Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlorenes Spiel

Verlorenes Spiel

Titel: Verlorenes Spiel
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
gejagt und
geschlagen aus. Er fühlte Lavers unversöhnlichen Haß, und er wußte, daß es kein
Mittel gab, diesen Haß zu zerstreuen.
    »Seine
Tatbeweise gegen Sie stehen auf soliden Füßen«, sagte ich zu Carson.
    »Was
für Tatbeweise?« fragte er.
    »Sie
hatten ein Verhältnis mit Alice Randall«, sagte ich. »Vielleicht lebten Sie in
der Hoffnung, sie eines Tages heiraten zu können. Dann entdeckten Sie, daß sie
eine Affäre mit Duke Amoy hatte. Alice sagte Ihnen, daß sie Amoys Kind bekommen werde. Das brachte bei Ihnen das Faß zum Überlaufen — Sie
brachten sie um. Und sie brachten ihr ein Brandmal bei. Justine ahnte, was es
bedeuten sollte. Sie verabredeten ein falsches Alibi mit Francis und Justine.
Sie wußten, daß Ross die Sache mit dem falschen Alibi auffliegen lassen konnte;
deswegen versuchten Sie, ihn für immer stumm zu machen. Aus demselben Grund
versuchten Sie, Francis umzubringen; aber Sie wurden durch seine Frau gestört,
bevor Sie die Tat ausführen konnten. Als ich Ihnen heute
nachmittag sagte, daß Ihr Alibi nichts wert sei, überlegten Sie
sorgfältig, daß sowohl Francis als auch Ross nach den auf sie verübten
Mordanschlägen viel zuviel Angst haben würden, um gegen Sie auszusagen. Die
einzige Gefahr blieb Justine. Deswegen brachten Sie sie heute
nacht um und fügten ihr dasselbe Brandmal zu, weil Sie glaubten...«
    Carson
schüttelte den Kopf. »Sie sind so weit von der Wahrheit entfernt, daß man es
kaum für möglich halten sollte«, sagte er heiser. »Aber wie ich Ihnen schon in
meinem Büro sagte — beweisen Sie es!«
    Ich
wandte mich an Ross. »Sie wissen sehr genau, daß es Carson war, der Sie zu
ermorden versuchte. Es war sein Wagen, und er fuhr ihn selber. Warum geben Sie es
nicht zu?«
    Ross
fuhr sich einen Augenblick lang mit der Zunge über die Lippen.
    »Nun,
Sir, ich...«
    »Die
Sache mit dem Schutz des Familiennamens ist passé«, sagte ich, »das alles kommt
nicht mehr in Betracht.«
    »Was
Sie sagen, stimmt, Lieutenant.« Er beugte den Kopf. »Es war Mr. Carson, der
mich über die Böschung drängte. Er saß in dem Lincoln, als es geschah. Ich sah
mich um, als er zum Überholen ansetzte, und erkannte ihn natürlich. Mein
letzter Gedanke war, er versuche, mich zu ermorden. Alles weitere geschah so
plötzlich. Ich...«
    »Gute
Arbeit«, brummte Lavers. »Trotzdem kommt alles zu spät. Das Mädchen könnte noch
am Leben sein, wenn Sie nicht...«
    »Hören
Sie doch bloß auf damit«, sagte ich voller Abscheu. »Wenn ich Sie so reden
höre, Sheriff, werde ich ganz krank.«
    Bevor
Lavers die Chance hatte, den Mund aufzumachen, mischte sich Carson ein. »Ich
gebe zu, daß ich Ross umzubringen versuchte«, sagte er mit schriller Stimme,
»aber ich tat es nur, um mich zu schützen. Können Sie das nicht begreifen? Sind
Sie so blind, daß Sie nicht sehen, daß...?«
    »Die
Randalls«, unterbrach ihn Lavinia plötzlich im Plauderton, »sind eine der
bekanntesten Familien der kalifornischen Gesellschaft.« Sie lächelte herablassend
ins Leere. »Dinner bei den Randalls ist ein einzigartiges Erlebnis verfeinerten
Lebens — eine Zuflucht der Zivilisation — «
    »Mutter«,
sagte Francis mit Schärfe. Er sah uns entschuldigend an. »Sie phantasiert«,
sagte er. »Es müssen ihre Nerven sein. Bei dem Zeug handelt es sich um ein
wörtliches Zitat aus einem Zeitschriftenartikel, der vor zehn Jahren
veröffentlicht worden ist. Es hat keinerlei Bedeutung.« Er untersuchte den
Zeigefinger seiner linken Hand und begann dann, methodisch darauf herumzukauen.
    »Kommen
wir zu den Ereignissen des heutigen Abends zurück«, sagte ich. »Wer hat die
Leiche entdeckt?«
    »Ich,
Sir«, sagte Ross. »Miss Justine zog sich frühzeitig zurück, doch später stellte
eines der Mädchen fest, daß sie nicht in ihrem Zimmer war. Ich suchte im ganzen
Haus nach ihr, ohne sie zu finden, infolgedessen suchte ich dann draußen — und
fand sie.«
    »Waren
Carson und Francis Randall den ganzen Abend hier?«
    »Mr.
Francis kam kurz nach sieben, Mr. Carson ungefähr eine Stunde später.«
    »Waren
die beiden den ganzen Abend mit Mrs. Randall zusammen?«
    »Mr.
Francis — ja. Mr. Carson verschwand für ungefähr eine halbe Stunde, unmittelbar
bevor das Mädchen entdeckte, daß Miss Justine nicht da war.«
    »Das
ist eine Lüge!« brüllte Carson. »Ich war die ganze Zeit hier.« Er blickte
erregt auf Mrs. Randall. »Sie wissen, daß ich hier war — sagen Sie es Ihnen.«
    »Wir
widmeten soviel von unserer Zeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher