen.“
    „Oh, doch“, zirpte Miranda fröhlich. „Mag Lord Rockley auch Zeit und Ort bestimmen – was du anziehen wirst, kann er nicht entscheiden. Ich denke, wir sollten einen Besuch der Geschäfte in der Royal Exchange planen. Meinst du nicht auch? Dort gibt es im Oberstock ein paar sehr schöne Läden. Noch lieber durchstöbere ich die kleinen Stände unten in den Arkaden.“ Sie legte ihre Serviette auf den Tisch und erhob sich. „Sei so lieb und lass die Kutsche für uns vorfahren, William. Inzwischen ziehe ich mich um. Komm, Christina! Oh, wir werden uns köstlich amüsieren.“ Freudig erregt rauschte
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