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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)
Autoren: Angelika Merkel
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nennen?«
    Der feiste Wirt zuckte nur mit den Schultern und scheuchte im selben Moment seine junge, blond gelockte Schankmaid durch den Raum.
    Das offensichtlich festklebende Gastvolk auf zusammengekleisterten Stühlen sitzend, unterhielt sich derweil lautstark über die Politik und Machenschaften des hiesigen Soverans dieser trostlosen Gegend. Hingegen die Tresenbelegschaft tuschelnd darüber grübelte, ob sie die Nacht bei den Säuen oder im Bett der knüppelschwingenden Weiblichkeit verbringen sollten. Die Gehirne dieser Menschen schienen von dem Gesöff, was sie hier Bier nannten, benebelt, wenn sie nicht einmal erkannten, dass ihr König in dieser Spelunke saß.
    Ächzend dieser Erkenntnis, stellte Belothar seinen Krug ab.
    »Das schmeckt, als ob man es aus einer Abortgrube der Horsocks geschöpft hätte«, knurrte er angeekelt.
    Locker in ihrem Stuhl hin und her kippend, sah Celena spitzbübisch zu ihm hinüber. »Habt ihr ein neues Spezialgebiet?«
    »Wie habt ihr das so schnell erkannt? Ihr müsst wissen, es gibt einen feinen Unterschied zwischen dem einfachen Horsockspippi und den Hinterlassenschaften der Zoggrer.«
    »Pippi?« feixte Celena amüsiert.
    Lutek hielt sich krampfhaft den Bauch. In seiner Bemühung nicht laut lachend aufzuprusten, lief er rot an.
    »Das nennt man so«, murmelte Belothar, ebenso bemüht seine Schamesröte zu verbergen. »Weshalb waren wir gleich hier?« ruderte er von dem Thema weg.
    »Euch scheint es wieder besser zu gehen?«, fragte Celena feststellend.
    »Vielen Dank dafür, dass ihr mich erinnert!«, blökte Belothar.
    »Es ist nicht einfach für mich, all das zu akzeptieren.« Er holte tief Luft. »Ich habe langsam das Gefühl, es macht euch Freude mich zu quälen.«
    »Ihr habt es erfasst!«
    Celenas Stimme klang ironisch, während ein schiefes Lächeln über das Gesicht kroch. »Es überkommt mich ungemeine Lust, wenn ich es euch beständig unter die Nase reibe.«
    »Wirklich?«, stichelte Lutek von der Seite.
    Belothar verstand und blickte betroffen über den Rand seines Kruges auf den Inhalt.
    »Ich habe nie gefragt, wie ihr euch fühlt. Es hat … es hat mich …«
    »… nicht interessiert«, führte Celena den stotternden Satz zu Ende. »Wogegen ich euch über euren Verlust bedauern sollte.«
    Lutek legte beschwichtigend seine Hand auf Celenas Arm.
    »Celena! Er hat es verstanden!«
    »Nein Lutek! Sie hat damit nicht unrecht«, widersprach Belothar.
    Luteks Gesichtszüge verhärteten sich. »Das mag sein! Und doch war es sicherlich auch nicht leicht für euch.«
    »Ach! War es für mich etwa leicht? Soll ich jetzt sagen, alles war Bestens?« Ihre Züge zeigten Strenge und doch blitzte in ihren Augen Verständnis. »Ihr solltet euch, wie ich es auch handhabe, damit abfinden, Belothar.«
    »Inzwischen hab ich das! Ich war verdammt selbstlos!« schimpfte er über sich selbst.
    Celena bedauerte in diesem Moment, von dem Thema angefangen zu haben, als sie dem König mitleidig ins Gesicht blickte.
    War sie letztendlich nicht viel besser wie er? Oder war es, weil sie eine Rechnung begleichen wollte, als sich alles nur um Belothar gedreht hatte. Sie hatte in jener Zeit, als es um den Kampf des Throns ging, alles hinunterschlucken müssen. Vielleicht wollte sie in dieser Hinsicht einfach nur von alldem etwas zurückbekommen.
    Ein unmenschlich gellender Schrei, der den ausgelassenen Lärm der Schenke übertönte, schreckte sie aus ihren Gedanken. Der laute Betrieb von bäuerlicher Ausgelassenheit erstarb augenblicklich.
    Sämtliche Köpfe drehten sich schlagartig zu der Tür, in der Erwartung das sofort der Besitzer des Rufs hereinstürmte. Nichts geschah.
    Schließlich sprang Celena von ihrem Sitz hoch. Belothar war sofort neben ihr, ergriff das Schild, welcher am Tisch lehnte und zückte hastig sein Schwert. Jeamy hatte eine Spur schneller reagiert und riss zur gleichen Zeit die Tür auf.
    Eisiger Wind und tanzende Schneeflocken drangen in den Schankraum ein und mit ihnen erneut das furchtbare Kreischen. Gleichzeitig brach ein tentakelartigen Schwanz durch das Dach der Taverne. Es packte den direkt darunterstehenden Bauern, hob ihn an und zeriss den armen Kerl in zwei Teile. Der Mund weit aufgerissen im Schrei erstickt, fiel der Kopf samt Torsos zurück. Die andere Hälfte durch den Raum geschleudert, besudelte sämtliche Anwesenden mit Blut.
    Das Dach konnte das schwere Gewicht, welches darauf lastete nicht länger halten. Der Derkoy krachte fauchend mit schnappenden Maul
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