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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Jeder Schritt war zeitlich untergliedert: ein Jahr vor der Hochzeit, acht Monate vorher, sechs Monate, vier Monate, zwei Monate, ein Monat, zwei Wochen, sieben Tage, bis hin zum großen Tag, der sogar in Stunden aufgeteilt war. Sie hatte die Seiten in Plastikhüllen gesteckt und jede einzelne mit einem Aufkleber versehen. Im Lauf der Monate wurden einige Teile des Ringbuchs immer voller, da Savannah Artikel, Proben und Fotos aus anderen Hochzeitszeitschriften und Magazinen sammelte, auf die sie im Wartezimmer beim Arzt, beim Zahnarzt oder im Büro des Pfarrers stieß (vor der Zeremonie mussten sie und Todd ein achtstündiges »Vorehegespräch« mit Reverend Black führen, ehe er sie trauen konnte), doch »Schritt für Schritt zur perfekten Hochzeit« blieb jungfräulich - bis auf die säuberlichen Bleistifthaken, mit denen sie die Kästchen versah.
    Die Trauung sollte am Freitag, dem 14. Februar, stattfinden. »Jetzt muss ich keine zwei Geschenke kaufen, eines zum Hochzeitstag und eines zum Valentinstag«, war Todds scherzhafte Erklärung dafür gewesen, warum dieser Tag seinen Zuschlag bekommen hatte. Und so sehr sie ihn auch liebte - Savannah fürchtete, dass es kein Scherz war. Sie hegte sogar den Verdacht, wenn es ginge, würde er sie bitten, ihren Geburtstag vom 15. April (dies sei der erste Hinweis auf eine Karriere als Steuerberaterin gewesen, sagte ihre älteste Schwester Miranda oft) ebenfalls auf den 14. Februar zu verlegen, damit er gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Und Tatsache war - wann immer der 15. April und damit der letzte Abgabetag für die jährliche Steuererklärung näherrückte, war Savannah so erschöpft von all den Überstunden, dass sie sich mit den bescheidensten Geschenken
zufriedengab. Was Todd, der sie in den drei Jahren ihrer Beziehung jedes Mal »zur Feier des Tages« ins Olive Gardens einlud, durchaus gelegen kam.
    »So viel Salat und Grissini wie du willst«, erklärte er grinsend, als habe er einen umwerfend komischen Scherz gemacht.
    Savannah ertappte sich häufig bei dem Gedanken, wie gut es war, dass sie Todd liebte.
    Natürlich sollte sie das auch, dachte sie jetzt, während sie die »Schritt für Schritt zur perfekten Hochzeit«-Liste noch einmal durchging. Eine Stunde vor dem »Ja, ich will« war vielleicht ein wenig knapp, um ihre Gefühle für ihren Verlobten in Frage zu stellen. Nicht dass das notwendig gewesen wäre. Todd war nett und zuverlässig. Er würde sie nie betrügen. Und er hatte ihr einen Antrag gemacht. Kein anderer Mann vor ihm hatte das getan. Was konnte eine Frau mehr verlangen?
    »Wie geht es dir?«
    Savannah holte tief Luft und wandte sich zu ihrer Schwester Belinda um, die in ihrem Outfit aus pinkfarbenem BH und dazu passenden Höschen absolut umwerfend aussah. Bevor Savannah etwas erwidern konnte, läutete Belindas Mobiltelefon - kein weiter ungewöhnliches Vorkommnis. Belinda hob einen Finger, als wollte sie sagen: »Bin gleich wieder für dich da«, und klappte das Telefon auf. »Hallo?«
    Es entstand eine kurze Pause. »Ich weiß, dass deine Eltern heute Abend ihren dreißigsten Hochzeitstag feiern, aber die Zusammenstellung für das Meeting am Montag in Phoenix muss unbedingt fertig werden. Vielleicht sollten wir uns später am Abend treffen und uns die Nacht über dransetzen. Ich bleibe bei einem Glas Champagner, wenn du das auch tust.«
    Belinda ließ nie etwas zwischen sich und ihre Arbeit kommen, nicht einmal die Hochzeit ihrer kleinen Schwester.
    Seufzend sah sich Savannah im Vestibül im hinteren Teil der Kirche um, der für die östrogenproduzierende Hälfte der Hochzeitsgäste reserviert worden war. Es sah aus, als hätte ein Bombe in die Kosmetikabteilung von Macy’s eingeschlagen. Überall im Raum waren Frisur- und Make-up-Utensilien verstreut, Glätteisen und Thermowickler waren eingesteckt und warteten darauf, benutzt zu werden. Die Kleider, die Savannah, Belinda, Peggy und Trish, die Freundin von Todds Trauzeugen, am Morgen in die Kirche gebracht hatten, waren über Stühle und Tische drapiert, manche sorgfältig zusammengelegt, andere achtlos hingeworfen.
    »Die Floristin ist gerade gekommen, und die Blumen passen nicht. Die Farbe beißt sich mit Todds Kummerbund. Hast du denn kein Stoffmuster mitgenommen, als du sie ausgesucht hast?«
    Savannah drehte sich um. Ihre älteste Schwester Miranda stand in der Tür und sah mit ihrem glänzenden schwarzen Haar und ihren großen grünen Augen wie eine Märchenprinzessin
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