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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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das überhaupt möglich war, als sie nach unten sah und feststellte, dass sie ein sichtbares Zeichen der Zuneigung ihres Freundes zur Schau trug. »Tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich gehe kurz zur Toilette. Mal sehen, ob er sich entfernen lässt.«
    »Beeil dich«, meinte Savannah und stellte fest, dass der Fotograf mittlerweile verschwunden war.
    Eilig zählte sie nach, um sicher zu sein, dass nicht noch eine Brautjungfer das Opfer vorehelicher Lust wurde, ehe sie befriedigt feststellte, dass sie vollzählig waren. In diesem Augenblick kam der Fotograf mit leicht grünlichem Gesicht aus Richtung Herrentoilette auf sie zu.
    Toll. Genau das, was sie gebraucht hatte. Noch etwas, das sich mit der Farbe der Kleider der Brautjungfern biss.
    »Geht es Ihnen nicht …«, fragte sie, ehe ihr der Ausdruck auf seinem Gesicht das Gegenteil verriet. Instinktiv packte sie ihn am Arm und schob ihn durch die wartende Hochzeitsgesellschaft nach hinten ins Vestibül - gerade noch rechtzeitig, um die verräterischen Würgelaute zu hören. Hastig trat
sie einen Schritt zurück und kämpfte gegen ihren eigenen Würgereflex an.
    Igitt. Es gab nichts Schlimmeres, als jemand anderen erbrechen zu hören. Doch, gab es - den Geruch. Eilig hielt sie sich die Nase zu und trat von der Tür weg. Nein, ihr würde nicht bei ihrer eigenen Hochzeit übel werden.
    Mist, was konnte heute noch schiefgehen?
    Der Gedanke schob sich in ihr Bewusstsein, bevor sie Gelegenheit hatte, ihn daran zu hindern. Savannah schloss die Augen, wohl wissend, dass sie gerade eben ihre eigene Hochzeit verflucht hatte. Von jetzt an war alles möglich.
    Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Nein, nein, nein«, stöhnte sie leise.
    »Kann ich irgendetwas tun?«, fragte Miranda, die offenbar ganz versessen darauf war, wenigstens irgendetwas in die Hand nehmen zu dürfen.
    »Nein«, antwortete Savannah, straffte die Schultern und holte tief Luft. »Es wird alles klappen. Wenn es dem Fotografen später immer noch nicht besser geht, kann Onkel Dave die Aufnahmen nach der Trauung machen. Er hat letztes Jahr bei Cousin Jerrys Abschlussfeier fotografiert, und die Bilder sind prima geworden.« Nachdenklich zog sie die Nase kraus. Bald würden die ersten Gäste eintreffen, und sie mussten so schnell wie möglich verschwinden. Aber wohin sollten sie gehen, wenn das Vestibül … nun ja, anderweitig mit Beschlag belegt war.
    »Okay«, sagte Savannah und scheuchte das Grüppchen davon wie ein Bordercollie eine widerspenstige Schafherde. »Alle nach unten. Robert, du und Trish bleiben, wo ich euch im Auge habe. Belinda, geh von der Tür zum Vestibül weg. Ich bin sicher, Todd leiht dir sein Telefon. Wenn wir eine
Nase voll von dem Geruch da drin abkriegen, wird uns noch allen schlecht.«
    Überrascht stellte Savannah fest, wie bereitwillig sich alle Anwesenden, einschließlich Miranda, von ihr die Treppe hinunterscheuchen ließen, und lächelte belustigt. Todd trat neben sie.
    »Hey, du siehst toll aus«, bemerkte er, als wäre ihm gerade erst klar geworden, dass dies ein ganz besonderer Tag war.
    »Danke. Du auch.«
    Todds Brust schien vor Stolz zu schwellen, als er sein Revers glatt strich. »Ja, steht mir wirklich gut. Vielleicht versuche ich ja, meinen Vater zu überzeugen, dass alle seine Verkäufer so zur Arbeit erscheinen. Das würde dem Laden ein bisschen Klasse verleihen, was?«
    Savannah schob das Bild einer Horde Gebrauchtwagenverkäufer im Smoking, die auf Mrs. Everards Parkplatz auf und ab stolzierten, beiseite. Sie war sich nicht ganz so sicher, ob es eine gute Idee wäre, aber sie würde ihm bestimmt nicht erzählen, wie er seine Autos zu verkaufen hatte, solange er ihr keine Anweisungen erteilte, wie man Steuererklärungen machte.
    Die Hochzeitsgesellschaft ging die enge Treppe hinunter in den Keller der Kirche und durchquerte die Küche, wo jeden Mittwoch Abendessen stattfanden, zu denen jeder Gast selbst gekochte Speisen mitbrachte. Schließlich gelangten sie zu einem der Klassenräume der Sonntagsschule mit den leuchtend bunten Plastikkinderstühlen und den Filzpappe-Tafeln, an die sie sich noch aus ihren Kindertagen erinnern konnte. Ihre Lehrerin hatte damals immer Geschichten aus der Bibel erzählt, indem sie Figuren aus Filzpappe an der Tafel hin und her bewegt hatte, die wie durch Zauberhand an dem Gewebe kleben geblieben waren.

    Wenig später war von oben das Geräusch von Schritten zu hören, während der Organist die seichten Fahrstuhlversionen
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